Rechter Durchmarsch: Ex-Trump-Berater spricht von „Eroberung Europas“ und hofft auf AfD

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Steve Bannon sieht die Bundestagswahl als Auftakt für eine rechte Welle in Europa. Die AfD soll als „Verbündete“ der Ultrarechten in den USA einen „bedeutenden Erfolg erzielen“.

Washington, D.C./Rom – Steve Bannon, der frühere Wahlkampfstratege von Donald Trump, sieht in der Bundestagswahl den Beginn eines rechten Vormarschs in Europa.

Er erklärte der italienischen Zeitung La Repubblica, dass mit der Wahl in Deutschland eine „Kampagne zur Eroberung Europas“ starten werde. In Bezug auf die AfD äußerte der Vertreter der Ultrarechten in den USA: „Dabei werden unsere Verbündeten einen klaren und bedeutenden Erfolg erzielen.“

Trump-Berater Elon Musk ist ebenfalls AfD-Fan

In den letzten Wochen erhielt die AfD bereits mehrfach Unterstützung aus dem Trump-Lager. So betonte der Tech-Milliardär und Trump-Vertrauter Elon Musk, dass nur die AfD Europa retten könne. Er lud AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sogar zum Talk auf seine Plattform X, in dem sie sich einig waren, dass Hitler ein Kommunist und Sozialist gewesen sei. Die Falschbehauptung sorgte in der deutschen politischen Landschaft für viel Kritik.

AfD wahrscheinlich ohne Regierungsbeteiligung – trotz 20 Prozent in Umfragen

Derzeit erreicht die AfD in Umfragen zur Bundestagswahl am 23. Februar etwa 20 Prozent und ist damit zweitstärkste Kraft.

Alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien lehnten bisher eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ab. Allerdings sorgte die CDU unter der Führung von Kanzlerkandidat Friedrich Merz Ende Januar für Empörung, als sie gemeinsam mit der in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei den Fünf-Punkte-Migrations-Plan im Bundestag durchgebracht hat. Merz betont weiterhin, er schließe eine Koalition mit der AfD nach der Bundestagswahl aus.

Bannon will einen europäischen Staat nach dem andern an den Urnen „erobern“

Bannon betonte, dass die Europa-Kampagne sich „nicht auf den Kontinent im Allgemeinen konzentrieren, sondern auf einzelne Staaten, um sie einen nach dem anderen an den Urnen zu erobern. Die Auswirkungen werden dann die gesamte Richtung Europas verändern.“

Bereits in der Vergangenheit versuchte der rechte Publizist, mit einer in Brüssel ansässigen „Bewegung“ („The Movement“) populistischen und europaskeptischen Parteien Unterstützung zu bieten.

Steve Bannon, einstiger Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, spricht während einer Pressekonferenz.
Steve Bannon, einstiger Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, spricht während einer Pressekonferenz. © Eduardo Munoz Alvarez/dpa

Bannon halt Donald Trump die Treue

Besonders lobte Bannon die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die seit über zwei Jahren eine Koalition aus drei rechten und konservativen Parteien in Rom anführt. Er sagte: „Ich denke, dass sie, seit sie in der Regierung ist, unter dem Druck der Verantwortung steht, das Land zu führen. Aber ich glaube nicht, dass sich die Positionen, die uns vereint haben, geändert haben.“

Bannon spielte eine entscheidende Rolle bei Trumps Wahlsieg 2016. Im Weißen Haus ernannte Trump ihn zum Chefstrategen, doch Bannon blieb dort nur wenige Monate. Später führten seine Äußerungen über Trumps Familie zu einem größeren Konflikt. Dennoch hielt Bannon dem später wiedergewählten US-Präsidenten die Treue. (sot mit dpa)

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