Französische Bauern attackieren ausländische Lkws und zerstören Ware – EU-Land gibt Reisewarnung aus

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Bauernproteste in Frankreich: Hier zünden Landwirte Feuer an, während sie eine Autobahn bei Ableiges, nördlich von Paris, blockieren. © Thomas Padilla/dpa

Die Wut der französischen Bauern ist groß. Das mussten mehrere rumänische Lkw-Fahrer nun am eigenen Leib erfahren und berichten von den erschreckenden Vorfällen.

Dome – Die Demonstrationen der Bauern in vielen Ländern Europas eskalieren zusehends. Neben der angekündigten Blockade von Paris kam es auch in Frankreich bereits im Vorfeld zu zahlreichen Protesten und Zwischenfällen. Lkw sollen geplündert und Waren zerstört worden sein. Zehn Tonnen Fleisch seien offenbar allein bei einem Vorfall zerstört worden. Ein EU-Land zieht daraus jetzt ernste Konsequenzen.

Es ist ein Bild der Zerstörung. In der vergangenen Woche sollen französische Bauern Medienberichten zufolge unter anderem Lkws im Department Dome angegriffen und die Ware zerstört haben. Mitten in diesem Chaos befand sich das Ehepaar Maria und Nicolae Badea. Gegenüber CNN Antena 3 berichteten sie von den erschreckenden Vorfällen.

Bauernproteste in Frankreich eskalieren: Lkw-Fahrer nach Angriffen in Angst

„Wir waren schockiert. [...] Wir wussten von dem Streik, wussten aber nicht, dass er dieses Ausmaß erreichen würde“, berichtet Maria Badea. Ihr Mann betont: „Wir haben nicht verstanden, was sie eigentlich wollten, was mit uns passieren würde, was mit dem Lastwagen passieren würde... mit der Ware, denn Sie können sich vorstellen, dass es dort sehr, sehr gefährlich war und im Moment ist es in ganz Frankreich sehr gefährlich“. Ängstlich habe sie mit ihrem Mann ausgeharrt, bis ein anderer rumänischer Lkw-Fahrer zu ihnen gekommen sei, und sie beruhigen wollte. „Dann kam ein Rumäne und erklärte uns, dass uns nichts passieren wird, wenn wir uns nicht wehren“. Der Polizei warfen die Eheleute Untätigkeit vor.

Ein Sprecher des Außenministeriums, Radu Filip, erklärte in einem Interview mit CNN Antena 3, dass man mit den französischen Behörden in engem Austausch stehe und die Vorfälle untersucht werden. Mit den angekündigten Blockaden, unter anderem in Paris, spitzt sich die Lage nun weiter zu. Rumänien zieht Konsequenzen und veröffentlicht Reisewarnungen.

EU-Land Rumänien veröffentlicht Reisewarnungen für Frankreich

In den Reisewarnungen thematisiert die Regierung die Straßenblockaden und nennt mögliche Regionen, in denen Sperrungen stattfinden können. Für rumänische Staatsbürger veröffentlicht das Ministerium außerdem verschiedene Notfallnummern, je nach Region. Dort erhalten diese im Fall von „schwierigen Notsituationen“ konsularische Hilfe.

Derweil ist unklar, wie lange die Proteste in Frankreich noch andauern werden. Seit Monaten lodert die Unzufriedenheit der Landwirte. Sinkende Einnahmen, EU-Umweltvorschriften und andere Vorgaben und die Erhöhung des Agrardiesels entfachten die Wut vieler Bauern. Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hatte den Landwirten angesichts tagelanger Proteste am Freitag weitreichende Hilfszusagen gemacht. Zu diesen gehörten unter anderem die Rücknahme der Besteuerung von Agrardiesel und Nothilfen von 100 Millionen Euro für von Unwetter getroffene Landwirte und den Biosektor. Diese Hilfestellungen gingen vielen jedoch nicht weit genug.

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