Der stille Gewinner?: Wie Chinas Rüstungsindustrie vom indisch-pakistanischen Konflikt profitiert
Im jüngsten Konflikt zwischen Indien und Pakistan, der am 7. Mai begann und nach vier Tagen mit einem Waffenstillstand endete, haben beide Länder den Sieg für sich beansprucht. Als unerwarteter Gewinner aus dem Konflikt ist laut "BBC" die chinesische Rüstungsindustrie hervorgegangen. Dem Bericht zufolge konnte China durch die militärische Zusammenarbeit mit Pakistan einige Waffensysteme erstmals in einer realen Kampfsituation testen. Pakistan setzte beispielsweise J-10 und J-17 Kampfjets ein, die in Kooperation mit China hergestellt werden.

"Betrachtet man es so, ist der Hauptgewinner wirklich China"
Mit Investitionen von über 50 Milliarden US-Dollar in das umfangreiche Infrastrukturprojekt "China-Pakistan Economic Corridor" ist ein starkes Pakistan für China von strategischem Interesse. Carlotta Rinaudo von der International Team for the Study of Security in Verona erklärte gegenüber "BBC": "Im Moment ist die Außenwahrnehmung wichtiger als die Realität. Betrachtet man es so, ist der Hauptgewinner wirklich China."
Einem Bericht der "Australian Financial Review" zufolge häufen sich die Indizien, dass ein möglicher Abschuss eines indischen Jets durch einen pakistanischen Piloten in einem J-10-Kampfflugzeug den Aktienkurs des chinesischen Herstellers "Chengdu Aircraft" innerhalb von nur zwei Tagen um über 40 Prozent steigen ließ. Yun Sun, Spezialist für chinesische Militärangelegenheiten am Stimson Center in Washington, sagte der "Australian Financial Review", es gebe "keine bessere Werbung als eine echte Kampfsituation“.
Für Indien ist der Konflikt ein Weckruf, die eigene Verteidigungsindustrie zu stärken und strategische Allianzen zu überdenken. Experten zufolge ist sich Indien bewusst, dass es seine Investitionen in die heimische Rüstungsindustrie ausweiten und die internationale Beschaffung von Waffen beschleunigen muss.