Russen rücken an mehreren Frontabschnitten vor: Putin-Ziel wird immer konkreter
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Berichten zufolge erzielt die russische Armee im Osten der Ukraine an verschiedenen Stellen Fortschritte. Kiew berichtet von einem Schwerpunkt.
Kupjansk - Im Ukraine-Krieg wird die militärische Lage für die Truppen Kiews immer schwieriger. Berichten zufolge konnte die Invasionsarmee aus Russland an mehreren Frontabschnitten vorrücken.
Ukraine-Krieg: Russischen Truppen gelingen Vorstöße bei Kupjansk, Kreminna und Awdijiwka
Wie das viel zitierte Institute for the Study of War (ISW) schreibt, „machten die russischen Streitkräfte kürzlich bestätigte Vorstöße in der Nähe von Kupjansk, Kreminna und Awdijiwka und führten dabei fortgesetzte Stellungskämpfe entlang der gesamten Kontaktlinie durch“.
Laut des ukrainischen Armee-Sprechers Volodymyr Fityo „bleibt Kupjansk ihre Hauptpriorität“. Die Kleinstadt Kupjansk (vormals 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner) liegt rund 85 Kilometer südöstlich von Charkiw, der mit rund 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern zweitgrößten Stadt der Ukraine.
Ukraine-Krieg: Rückt die Millionenstadt Charkiw in Wladimir Putins Fokus?
Ein Indiz für das aktuelle Ziel Moskaus? Die Millionenstadt Charkiw könnte mit Priorität ins Visier von Kreml-Autokrat Wladimir Putin geraten sein. Bereits Anfang Januar hatte das ISW analysiert: „Russische Kräfte könnten in den kommenden Wochen ihre Anstrengungen verstärken, Kupjansk im Gebiet Charkiw zu erobern.“ Auch eine Offensive auf Charkiw selbst sei nicht auszuschließen, ordnete die US-amerikanische Denkfabrik verstärkte Raketenangriffe auf das Oblastzentrum in der gleichnamigen Region ein.
Dass die völkerrechtswidrigen Attacken hier erstmals seit Frühjahr 2022 wieder deutlich zugenommen haben, wecke Spekulationen, dass Putin vor der (undemokratischen) Präsidentenwahl in Russland (15. bis 17. März) eine Eroberung Charkiws befehlen könnte, schrieb Spiegel Online. Schließlich liege die Stadt nur 40 Kilometer von der russischen Grenze in der Region Belgorod entfernt.

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Ukraine-Krieg: Hat Charkiw für Wladimir Putin eine symbolische Bedeutung?
Kupjansk ist nicht nur ein strategisch wichtiger Eisenbahnknoten, von hier aus verläuft auch die Nationalstraße P07 bis kurz vor die Tore Charkiws. Laut ntv.de hielten die Ukrainer dort zuletzt nur noch einen begrenzten Landstreifen östlich des Flusses Oskil. Wäre eine neuerliche Offensive auf die Großstadt für Putin symbolträchtig?
In den Vororten und rund um Charkiw hatten die ukrainischen Verteidiger den russischen Invasionstruppen bei der sogenannten „Schlacht um Charkiw“ zwischen Februar und April 2022 eine empfindliche Niederlage zugefügt. Wie The Washington Post und Forbes später berichteten, soll es der 20. russischen Gardearmee nicht gelungen sein, die Stadt einzunehmen, obwohl sie mit 560 Schützenpanzern BMP-1 und 300 T-72-Kampfpanzern angriff.
Ukraine-Krieg: Russische Armee macht gehörig Druck auf die Verteidiger
Während der russische Außenminister Sergei Lawrow jetzt gegen die Militärhilfen der USA für die Ukraine gewettert hat, haben die ukrainischen Streitkräfte zwar unter Beweis gestellt, dass sie mittlerweile auch Ziele im tiefsten Russland in Sibirien angreifen können. Unter anderem, weil aber eben jene US-Militärhilfen seit Wochen von den Republikanern im Kongress blockiert werden, ist die ukrainische Armee jüngst schwer unter Druck geraten. Vor allem, weil sie offenbar mit der Munition aus dem Westen haushalten muss. (pm)