China mahnt zur Besonnenheit - Russland könnte die Schwelle für einen Atomwaffeneinsatz weiter senken
Russland kündigte zuletzt eine mögliche Änderung seiner Nukleardoktrin an, was China zu einer Reaktion veranlasste. Laut „Newsweek“ betonte Außenministeriumssprecherin Mao Ning am Montag während einer Pressekonferenz in Peking: „China hat wiederholt betont, dass nukleare Waffen nicht eingesetzt werden dürfen und ein Atomkrieg nicht geführt werden kann.“
Russland überarbeitet Nukleardoktrin
Der russische Vize-Außenminister Sergei Rjabkow hatte am Sonntag erklärt, Russland habe die „klare Absicht“, seine Nukleardoktrin aufgrund der westlichen Eskalation im Ukraine-Konflikt zu ändern, berichtet der „Guardian“. Russlands aktuelle Doktrin aus dem Jahr 2020 erlaubt den Einsatz von Atomwaffen im Falle eines nuklearen Angriffs oder eines konventionellen Angriffs, der die Existenz des Staates bedroht. Nun wird diskutiert, die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen weiter zu senken.
Mao Ning rief alle beteiligten Parteien zur Besonnenheit auf: „Unter den aktuellen Umständen sollten alle Parteien ruhig bleiben und Zurückhaltung üben, gemeinsam Deeskalation fördern und strategische Risiken durch Dialog reduzieren.“
Russland verfügt über das größte Nukleararsenal
Laut dem „Stockholm International Peace Research Institute“ verfügt Russland über das größte Atomwaffenarsenal der Welt mit 4.380 einsatzfähigen oder gelagerten Sprengköpfen. Die USA, China, Frankreich und das Vereinigte Königreich besitzen jeweils 3.708, 500, 290 und 225 Sprengköpfe.