Paukenschlag bei S7-Verlängerung: Aktualisierte Kosten für Tieferlegung der Gleise liegen vor

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21,7 Millionen Euro muss der Landkreis für die Tieferlegung der Gleise am Wolfratshauser S-Bahnhof im Zuge der S7-Verlängerung laut aktualisierter Kostenschätzung berappen. © Hans Lippert

Die Tieferlegung der Gleise am Wolfratshauser S-Bahnhof im Zuge der geplanten S7-Verlängerung wird deutlich teurer. Mitbezahlen müssen der Landkreis sowie die Städte Wolfratshausen und Geretsried.

Bad Tölz-Wolfratshausen – In der Politik braucht man oft einen langen Atem – und manchmal einen ganz besonders langen. Zehn Jahre ist es her, dass der Kreistag beschlossen hat, dass man sich an den Kosten für die Tieferlegung der S-Bahn-Gleise in Wolfratshausen im Zuge der S7-Verlängerung nach Geretsried beteiligen wird.

Planfeststellung „neigt sich dem Ende zu“

Auch wenn man es nicht sehe, gehe derzeit einiges bei dem Projekt voran, sagte Landratsamts-Abteilungsleiter Wolfgang Krause kürzlich im Kreis-Infrastrukturausschuss. Der Freistaat wolle heuer den Durchführungsvertrag mit der Deutschen Bahn abschließen. Und auch das Planfeststellungsverfahren „neigt sich dem Ende zu“, so Krause.

Dazu ergänzt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage unserer Zeitung, dass im Oktober 2024 die Unterlagen zur dritten Tektur (Änderung eines Bauantrags) beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht worden seien. „Die ersten Rückmeldungen liegen uns inzwischen vor“, so der Mitarbeiter. „Aktuell arbeiten wir intensiv daran, diese Anmerkungen zu prüfen und abzustimmen, um die Unterlagen anschließend entsprechend anzupassen.“

Deutsche Bahn nennt Zahlen auf Nachfrage nicht

Nach der Überarbeitung werde man die Papiere erneut beim Eisenbahn-Bundesamt einreichen. Im nächsten Schritt erfolge die Übergabe an die Regierung von Oberbayern, die das Anhörungsverfahren einleiten werde. Die Verlängerung der S7 nach Geretsried sei ein bedeutendes Infrastrukturprojekt für die Region – wie berichtet kostet die Gesamtmaßnahme nach aktueller Schätzung (Juli 2024) rund 433 Millionen Euro. „Wir arbeiten daran, die nächsten Planungs- und Verfahrensschritte zügig und sorgfältig umzusetzen“, so der Bahnsprecher.

Weil der Beschluss des Landkreises schon sehr lange zurückliegt, hat der Freistaat laut Landratsamts-Abteilungsleiter Krause nun darum gebeten, das 2015 abgegebene Bekenntnis zu erneuern. Sprich: Die zuständigen Gremien sollen erneut zusichern, dass sie sich an den Mehrkosten für die Gleistieferlegung in der Flößerstadt beteiligen. Die Lösung schlägt – Preisstand 2015 – mit 44 Millionen Euro zu Buche. 27 Millionen Euro wollten Bund, Freistaat und Bahn schultern, übrig geblieben wären etwa 17 Millionen Euro. Davon übernimmt der Kreis laut damaliger Beschlusslage 70 Prozent – das wären rund 11,9 Millionen Euro gewesen. Die restlichen 30 Prozent sollen sich die beiden Städte Wolfratshausen und Geretsried teilen, das waren bei der ersten Kostenschätzung vor zehn Jahren jeweils rund 2,6 Millionen Euro.

Anteil der Städte liegt bei jeweils 4,65 Millionen Euro

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Doch wie teuer wird die Tieferlegung laut aktueller Kostenschätzung aus dem Sommer 2024? Auf diese Frage unserer Zeitung gibt die Deutsche Bahn keine Auskunft. Anders Marlies Peischer, Pressesprecherin des Landratsamts in Bad Tölz. Sie teilt auf Anfrage mit: „Für die Verlängerung der S7 liegt der Anteil des Landkreises nach der aktualisierten Kostenschätzung bei 21,7 Millionen Euro – statt 11,9 Millionen Euro –, der Anteil der Städte bei jeweils 4,65 Millionen Euro“, statt der vor zehn Jahren zu Grunde gelegten rund 2,6 Millionen Euro.

„Wir stimmen uns gerade noch mit den beiden Städten ab“, erläuterte Landratsamts-Abteilungsleiter Krause im Infrastrukturausschuss des Kreises. Geplant sei, dass das Thema im Februar vom Kreisausschuss besprochen und im März vom Kreistag beschlossen wird. va/nej/cce

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