Mann in Kneipe behandelt, nachdem ihm der Zugang zu einer Klinik verwehrt wurde
In Innamincka, einer sehr abgelegenen Gemeinde in Südaustralien, musste ein 85-jähriger Mann mit Verdacht auf Herzinfarkt laut "Abc.net" in einem örtlichen Pub behandelt werden. Der Zugang zur örtlichen Klinik des Royal Flying Doctor Service (RFDS) – einer mobilen Luftrettungsorganisation für entlegene Regionen – war verschlossen, weil dort gerade kein Personal im Einsatz war.
Im Outback muss Mann mit Verdacht auf Herzinfarkt in Pub behandelt werden
Drei dienstfreie Sanitäter, also ausgebildete Rettungskräfte, die gerade nicht im Dienst waren, leisteten Erste Hilfe. Da sich die nächstgelegenen RFDS-Mitarbeiter in Broken Hill befanden, einer Stadt mehr als 800 Kilometer entfernt, wurde in der dortigen Zentrale um Hilfe gebeten. Doch auch den Krankenschwestern aus Broken Hill wurde der Zugang zur Klinik in Innamincka verweigert.
Der Patient wurde schließlich auf einer Matratze auf einem Geländewagen zum Flugfeld gebracht und nach Adelaide ins Krankenhaus geflogen. Ein beteiligter Sanitäter sprach von „purem Glück“, dass zufällig geschultes Personal vor Ort war. Die Vorsitzende des örtlichen Bürgervereins, Janet Brook, nannte den Vorfall einen „echten Beinahe-Unfall“ und kritisierte, dass die zugesagte medizinische Grundversorgung in Notfällen nicht zuverlässig verfügbar sei.

Zugang wurde verwehrt, weil Klinik nicht besetzt war
Seit 2019 setzt der RFDS in Innamincka regelmäßig Pflegekräfte im sogenannten „Fly-in-Fly-out“-Modell ein, also auf befristeten Einsätzen mit An- und Abreise per Flugzeug. 2020 wurde eine feste Klinik eröffnet, doch nach einem Wechsel in der regionalen Leitung 2023 sei die Versorgung schlechter geworden, berichten Anwohner.
„Es gab einige Fälle, in denen die Krankenschwestern bereits ausgeflogen waren und wir dann im Nachhinein feststellten, dass niemand in der Klinik war“, berichtete Brook laut laut "Abc.net". Die RFDS-Leitung sprach von einem „unerwarteten“ Personalausfall und einem „Prozessfehler“. Nun soll geprüft werden, wie Klinik und Rettungsfahrzeuge auch dann zugänglich bleiben, wenn gerade keine Pflegekräfte vor Ort sind. Geplant sind kurzfristige Verbesserungen und eine enge Abstimmung mit der Bevölkerung.
Herzinfarkt: Erste Hilfe
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt müssen Sie schnell handeln:
- Zeigen sich die genannten Zeichen, rufen Sie als erstes den Notarzt. Wählen Sie dazu die Nummer 112 - nicht den Hausarzt. Die Nummer können Sie vom Handy aus ohne irgendeine Vorwahl wählen.
- Äußern Sie am Telefon auf jeden Fall Ihren Verdacht auf Herzinfarkt. Das ist wichtig, weil die Notdienstzentrale aufgrund dieser Information nicht nur einen Krankenwagen, sondern wirklich einen Notarzt schickt.
- Nennen Sie Ihren Namen sowie den Namen des Betroffenen und die Adresse. Auch eine Rückrufnummer anzugeben, schadet nicht. Beschreiben Sie den Weg: In welchem Stock liegt die Wohnung, muss man durch einen verwinkelten Hof - all diese Informationen erleichtern die schnelle Ankunft des Arztes.
- Öffnen Sie die Eingangstür und sorgen Sie für ausreichend Beleuchtung. Dann geht später keine Zeit verloren und der Arzt muss nicht erst klingeln.
- Legen Sie nicht selbst auf: Die Notrufzentrale beendet das Gespräch, wenn keine Fragen mehr offen sind.
- Trifft der Arzt ein, schildern Sie ihm die beobachteten Symptome, seit wann sie bestehen und was Sie bisher als Erste Hilfe unternommen haben.