Milliarden trotz Sanktionen: Wie der Westen Russlands Krieg finanziert
Russland hat laut „BBC“ seit Beginn der Invasion in die Ukraine im Februar 2022 mehr Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe erzielt, als die Ukraine in Form von Hilfszahlungen von ihren westlichen Unterstützern erhalten hat. Die fossilen Brennstoffe stellen eine der Haupt-Einnahmequellen für Russland dar, während die Sanktionen von Ländern wie den USA, Großbritannien und der EU die Exporte nur teilweise einschränkten. Der Erlös aus diesen Exporten soll sich auf über 883 Milliarden Euro summieren, einschließlich erheblicher Summen aus EU-Mitgliedstaaten.
Rekordhöhen in Flüssigerdgas-Exporten
Ein Großteil der Einnahmen ist auf den Export von Öl und Gas zurückzuführen, der trotz des verhängten Sanktionsregimes weitergeht. Die EU hat zwar den Import von russischem Seeschifföl unterbunden, aber nicht den von Gas. Erst im Januar 2025 wurden die Gaslieferungen über die Pipelines eingestellt, nachdem die Ukraine den Transit stoppte. Laut „BBC“ haben auch die steigenden Flüssigerdgas-Exporte Rekordhöhen erreicht, wobei die Hälfte der Ausfuhren in die EU ging.
Die EU hat erst kürzlich weitere Sanktionen gegen Russland in Kraft gesetzt. Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmaßnahmen sieht laut der dpa unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor. Ein 18. Sanktionspaket sei bereits in Planung.
Keine echte Bereitschaft, Russlands Ölhandel einzuschränken
Mehrere Experten, darunter Mai Rosner von Global Witness, haben gegenüber „BBC“ darauf hingewiesen, dass Regierungen in Europa und Nordamerika zu zögerlich darin sind, den Import russischer fossiler Brennstoffe vollständig zu unterbinden. Die Angst vor steigenden Energiepreisen habe viele Politiker davon abgehalten, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Rosner betonte: "Es gibt keine echte Bereitschaft in vielen Regierungen, Russlands Fähigkeit zur Ölproduktion und zum Verkauf tatsächlich einzuschränken."

18. Sanktionspaket muss einem "Molotowcocktail" gleichen
Litauens Präsident Gitanas Nauseda dringt langesichts des anhaltenden Angriffskriegs Russlands und fortwährender Attacken auf die Ukraine auf stärkere EU-Sanktionen gegen Moskau, wie die dpa berichtet. «Putin bringt die ganze Welt gegen sich auf und verdient wirklich viel härtere Sanktionen als die derzeit geltenden», sagte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes erst kürzlich im litauischen Fernsehen. «Ich hoffe wirklich, dass unsere Kollegen in der Europäischen Union verstehen, dass das 17. Sanktionspaket nur ein Aufwärmen war. Wir müssen ein 18. Sanktionspaket vorbereiten, das wirklich einem Molotowcocktail gleicht.» Litauen gehört international zu den entschlossensten Unterstützern Kiews.