Luftkampf zwischen Indien und Pakistan zeigt: Chinas Waffen sind Europas Alptraum
Wäre da nicht der Krieg vor der Haustür und ein erratischer US-Präsident, von dem keiner weiß, auf welcher Seite er gerade steht, dann hätten diese Nachrichten Europa in Atem gehalten: Nach einem Terroranschlag im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir, bei dem am 22. April 26 Menschen – vorwiegend indische Touristen – getötet wurden, hat die indische Luftwaffe Pakistan angegriffen.
Zwischen den beiden Atommächten brach die offene Schlacht aus. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, war es vor allem eine Luftschlacht – möglicherweise die größte seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Und das Ergebnis ist aus technologischer Sicht für Europa verheerend: Indien, das mit Jets aus europäischer Produktion angriff, war Pakistan, das vor allem über Kampfflugzeuge chinesischer Herkunft verfügt, hoffnungslos unterlegen.
Größter Luftkampf der jüngeren Luftfahrtgeschichte
Eine hochrangige pakistanische Sicherheitsquelle berichtete dem Nachrichtensender CNN, dass es sich bei dem Luftkampf um einen der "größten und längsten der jüngeren Luftfahrtgeschichte" gehandelt habe.
Insgesamt hätten 125 Kampfjets über eine Stunde lang gegeneinander gekämpft, ohne dass eine Seite ihren eigenen Luftraum verlassen habe, schilderte die Quelle. Die Raketen seien demnach teils aus einer Entfernung von bis zu 160 Kilometern aufeinander abgefeuert worden.
Die indische Luftwaffe verfügt laut Recherchen der britischen Denkfabrik "International Institute for Strategic Studies" und Angaben von Special-Interest-Portalen über deutlich mehr als 200 Mehrzweckkampfflugzeuge Suchoi Su-30 und mehrere Dutzende MiG-29 aus einstmals sowjetischer Produktion.
Im April 2015 bestätigte Paris zudem die Lieferung von 36 neuen Kampfjets Dassault Rafale, die in Frankreich gebaut wurden, an Neu-Delhi. Die Pakistan Air Force verfügt nach den gleichen Quellen, unter anderem über 44 Kampfjets F-16 aus amerikanischer Rüstungsproduktion sowie über mehr als 100 moderne Kampfjets Chengdu FC-1 aus gemeinsamer Entwicklung mit Nachbar China.
Chinesische Systeme im Nah- und Fernkampf überlegen
Was sich über dem umkämpften Grenzgebiet zutrug, entwickelt sich gerade zum Trauma für die europäische Rüstungsindustrie. Denn es waren mindestens drei französische Rafaele-Jets, die die pakistanische Luftwaffe abschossen. Die chinesischen Jets dagegen landeten alle wohlbehalten.
Die Folgen dieses Desasters könnten weitreichend sein – von geplatzten Milliardendeals bis hin zur Neuausrichtung militärischer Strategien. Besonders alarmierend: Die Überlegenheit chinesischer Systeme manifestiert sich nicht nur in Einzelfällen, sondern scheint systematischer Natur zu sein.
Der indisch-pakistanische Konflikt hat sich damit zum Testfeld für einen Technologie-Showdown entwickelt. Und er ist kein Einzelfall: Bei einer Militärübung im vergangenen Jahr trafen pakistanisch-chinesische Jets auf katarische Eurofighter – mit ähnlich eindeutigem Ergebnis.
Die europäischen Maschinen, ein Gemeinschaftsprodukt von Airbus, BAE Systems und Leonardo, unterlagen mit null zu neun. Besonders beunruhigend: Die Überlegenheit der chinesischen Systeme zeigte sich sowohl im Nah- als auch im Fernkampf.
Chinesische "Combat Cloud" setzt neue Maßstäbe
Die Ursachen für die technologische Kluft liegen auf zwei Ebenen, wie Fachmedien berichten. Zum einen nutzen die chinesischen Systeme die sogenannte "Combat Cloud" – ein Echtzeit-Netzwerk, das verschiedene Waffensysteme intelligent verbindet.
Jets, Raketen und Radare tauschen kontinuierlich Daten aus, orchestriert durch künstliche Intelligenz. Ein digitaler Vorsprung, den europäische Systeme offenbar nicht kompensieren können.
Zum anderen punkten die chinesischen Jets mit überlegener Bewaffnung. Die französischen Raketen erreichen maximal 80 Kilometer – die chinesischen PL-15E-Geschosse dagegen etwa das Doppelte. Noch beeindruckender: China soll bei seinen Jets Munition mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern einsetzen können.
Die Demonstrationen chinesischer Überlegenheit haben bereits konkrete wirtschaftliche Folgen. Indonesien erwägt, von einem geplanten Kauf von 42 französischen Rafale-Jets im Wert von rund 7,3 Milliarden Euro zurückzutreten, schreibt die "WirtschaftsWoche". Ein herber Schlag für die europäische Rüstungsindustrie, die ohnehin unter Druck steht.
Ist die europäische Verteidigungsindustrie noch wettbewerbsfähig?
Doch die Problematik reicht weit über einzelne Geschäfte hinaus. Die Rafale-Jets bilden einen zentralen Bestandteil der französischen Nuklearstreitkraft. Wenn diese Maschinen in direkten Konfrontationen so deutlich unterlegen sind, schwindet ihre abschreckende Wirkung – und damit ein Grundpfeiler der europäischen Verteidigungsstrategie.
Die Dominanz chinesischer Kampfjets markiert einen Wendepunkt im globalen Rüstungswettlauf. Pakistan, das laut "Financial Times" etwa 80 Prozent seiner Rüstungsgüter bei chinesischen Unternehmen erwirbt, profitiert von dieser Entwicklung unmittelbar.
Andere Nationen könnten diesem Beispiel folgen. Für Europa bedeutet dies mehr als nur verlorene Aufträge. Es geht um die grundsätzliche Frage, ob die europäische Verteidigungsindustrie noch wettbewerbsfähig ist – technologisch wie strategisch.
Technologische Vorherrschaft made in China
China betreibe eine beispiellose militärische Aufrüstung und entwickele ein großes und fortschrittliches Arsenal an nuklearen, konventionellen, Cyber- und Weltraumfähigkeiten, sagte John Noh, US-Offizier und stellvertretender Verteidigungsminister für Indo-Pazifik-Sicherheitsangelegenheiten, jüngst vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses in Washington.
Admiral Samuel Paparo, Kommandeur des US-Indo-Pazifik-Kommandos, berichtete von einer "beispiellosen Modernisierung des chinesischen Militärs, die unter anderem Fortschritte in den Bereichen künstliche Intelligenz, Hyperschallraketen und Weltraumfähigkeiten umfasst".
Bereits im Jahr 2024 habe die chinesische Luftwaffe durch anhaltende Operationen gegen Taiwan ihre wachsenden Fähigkeiten unter Beweis gestellt, die um 300 Prozent zugenommen hätten.
Dieser Beitrag erschien in Kooperation mit "Business Punk". Kontakt zum Verantwortlichen hier.