Maßarbeit in Breunetsried: Antdorfer Christbaum ist fertig für Transport nach München

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Sache von Minuten: Dominikus Miller sen. (l.) setzte die Motorsäge an, Dominikus Miller jun. trieb den Keil ein. © Sandra Gerbich

Der Antdorfer Christbaum für den Münchner Christkindlmarkt ist transportfertig. Am Samstag wurde die 23 Meter lange Tanne in Breunetsried sorgfältig abgeschnitten. Am Mittwoch geht es zum Marienplatz.

Antdorf - Aus dem kleinen Weiler Breunetsried bei Antdorf stammt dieses Jahr der Weihnachtsbaum auf dem Münchner Marienplatz. Am Samstag (2. November) wurde die etwa 23 Meter hohe Tanne abgesägt und vorsichtig auf einen Transporter gesetzt. Am Mittwoch (6. November) geht es dann in die Landeshauptstadt. Der Baum ist das Wahrzeichen des Christkindlmarkts. Aufgespürt wurde er übrigens von einem Vierbeiner.

Der Antdorfer Christbaum für München wurde am Samstag in Breunetsried sorgfältig abgeschnitten

Bereits am frühen Samstagvormittag waren weithin die Motorsägen von Vater und Sohn Dominikus Miller zu hören. „Der Stamm musste auf einen Durchmesser von 60 Zentimeter reduziert werden“, erklärte Dominikus Miller sen. Sonst würde der Christbaum nicht in die auf dem Marienplatz vorbereitete Hälse passen, erläuterte Klaus Kostalek weiter. Der Antdorfer Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, als einer der ersten nach Breunetsried rauszufahren und die Geschehnisse vor Ort zu verfolgen.

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Maßarbeit: Der zukünftige Christbaum der Gemeinde Antdorf für den Münchner Christkindlmarkt hängt in Breunetsried sicher am Haken. © Sandra Gerbich

Gemeinde hatte sich schon 2007 beworben

Bereits im Jahr 2007 hatte sich die Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Paul Frech darum beworben, den Baum für den Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz spenden zu dürfen. „Als im November vergangenen Jahres die Zusage kam, waren wir alle überrascht“, erinnert sich Kostalek. Anfangs hatte die Gemeinde zwei andere Bäume im Visier. „Die standen irgendwo tief im Wald“, so der Rathauschef.

Bürgermeister-Hund half tatkräftig mit

Auf den dritten Baum, für den sich letztlich im Juli die vierköpfige Münchner Delegation bei einem Ortstermin entschied, hatte ihn tatsächlich sein Hund „Simba“ gebracht. „Ende November letzten Jahren erlebten wir einen massiven Wintereinbruch“, rief Kostalek in Erinnerung. Der wenig schneeaffine Familienhund wollte nicht mehr in den Wald und dirigierte sein Herrchen zu leichter begehbaren Wegen zurück. „Dabei sind wir durch Breunetsried an der wunderschönen Tanne vorbeigekommen, bei der er sitzenblieb“, schilderte der Bürgermeister den Entdeckungsmoment.

Ob die Tanne auch hundertprozentig eine Tanne ist, und wenn ja, um welche Sorte es sich handelt, war allerdings auch bis zum Ende des Fällens und Verladens nicht zu sagen. Laut Karl Kuhn könnte es eine Küsten-, Weiß- oder griechische Tanne sein. Der Antdorfer Zimmerer koordinierte die Aktion und packte zu, wo es nötig wurde.

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Zusammenbinden für den Transport: Zimmerer Karl Kuhn (l.) und Dominikus Miller jun. achten auf die Packmaße. © Sandra Gerbich

Mobiler Kran im Einsatz

Gegen 10 Uhr rückte der mobile Kran aus Penzberg an. Die Tanne wurde im letzten Drittel fest daran verankert. Dann ging alles ganz schnell. Nur wenige Minuten setzte Miller sen. seine Motorsäge an, während der zukünftige Christbaum sicher am Haken hing. Zimmerer Kuhn ließ die schwebende Tanne ab diesem Moment keine Sekunde aus den Augen. Zentimeter und Zentimeter dirigierte er sie in Richtung des Transportladers, Helfer koordinierten die beste Position des Fahrzeugs.

Den Christbaum möglichst ohne Beschädigungen aufzuladen, stellte die nächste Herausforderung dar. „Klar war, dass dabei kleinere Äste abbrechen“, so Dominikus Miller sen.. Mehr als zehn Augenpaare überwachten von verschiedenen Seiten das sanfte Absenken der Tanne. Endlich war es soweit. Ein „Stop-Kommando“ hier, ein „Weiter links“ da, der zukünftige Münchner Christbaum fand so gut wie unversehrt seinen Platz auf dem Schwertransporter.

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Verpackt und verschnürt. © Gemeinde/Privat

Das Packmaß ist wichtig

Nun hieß es, die ausladenden Äste und Zweige zusammenzubinden. „Der Baum darf ein Packmaß von 3, 50 Metern im Durchmesser nicht überschreiten“, erklärte Kuhn. Mit Schnüren an der Baumspitze und Spanngurten um den unteren Teil der Tanne gelang es, die Anforderung zu erfüllen. Wo genau dann der Schwertransport hinführte, wollte Antdorfs Bürgermeister Klaus Kostalek nicht verraten. „Er wird bis zum Transport am Mittwoch in einem Stadl versteckt sein“, verriet der Rathauschef. Baumdiebe fürchtete er nicht, eher „Leute, die ihn beschädigen könnten“.

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