Bürger fordert Tempo 30 in Egling: Gemeinderat lehnt Antrag ab - „Wäre bürokratisches Monster“
Tempo 30, möglichst im ganzen Ort: Das wünscht sich ein Eglinger Bürger. Mit seinem Antrag beschäftigte sich jüngst der Gemeinderat - bevor er ihn einstimmig ablehnte.
Egling – Tempo 30, möglichst im ganzen Ort: Genau das wünscht sich der Eglinger Robert Heinrich. In einem Antrag forderte er, auf möglichst vielen Straßen die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde zu begrenzen, vorrangig auf den Staatsstraßen. In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Thema.
Egling: Bürger wünscht sich auf möglichst vielen Straßen Tempo 30
Bereits in der Vergangenheit habe Egling bewiesen, dass man Tempo 30 gegenüber aufgeschlossen sei, betonte Bürgermeister Hubert Oberhauser. In Neufahrn existiert eine solche Zone bereits, „aktuell nehmen wir in Deining viel Geld zur Verkehrsberuhigung in die Hand“.
Den aktuellen Antrag erhielt das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen zur Prüfung – und lehnte ihn ab. „Nun liegt es an uns, zu überlegen, wie wir als Gemeinde damit umgehen“, erklärte Kämmerin Daniela Simon. Als Folge der Ablehnung müsste Egling das Thema selbst in die Hand nehmen. „Wir müssten ein Planungsbüro beauftragen, und nicht nur die viel befahrenen, sondern alle Straßen unserer Ortsteile untersuchen“, erklärte der Bürgermeister.
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Er warnte: „Das wäre ein verwaltungstechnisches Monster mit enormen Kosten.“ Der Beschlussvorschlag lautete daher, den Antrag abzulehnen. Unter den Zuhörern im Sitzungssaal befand sich auch Antragsteller Heinrich. Er äußerte sich vor dem Gremium erneut zu seinem Anliegen. Eine potenzielle Gefahrenstelle sieht der besorgte Anwohner etwa beim Schulweg. „Es wäre schön, wenn wir uns die Sache im Detail ansehen. Und nicht abwarten, bis etwas passiert“, forderte er.
Diskussion um Tempo 30 im Eglinger Gemeinderat - „Frage der Verhältnismäßigkeit“
Oberhauser selbst wohnt nicht weit weg von der Lehranstalt. „Mir ist nicht aufgefallen, dass es dort besonders laut ist oder dort besonders schnell gefahren wird“, sagte der Rathauschef. Die Verkehrssituation sei „sehr sicher“: Man habe eine Querungshilfe errichtet, außerdem finden regelmäßig Verkehrsmessungen statt. Gemeinderat Michael Neubauer stimmte zu: „Das Thema Verkehrssicherheit nehmen wir sehr ernst.“
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Dr. Jakob Bernlochner gab zu bedenken, dass es sich um „eine Frage der Verhältnismäßigkeit“ handle. „Wir können nicht an allen viel befahrenen Straßen Tempo 30 einführen und gleichzeitig Mobilität gewährleisten.“ Mit diesen Argumenten gab sich Heinrich nicht zufrieden. Er empfand es als „unfair“, dass sein Antrag nur auf eine Person bezogen wurde.
„Ich kann gerne eine größere Aktion starten, wenn das mehr Gehör bekommt.“ Oberhauser setzte der Diskussion ein Ende: „Im Großen und Ganzen wird bei uns vernünftig gefahren. Muss man visuell etwas machen, haben wir bisher immer eine Lösung gefunden, die funktioniert.“ Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt. kof