Dem Gemeinderat in Denklingen lag jüngst die Jahresrechnung für 2024 mit einem Verlust von 1,2 Millionen Euro vor. Mit ein Grund, warum die Gemeinde die Skulptur eines ortsansässigen Künstlers nicht kaufen will.
Mit der Vorlage der abschließenden Zahlen für 2024 entbrannte im Denklinger Gemeinderat tatsächlich einmal eine rege Diskussion. Bürgermeister Andreas Braunegger erklärte, dass der Verlust durch die 2,5 Millionen Euro Gewerbesteuer-Rückzahlungen entstanden war. Dadurch kann die Gemeinde zwar Schlüsselzuweisungen erwarten, das aber greife erst zeitverzögert – in zwei Jahren. Gemeinderätin Regina Wölfle kam daher zu dem Schluss, dass die Gemeinde dringend sparen müsse. Barbara Bergmann schlug vor, eine Klausur für den Gemeinderat zum besseren Haushalten durchzuführen. „Wir sind schon seit zwei Jahren auf der Bremse, aber eine Kommune darf nicht Stillstand haben, sonst geht auch die regionale Wirtschaft zurück“, stellte Braunegger klar.
Sparkurs: Gemeinde will sich Kunstfigur nicht leisten
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden dennoch einige Aufträge vergeben. Der Druckminderschacht an der St-Lorenz-Straße in Epfach wird für 44 000 Euro erneuert und für den Bauhof besorgt man ein flexibles Schneeräumschild für 16 600 Euro. Außerplanmäßig soll ein Urnengrabsystem für Baum- und Wiesenbestattungen zum Preis von 22 200 Euro angeschafft werden. Und für den Zaun am Denklinger Friedhof werden 8000 Euro fällig.
Straße in Epfach wird saniert
Ein Tagesordnung behandelte die Anschaffung einer Skulptur für den Rathausvorplatz. Der ortsansässige Bildhauer Josef Lang bietet die Figur „Herzträger“ in Aluminium gegossen und mit einer Höhe 3,2 Meter Höhe zum Preis von 48 000 Euro an. Der Gemeinderat hatte sich schon gleich nach der Fertigstellung des Rathausvorplatzes mit dem Thema beschäftigt und so stellte der Bürgermeister fest, dass die Figur vor zwei Jahren noch um 5000 Euro günstiger gewesen wäre. Trotzdem sahen einige Räte wegen der knappen Finanzen jetzt nicht die richtige Zeit, um eine solche Skulptur anzuschaffen. „Ich hätte gerne etwas Passendes für Denklingen, den Herzträger gibt es schon mehrmals“ schlug Gemeinderat Simon Hefele vor.
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Kauf von Skulptur kommt nicht zustande
In kleinerer Ausführung steht der „Herzträger“ unter anderem in den Hirschvogel-Werken. Der Künstler Josef Lang war selbst in der Sitzung anwesend und stellte mit Bedauern fest: „In der näheren Umgebung stehen die wenigsten Arbeiten von mir.“ Die Abstimmung im Gremium endete mit 7:7. Somit kommt der Kauf nicht zustande.
VON ROSI GEIGER