Angriff auf der Krim: Ukraine versenkt russisches Kriegsschiff mit „Wolfsrudeltaktik“ der Wehrmacht
Die Angriffs-Taktik auf das russisches Kriegsschiff „Caesar Kunikov“ beruht auf dem Zweiten Weltkrieg, sagt ein ukrainischer Sicherheitsexperte. Die Ukraine adaptierte sie für ihre Seedrohnen.
Kiew – Fünf russische Kriegsschiffe hat die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Schwarzen Meer angegriffen und kampfunfähig gemacht. Die russische Schwarzmeerflotte konnte damit mittlerweile weitgehend aus dem Westteil des Meeres verdrängt werden. Am Mittwoch meldete der ukrainische Geheimdienst die Versenkung der „Caesar Kunikov“ an der Südküste der annektierten Halbinsel Krim.
Die Ukrainer trafen das Landungsschiff unweit der Stadt Alupka mit Seedrohnen des Typs „Magura V5“, teilte der Militärgeheimdienst HUR in Kiew mit. Er veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie mehrere mit Sprengstoff beladene Seedrohnen auf das russische Kriegsschiff zusteuern und explodieren. Das nächtliche Versenken des Landungsschiffs wurde dabei militärhistorisch inspiriert, sagte Ivan Stupak, ein ehemaliger Offizier des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) gegenüber Newsweek.
Ukraine versenkt russisches Kriegsschiff vor der Krim – Seedrohnen attackieren die „Caesar Kunikov“
Laut Ivan Stupak, der im Ukraine-Krieg als Berater des nationalen Sicherheits-, Verteidigungs- und Geheimdienstausschusses des ukrainischen Parlaments arbeitet, sagte: „Die Wolfsrudeltaktik war eine Taktik des Zweiten Weltkriegs im Atlantik, bei der durch numerische Überlegenheit ein massiver Angriff von U-Booten auf ein feindliches Schiff gestartet wurde“, so Stupak. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe die Anwendung dieser Taktik aufgehört – seit dem russischen Angriffskrieg wendet die Ukraine diese Schwarm-Taktik für seine Seedrohnen an.
Beim Angriff auf die „Caesar Kunikov“ am Mittwoch ist in den nächtlichen Video-Aufnahmen zu sehen, wie mehrere mit Sprengstoff beladene Seedrohnen auf das russische Kriegsschiff zusteuern und explodieren. Das Schiff soll mittlerweile gesunken sein. Unabhängig überprüfen ließ sich das Ausmaß der Schäden zunächst nicht. Von russischer Seite gab es bislang keine Reaktion. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Morgen lediglich von sechs ukrainischen Drohnen berichtet, die in der Nacht angeblich erfolgreich über dem Schwarzen Meer abgeschossen worden seien.
Russaland Kriegsschiff von der Ukraine versenkt: Video aus dem Ukraine-Krieg zeigt Ausschnitte
So funktionierte die „Wolfsrudeltaktik“ der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg
Die Wolfsrudeltaktik war eine Schlüsselstrategie der deutschen U-Boot-Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg. U-Boot-Gruppen der Wehrmacht operierten gemeinsam statt einzeln, um alliierte Handelsschiffe und Geleitzüge anzugreifen. Die Taktik zielte darauf ab, Handelsschiffe von ihren Bewachern zu isolieren und die Effektivität des Geleitzugs zu schwächen. Im Oktober 1939 kam die „Wolfsrudeltaktik“ erstmals zum Einsatz – bereits im Ersten Weltkrieg hatten deutsche U-Boote ähnliche Manöver gefahren.
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Durch koordinierte Angriffe konnten die deutschen U-Boote die Verteidigung der Alliierten überwältigen und erhebliche Verluste verursachen. Die Angriffe selbst erfolgten dabei meist nachts und über Wasser, da die U-Boote zu dieser Tageszeit für die Bewacher der Konvois schlecht zu sehen waren – Radar gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Die „Wolfsrudeltaktik“ war besonders in den ersten Jahren des Krieges effektiv, als die alliierte U-Boot-Abwehr noch nicht so fortgeschritten war. Die Alliierten entwickelten im Laufe des Krieges Gegenstrategien wie verbesserte Geleitschutz-Taktiken und technologische Innovationen, um die Bedrohung durch U-Boote einzudämmen. Zudem konnte man die Enigma-Codes der Wehrmacht entschlüsseln.