Gewerbegebiet wird erweitert: Gemeinde will Platz für Betriebe und Bauhof schaffen
Die Gemeinde Reichersbeuern plant, ihr Gewerbegebiet zu erweitern. Ziel ist es, einheimischen Betrieben mehr Platz zu bieten.
Reichersbeuern – Einheimische Betriebe vor Ort zu halten und ihnen ausreichend Platz anbieten zu können: Das ist das Ziel der Gemeinde Reichersbeuern. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde daher beschlossen, das Gewerbegebiet Reintal zu erweitern.
Gewerbegebiet in Reichersbeuern: Ziel ist es, Grund für einheimische Betriebe zu schaffen
„Es ist uns nach vielen Jahren gelungen, dass wir zusätzliche Gewerbeflächen ausweisen können“, sagte Bürgermeister Ernst Dieckmann. Auf der Fläche, die jetzt überplant werden soll, ist bislang im Flächennutzungsplan (FNP) Grünland vorgesehen. Das soll sich ändern: Sie soll mit aufgenommen werden in den FNP, dafür wird eine Fläche im Norden, auf der keine Nutzung geplant ist, herausgenommen. Außerdem soll der Bereich im Norden des Wertstoffhofs um eine Lager- und Rangierfläche ergänzt werden. Neben der Änderung des Flächennutzungsplans stimmten die Räte auch der Aufstellung eines neuen Bebauungsplans geschlossen zu.
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Welche Nutzung ist auf der neuen Fläche denkbar? „Ziel unserer Planung ist es, Gewerbegrund für einheimische Betriebe und für die Errichtung eines Bauhofs zu schaffen“, erklärte Dieckmann. Dies sei ein guter und wichtiger Schritt für die Gemeinde. Wie viele und welche Betriebe sich dann tatsächlich dort ansiedeln werden, werde sich entscheiden. Zweiter Bürgermeister Andreas Melf ergänzte, dass es sich dort nicht nur um einen Bebauungsplan, sondern um drei handle. „Die werden wir sauber nacheinander abarbeiten.“
Voruntersuchungen zum Lärm des Gewerbegebiets durchgeführt
Entscheidend bei einem Gewerbegebiet ist auch immer die Frage: Wie viel Lärm erzeugt es? Deshalb hatte die Gemeinde das Büro Hentschel Consult beauftragt, Untersuchungen zu den Immissionen durchzuführen. Per Video wurde Lisa Fahnenbruck in die Gemeinderatssitzung geschaltet. „Wir haben Voruntersuchungen durchgeführt“, erklärte sie. Ausgegangen sei man von einem Bauhof mit 2000 Quadratmetern Fläche und einer ebenso großen Schreinerei. Sie zeigte die Simulation eines Gebäudes für den Betriebshof. Mit eingeflossen in die Berechnungen der Immissionsbelastung seien die Betriebszeiten, der Parkplatzverkehr, ein Waschplatz, das Wegfahren vom Gelände, Elektrostapler-Verkehr und die Beladung mit Split. Durch die in der Simulation angenommene L-Form des Gebäudes „wird viel Lärm bereits abgeblockt“, so Fahnenbruck. So werden die Richtwerte eingehalten.
Dies sei auch bei der Schreinerei der Fall. Dort könnte sogar eine Betriebsleiterwohnung entstehen, trotz der Nähe zum Bauhof. Auch im Bauhof sei eine Betriebsleiterwohnung denkbar, wenn sie denn an der richtigen Stelle platziert wird. Denn von der simulierten Schreinerei in der Nachbarschaft ist keine nächtliche Nutzung zu erwarten. „Nach unseren Berechnungen wären also ein Bauhof und eine Schreinerei möglich, auch mit Betriebsleiterwohnungen, da die Immissionsrichtwerte eingehalten werden“, resümierte Fahnenbruck. Auf das Greilinger Wohngebiet Ötzstraße seien keine Auswirkungen zu erwarten, sagte Dieckmann. In der Dezember-Sitzung kommt das Thema dann erneut auf den Tisch. (mel)