Von der Höhenrettung bis zum Schlucht-Einsatz: Bergwacht, Feuerwehr und Wasserwacht proben Einsatzszenarien
Klettern, tauchen, Verletzte bergen: Bei einer großangelegten Ganztagsübung probten verschiedene Rettungsorganisationen aus dem Landkreis den Ernstfall.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Zu einer groß angelegten Ganztagsübung trafen sich die Bergwachten aus dem Isarwinkel und ihre Partnerorganisationen. Bei bestem Wetter bearbeiteten die Bergwachten Lenggries und Bad Tölz, die Feuerwehren Tölz, Greiling, Lenggries, Wegscheid, Fall, Vorderriß und Wallgau sowie die Wasserwacht Lenggries und die Schnelleinsatzgruppe Süd der Wasserwacht zusammen mit der alpinen Einsatzgruppe der Polizei insgesamt zehn verschiedene Fallbeispiele.
Unfallszenarien reichen von Höhenrettung am Baukran bis zu Bergung eines abgestürzten PKW
Einmal ging es um einen medizinischen Notfall auf einem Baukran. Dabei war vor allem die Höhenrettung gefragt. Bei einem weiteren Einsatzszenario mussten sich die Retter um blockierte Kletterer in einer Felswand kümmern. Parallel dazu versorgten weitere Einsatzkräfte der verschiedenen Organisationen eine schwere Schnittverletzung im Oberschenkel, die durch einen Motorsägenunfall zustande kam. Geübt wurde zudem das richtige Vorgehen bei einem Forstunfall im Absturzgelände, bei dem zwei Personen unter Bäumen eingeklemmt waren. Am Vorberg in Greiling stand gleichzeitig die Rettung von Verletzten aus einem abgestürzten Pkw auf dem Programm. Außerdem wurde ein Radsturz in einem tiefen Bachbett simuliert, bei dem der bewusstlose Verletzte Atemprobleme hatte und sich ein schweres Schädelhirntrauma und Blutungen zugezogen hatte. Ein weiteres Team kümmerte sich parallel dazu ebenfalls um ein schweres Schädelhirntrauma bei einem Kind, das in einen Schacht gestürzt war.
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In den letzten Fallbeispielen wurde mithilfe von Tauchern zum einen ein Badeunfall im Garland-Speicherteich am Brauneck bearbeitet. Zum anderen wurde die Rettung von zwei verletzten Personen aus einem Klettersteig geübt. Eines der aufwändigsten Einsatzszenarien war aber in der Dürrachschlucht aufgebaut: Dabei ging es um einen abgestürzten Pkw, der im Bachbett vom Wasser durchspült wurde. Zwei Schwerverletzte und eine beim Unfall ums Leben gekommene Person waren eingeklemmt und mussten daraus gerettet beziehungsweis geborgen werden.

Koordinierte Zusammenarbeit aller beteiligten Rettungsorganisationen
„Die Natur dieser Einsatzszenarien verlangte die Zusammenarbeit aller Rettungsorganisationen mit ihren entsprechenden Ausrüstungen, Einsatztaktiken und Sondergruppen wie beispielsweise der Canyonrettung, sodass sich die Einsatzkräfte untereinander und zugleich die Methoden der anderen kennenlernten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Lenggrieser Bergwacht. Alle Einsatzszenarien wurden von engagierten Aktiven und Ausbildern erdacht und erstellt. Initiiert worden war die Ganztagsübung von Bergwacht-Notarzt Simon Kraus, der auch die Übungsleitung hatte.
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Koordiniert wurde das Ganze von ihm und dem LKLD Penzberg, einer Spezialeinheit der Bergwacht Bayern, die mit Drohnen und Wärmebildkameras vor allem bei Sucheinsätzen zum Einsatz kommt. Sie übernahm die Rolle der Leitstelle. Für eine realistische Unfalldarstellung sorgte das Bayerische Rote Kreuz. (va/bw)