Mautstraße zwischen Vorderriß und Wallgau bleibt länger gesperrt – Kosten steigen deutlich

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Auf 120 Metern Länge musste der Straßenkörper abgetragen (Bild) und komplett neu aufgebaut werden. © Kast

Die Arbeiten an der Mautstraße zwischen Vorderriß und Wallgau haben sich als aufwendiger als gedacht herausgestellt. Die Kosten steigen deutlich.

Vorderriß/Wallgau – Die Mautstraße Vorderriß-Wallgau ist seit Ende Oktober gesperrt. Unter anderem musste an einer etwa 120 Meter langen Stelle der Straßenkörper vollkommen neu aufgebaut werden. Diese Aufgabe entpuppte sich als aufwendiger als angenommen. Daher wird die Sperrung voraussichtlich länger dauern.

Risse in der Fahrbahn, Leitplanken hängen: Mautstraße gesperrt

Der Vorderrißer Revierleiter Ludwig Kast hofft auf mildes Wetter – zumindest so lange, bis die Asphaltierungsarbeiten Anfang Dezember über die Bühne gegangen sind. „Bis minus fünf Grad kann asphaltiert werden“, sagt er, nur Schnee wäre schlecht. „Sonst müssen wir das halt im Frühjahr machen.“ Arbeitsreiche Wochen liegen bereits hinter dem Forstbetrieb. An einer Stelle kurz hinter der Landkreisgrenze zu Garmisch-Partenkirchen war der Hang, auf dem die Fahrbahn ruht, instabil geworden. Es habe bereits Risse in der Fahrbahn gegeben, „und die Leitplanken hingen schon“, sagt Kast.

Mit sogennanter bewehrter Erde wurde der Straßenkörper neu aufgebaut.
Mit sogenannter bewehrter Erde wurde der Straßenkörper neu aufgebaut. © Arndt Pröhl

Auf diesem Teilstück wurde der Hang praktisch komplett abgetragen und der Untergrund mit sogenannter bewehrter Erde neu aufgebaut. Dabei werden mit Kies gefüllte Körbe, die aus Metallgeflecht und Geotextil bestehen, eingebaut. Das soll für Stabilität sorgen. „Und stabil muss das sein, weil die Fahrbahn bis zu 40 Tonnen aushalten muss“, sagt der Tölzer Forstbetriebsleiter Robert Krebs.

Baufortschritt „nicht so gut, wie wir uns das erhofft hatten“

Tatsächlich sind die Arbeiten „nicht so gut gelaufen, wie wir uns das erhofft haben“, sagt Kast. Das lag nicht am Einsatz von Baggerfahrer Hans Stelzl. „Der macht eine top Arbeit“, betont Kast. Probleme bereitete vielmehr der schwierige Untergrund. „Wir hatten auf Fels gehofft“, sagt der Revierleiter. Stattdessen stieß man allerdings nur auf Lehm. Das bedeutete, dass der Straßenkörper tatsächlich über mehrere Meter neu aufgebaut werden musste – und das auf einer Länge von 120 Metern. „Die Länge war die größte Herausforderung“, sagt auch Stelzl. Jetzt aber ist der Abschnitt fertig, die Böschung wird gerade noch etwas modelliert, um sich wieder in die Landschaft einzufügen. Mit eingebaut wurde zudem noch eine ordentliche Entwässerung.

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Arbeiten an der Mautstraße zwischen Vorderriß und Wallgau: Kosten steigen deutlich

Die Mehrarbeiten machten das Bauvorhaben, das einen sechsstelligen Betrag kosten wird, deutlich teurer. Kast schätzt die Mehrkosten auf etwa 30 bis 50 Prozent. Und die Fertigstellung verzögert sich um etwa eine Woche. Eigentlich sollte die Mautstraße am 9. Dezember wieder freigegeben werden. Dieser Termin dürfte nicht zu halten sein – auch weil mit einer weiteren geplanten Sanierung erst nach Abschluss der Hangsicherung begonnen werden kann. Erneuert wird nämlich der Bodenbelag auf der Brücke am Sausenden Graben. Seit 2011 ist die überdachte, 32 Meter lange Brücke ein optischer Blickfang auf der Mautstraße. Der Straßenbelag besteht aus Lärchenholz. Im Zuge der regelmäßigen Brückenprüfungen stellte sich nun heraus, dass es einige schadhafte Stellen gibt, die erneuert werden müssen. Das Problem: „Es reicht nicht, einzelne Hölzer auszutauschen“, sagt Krebs. Das sei aufgrund der Machart nicht möglich. Daraus habe man aber gelernt. „Jetzt verlegen wir den Belag so, dass wir auch nur Teile tauschen können“, sagt Krebs.

Ebenfalls neu gemacht werden muss der Holzbodenbelag der Brücke am Sausenden Graben.
Ebenfalls neu gemacht werden muss der Holzbodenbelag der Brücke am Sausenden Graben. © Arndt Pröhl

Zudem nutzte der Tölzer Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforsten die Straßensperrung, um verschiedene Durchlässe zu erneuern, und für den Holzeinschlag.

Die Umleitung erfolgt weiterhin über die Jachenau und die Mautstraße am Walchensee-Südufer. Dort stehen übrigens im kommenden Frühjahr Arbeiten an, die aber schneller über die Bühne gehen dürften als die in Vorderriß. (va)

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