Die Stadt Bad Tölz setzt auf ein modernisiertes Parkleitsystem, das Autofahrer in Echtzeit über freie Stellplätze informiert und so den Suchverkehr reduzieren soll.
Bad Tölz – Wer kennt es nicht: Man kurvt auf der Suche, bis ein passender Stellplatz gefunden wird, erst einmal mehrere Runden durch die Stadt. Dies führt jedoch unweigerlich dazu, dass dort das Verkehrsaufkommen auch deutlich zunimmt. Daher hat die Kreisstadt Bad Tölz bereits vor über zwei Jahrzehnten ein Parkleitsystem installiert. Dieses wurde nun technisch auf den neuesten Stand gebracht: Statt per Induktionsschleife im Boden erfassen jetzt 14 kamerabasierte Detektoren die Anzahl der ein- und ausfahrenden Fahrzeuge an den elf angeschlossenen öffentlichen Stellplätzen.
Bad Tölz: Echtzeit-Informationen für freie Parkplätze dank Kameratechnik
Wie die Stadt mitteilt, soll das System Autofahrern bereits bei der Anfahrt anzeigen, ob an ihrem Wunschparkplatz noch Kapazitäten vorhanden sind oder ob sie auf eine andere Parkmöglichkeit ausweichen sollten. Ziel ist es, den sogenannten Suchverkehr, insbesondere in der historischen Altstadt sowie im Badeteil, zu reduzieren und so Staus, Lärm und Abgase zu vermeiden.
In der Kreisstadt wurde 1997 bereits das elektronische Parkleitsystem installiert. Jetzt folgte ein technisches Update: Entlang der Zufahrtstraßen zur Innenstadt wird an 30 Standorten mit mindestens zwei Anzeigentafeln dem Autofahrer in Echtzeit die Verfügbarkeit der 1.236 Autostellplätze in das System integrierten elf Parkplätze angezeigt. Statt wie bisher Induktionsschleifen im Boden zu nutzen, erfassen nun die 14 kamerabasierten Detektoren die Anzahl der ein- und ausfahrenden Fahrzeuge an einem Parkplatz.
Modernisierung und Präzision
Die Daten werden per Datenkabel und Funkverbindung an die webbasierte Steuerzentrale im Rathaus übermittelt, die daraus die freien Kapazitäten errechnet und diese minütlich an die Anzeigentafeln sendet – laut Stadt schneller und präziser als bisher aufgrund der höheren Datengenauigkeit.
Neu ist zudem, dass bei weniger als zehn freien Stellplätzen die Anzeige wie bei einer Verkehrsampel mit gelben Ziffern erfolgt. „Ist der Parkplatz vollständig belegt, leuchtet eine rote Null auf“, erklärt Rathaus-Sprecherin Birte Stahl.
Umrüstung von LCD auf LED, neue Rohrmasten, Videodetektion sowie die Software kostet 220.000 Euro
Für die Umrüstung von LCD- auf LED-Technik an den Anzeigern, neue Rohrmasten, Videodetektion sowie die Software sind der Stadt Kosten in Höhe von rund 220.000 Euro entstanden. Lediglich zwei Masten, an der Bockschützstraße und an der Salzstraße, mussten ausgetauscht werden, die übrigen konnten aufgerüstet und mit der neuen Technik ausgestattet werden. Hinzu kommen Betriebshofleistungen sowie die Kosten für die Stromanschlüsse durch die Stadtwerke.
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