Einmalig in der Geschichte des Penzberger Gymnasiums - Gleich 4 Schüler unter den Top-Olympioniken

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Top in Chemie und Biologie: Yara Köhnlein (2.v.l.), Lukas Bröker (3.v.l.), Sebastian Loth (4.v.l.) und Oliver Wagner (5.v.l.); im Bild mit dem stellvertretenden Leiter des Penzberger Gymnasiums, Andreas Ludewig (l.), der Fachleiterin für Biologie und Chemie, Katharina Stelzl (2.v.r.), und Chemielehrer Marco Kondziak (r.). © Wolfgang Schörner

Schon oft waren Penzberger Gymnasiasten erfolgreich bei Olympiaden für Chemie, Biologie oder Physik. Der jüngste Wettbewerb stellte das aber in den Schatten. Gleich vier Schüler schafften es nicht nur in die zweite Runde des Wettbewerbs, sondern erhielten auch Einladungen für Landesseminare, was nur den Top-Schülern vorbehalten ist.

Vier Schüler im Landesseminar – das habe es in der Historie des Gymnasiums noch nie gegeben, teilte die Schule mit. Zum einen sind dies die beiden 17-jährigen Lukas Bröker und Sebastian Loth aus der Q12 sowie der 15-jährige Oliver Wagner aus der 10c, die bei der Chemie-Olympiade „in der berüchtigt schweren 2. Runde so gut abschnitten“, dass sie für ein dreitägiges Landesseminar nach Burghausen eingeladen wurden, bei dem sie Experimente durchführen und das Unternehmen Wacker Chemie besuchen. Zum anderen erhielt Yara Köhnlein, 17 Jahre alt und in der Q12, für ihre ausgezeichneten Leistungen in der zweiten Runde der Biologie-Olympiade eine Einladung für das Landesseminar in Martinsried samt Besuch im Max-Planck-Institut.

Wissen auf Universitäts-Niveau

Die Wettbewerbe seien „extrem anspruchsvoll“, sagt Chemie-Lehrer Marco Kondziak, der die Chemie-Olympioniken betreut hat. Die Aufgaben, die sie zu lösen hatten, reichten weit in den Stoff hinein, der an Universitäten im dritten und vierten Semester unterrichtet wird. Dass die vier Penzberger Gymnasiasten in die Landesseminare eingeladen wurden, sich aber nicht für dritte Runde der Olympiade qualifizierten, tat dem Erfolg keinen Abbruch. „Die dritte Runde ist unerreichbar“, so Kondziak zur Heimatzeitung. Katharina Stelzl, die als Fachleiterin für Biologie und Chemie am Gymnasium die Teilnahme der vier Schüler initiiert hatte, erzählt, dass in früheren Wettbewerben manchmal nur zwei Schüler aus ganz Bayern so weit gekommen sind – und jetzt eben gleich vier vom Penzberger Gymnasium.

Drei Stunden hatten die Chemie-Olympioniken Zeit, um einen Fragebogen mit 30 Seiten zu bearbeiten. Erklären mussten sie zum Beispiel den Mechanismus der elektrophilen Addition von Brom. Er tue sich verhältnismäßig leicht mit Chemie, erzählt Sebastian Loth. Es mache ihm Spaß. Vor einigen Jahren hat er an der Junior-Olympiade teilgenommen und war bis in die dritte Runde gekommen. Beruflich könnte er sich vorstellen, in Richtung Forschung und Chemie zu gehen. Bei Roche hat er schon vier Praktika absolviert.

Für Lukas Bröker war es der zweite naturwissenschaftliche Wettbewerb. Wie Sebastian Loth schrammte er 2023 knapp an der dritten Runde vorbei. Teilgenommen hat er auch schon an einem Wettbewerb in Latein und Englisch. Gerade beteiligt er sich an einem Wettbewerb in Alter Sprache. Beruflich will er aber in eine andere Richtung gehen. Jura, Richter im Staatsdienst – das würde ihn reizen. Er hat sich bei der Ludwigs-Maximilian-Universität in München beworben, um noch während seiner Schulzeit an einem Tag in der Woche Jura-Vorlesungen zu besuchen.

Erst 15 Jahre ist Oliver Wagner. Es sei selten, dass es ein Schüler beim ersten Anlauf so weit schafft, sagt Lehrerin Stelzl. Und fügt an: „In meinem Unterricht langweilt er sich eher.“ Oliver Wagner schmunzelt leicht bei den Worten seiner Lehrerin. Es seien schwere Aufgaben gewesen, es habe aber Spaß gemacht, sagt der Zehntklässler über die zweite Olympia-Runde. Geprägt haben sein Interesse wohl die Eltern. Sein Vater ist Chemiker, seine Mutter Biologin. Beruflich möchte er aber eher in Richtung Physik gehen.

Brom-Addition und Glückskatzen

Mit einer Top-Leistung ins Landesseminar kam auch Biologie-Olympionikin Yara Köhnlein, die in der zweiten Runde zum Beispiel begründen musste, wieso bei weiblichen Glückskatzen nur großflächige Flecken vorkommen. Der Wettbewerb sei „sauschwer“ gewesen, sie habe aber auch sehr viel dabei gelernt, erzählt die 17-Jährige. Sie interessiere sich generell für Humanbiologie, wie Menschen funktionieren und besonders für Krankheiten, ein Interesse, das ihre Eltern ihr mitgegeben haben. Beruflich würde sie gern in die Medizin gehen, vielleicht auch in die Forschung.

An der Schule ist Begabtenförderung wichtig

„Wir sind sehr stolz auf die Ergebnisse“, sagt der stellvertretende Schulleiter Andreas Ludewig. Das Gymnasium habe eine große Tradition in der Begabtenförderung, gerade in den Naturwissenschaften. Chemie und Biologe haben schon allein wegen der Nähe zu Roche eine besondere Bedeutung an der Schule. Diese Förderung wolle man auch künftig beibehalten.

Dass das Penzberger Gymnasium über viele schlaue Köpfe verfügt, zeigt sich jedes Jahr unter anderem an vielen guten Abiturnoten; so zuletzt etwa 2024.

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