Wegen 550-Rubel-Frühstück von Trumps Gesandtem Witkoff rasten Putins Medien aus
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Die Welt schaut gebannt nach Moskau und Washington: Werden sich US-Präsident Donald Trump und sein Amtskollege Wladimir Putin treffen? Wird es einen Waffenstillstand in der Ukraine geben?
Dem möglichen Gipfel vorangegangen war ein Besuch von Trumps Sonderbeauftragtem Steve Witkoff bei Wladimir Putin am Mittwoch. Über das rund dreistündige Gespräch gab es wenig Informationen. Dennoch berichteten zahlreiche kremlnahe Medien ausführlich – über Witkoffs Frühstück. Über die kuriose Frühstücks-Faszination berichtet das exilrussische Medium Meduza.
Trumps Sonderbeauftragter aß Teigtaschen-Gericht für 5,90 Euro
Der erste Bericht soll demnach von der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti stammen. Demnach bestellte Witkoff in einem Moskauer Restaurant einen „La Grande“-Cheburek, ein frittiertes, mit Lamm und Rindfleisch gefülltes Teigtaschen-Gericht, das aus der krimtatarischen Küche stammt und in Russland wie der Ukraine beliebt ist. Die Größe wurde von der Agentur mit einem „Laib Brot oder einem riesigen Brötchen“ verglichen.
Allerdings sei das Volumen eher auf die Luftfüllung als auf den Fleischanteil zurückzuführen, heißt es weiter in dem zitierten Bericht. Der Preis: 550 Rubel (etwa 5,90 Euro). Der Cheburek wird laut Bericht mit Einmalhandschuhen serviert, „um die Hände sauber zu halten“, könne aber auch problemlos mit einem Messer geschnitten werden.

Die Geschichte verbreitete sich rasch: Über ein Dutzend russische Medien griffen das Thema laut Meduza auf. Hier einige der Schlagzeilen:
- Trumps Sonderbeauftragter genoss in Moskau einen riesigen Cheburek für 500 Rubel (News.ru)
- Trumps Sonderbeauftragter gönnte sich vor seinem Treffen mit Putin einen Cheburek (Ura.ru)
- Chefkoch [Maxim] Tarusin verrät, welchen Cheburek Steve Witkoff in Moskau gegessen hat (Argumenty i Fakty)
- Rezept für den „Grand“-Cheburek, von dem Steve Witkoff schwärmte (Parents.ru)
- Trumps milliardenschwerer Sonderbeauftragter aß vor seinem Treffen mit Wladimir Putin einen 500-Rubel-Cheburek zum Frühstück (Spletnik.ru)
- „Er versuchte, sich auf Russisch zu bedanken“: Trumps Sonderbeauftragter Steve Witkoff aß in Moskau einen riesigen Cheburek (Komsomolskaya Pravda)
- Journalisten decken den Grund auf, warum Witkoff vor den Gesprächen mit Putin ein Moskauer Restaurant besucht hat (Vechernyaya Moskva).
Witkoff äußert sich nicht zu seinem Frühstück
Witkoff selbst äußerte sich bislang nicht öffentlich zu dem medial aufgegriffenen Frühstück. Der Hype erinnert laut Meduza an den Medienrummel im Frühjahr 2024: Damals besuchte der ehemalige Fox-News-Moderator Tucker Carlson Moskau, um Putin zu interviewen.
Auch damals richtete sich große mediale Aufmerksamkeit auf vermeintliche Nebensächlichkeiten rund um den US-Besuch. So ging es etwa um einen Leoparden im Moskauer Zoo, der angeblich die Aufmerksamkeit von Carlson erregte.

Treffen von Trump und Putin möglich – vielleicht mit Selenskyj?
Für die Welt und vor allem die Ukraine ist indes viel wichtiger, ob die beiden Staatschefs Trump und Putin sprechen werden und es gegebenenfalls auch zu einem Dreier-Treffen mit Ukraines Wolodymyr Selenskyj kommen wird. Trump und Putin wollen sich voraussichtlich kommende Woche erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine treffen.
Beide Seiten erklärten, die Zeit sei reif für einen solchen Gipfel. Tag und Ort stehen bisher nicht fest. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Trump hatte immer wieder erklärt, den Krieg rasch beenden zu wollen. Es wäre das erste persönliche Treffen eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit dem Sommer 2021. Damals traf Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden den Kremlchef in Genf.