Kein Platz fürs Rad: Gemeinde Bad Heilbrunn prüft erneut Trasse nach Penzberg

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Schon die Realisierung eines Radwegs stellt eine große Herausforderung dar. Das Stück von Langau nach Penzberg ist laut Bürgermeister Thomas Gründl einfach nur „der Wahnsinn“. © Sandra Gerbich

Seit Jahren wünschen sich die Bad Heilbrunner Bürger einen Radweg nach Langau, der nach Penzberg weiterführt. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates informierte Rathauschef Thomas Gründl (CSU) über den aktuellen Sachstand.

Bad Heilbrunn – Steter Tropfen höhlt den Stein. Das würde man bei dem Gedanken an einen Radweg Richtung Penzberg über Langau jedenfalls meinen. „Festgefahren“ trifft es eher. Dennoch bleibt die Gemeinde Bad Heilbrunn dran am Thema. Der Radweg könnte gleichzeitig als ein Teil der Lösung für die gefährliche Kreuzung am Sportplatz in Langau dienen.

Bad Heilbrunn sucht weiter Trasse für Radweg nach Penzberg

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates brachte Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) das Gremium sowie das Zwei-Mann-Publikum auf den aktuellen Stand. Bereits 2019 habe die Gemeinde auf eigene Kosten vier verschiedene Strecken prüfen lassen, „wobei die straßenbegleitende Lösung, die der Landkreis finanzieren muss, Vorrang hat“, so Gründl.

Immer wieder hake Gründl beim Kreiskämmerer nach. Wenn er sagen würde: „Das geht nicht“, wäre es keine gute Antwort, aber es wäre wenigstens eine, dämpfte der Rathauschef Erwartungshaltungen. Ständig werde er vertröstet, dass die Untersuchungen noch liefen, aber man derzeit keine personellen Kapazitäten habe. Gründl versprach, noch einmal beim Straßenbauamt nachzufassen, auch wenn die Aussicht auf Erfolg gering sei.

Alternative Routen über „die Waldrast“ oder Hochbecken im Gespräch

Alternativen wie über „die Waldrast“ oder das Hochbecken seien auch schon Thema gewesen und werden erneut im Bauausschuss besprochen, auch die Variante über den sogenannten Viehdurchlass, erklärte Gründl. Diese Bestrebungen seien aber noch gar nichts im Vergleich zu den Bemühungen, die Radstrecke von Langau nach Penzberg zu verlängern.

„Ein Wahnsinn“, so Gründl zum Anlauf vor etwa zwei Jahren, als die Gemeinde versuchte, gemeinsam mit dem Penzberger Bürgermeister Möglichkeiten mit den Grundstückseigentümern auszuloten. „Von denen kam überhaupt kein Verständnis“, eine Aussage, die Gemeinderat Josef Schwaller (CSU) so nicht stehenlassen wollte.

Verständnis und Anlieger

„Ich muss die Anlieger ein bisserl in Schutz nehmen“, sagte Schwaller. Er wüsste nicht, dass die Grundstückseigentümer sich gegen jede Lösung wehrten, aber der geplante Radweg habe „an deren Haustür vorbei“ führen sollen. Gründl stellte nochmalige Gespräche mit den Penzberger Anliegern in Aussicht – falls gewünscht.

In der sich an den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung anschließenden Fragemöglichkeit für die Bürger fasste Mirko Dejung noch einmal nach. Ob denn der kleine Weg unmittelbar an der Loisach schon geprüft worden wäre. In Höhe des Strommastes ist der Fluss sehr schmal, „eine tolle Stelle“, befand Gründl.

Jedoch müsste man genau dort eine Brücke errichten. Zudem fehlten auf der anderen Seite 200 Meter Weg, musste der Bürgermeister die Idee einbremsen. Dennoch solle sich Dejung mit seiner Idee gerne an die Gemeinde wenden, gab sich Gründl sichtlich befleißigt. Er werde den Vorschlag nochmal dem Bauausschuss vorlegen.

Eigentumsfragen als Hindernis

Dejungs Erwartungen an einen Fortschritt in der Radweg-Sache bremste der Rathauschef dann wieder sogleich. Die bisherigen Anstrengungen seien immer an Eigentumsfragen gescheitert. „Wir können nicht auf fremdem Grund irgendwas bauen“, stellte der Bürgermeister klar. Das Eigentum sei in Bayern das höchste Gut. Die Gemeinde werde die Gespräche mit den Grundstücksbesitzern dennoch wieder aufnehmen. Gründl. „Allzu große Hoffnungen mache ich mir jedoch nicht.“

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