Pinkelpausen, Sprung aus Zug und ratlose Lokführer - Leser teilen ihre Bahn-Erlebnisse

Immer wieder kommt es zu Chaos auf den Bahnsteigen (Symbolbild). Bild: dpa
  • Im Video oben: Schweizer packt aus, was ihm sofort an unserer Bahn auffällt - und was Merz tun

Die Deutsche Bahn ist nicht gerade für Pünktlichkeit, Kundenzufriedenheit und komfortables Reisen bekannt. Der Konzern steckt tief in der Krise und musste 2024 fast 200 Millionen Euro Verspätungs-Entschädigung an Fahrgäste auszahlen.

Der Verkehrsmix aus Güter-, Regional- und Fernverkehr auf einer maroden Infrastruktur verschlingt Milliarden, sorgt für Chaos. Auch wenn mit der durch die Ampel-Koalition angeregten Sanierungsoffensive einige Schwerpunkte schnell behandelt wurden, machen immer wieder Mega-Flops und Fehlplanungen Schlagzeilen. 

Fahrgäste ärgern sich wegen überfüllter Züge, die besonders für Menschen zum Problem werden, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Doch mit Blick auf die Geschichten, die FOCUS online-Leser auf Facebook geteilt haben, kann man schon froh sein, wenn der Zug überhaupt kommt.

Zug verschollen: Selbst der Lokführer ist ratlos

Eine Leserin berichtet, wie sich ihr Zug zunehmend verspätete und es am Bahnsteig langsam unruhig wurde. Die Durchsagen blieben aus, bis die Passagiere plötzlich auf ein anderes Gleis verwiesen wurden. Doch dort war ebenfalls kein Zug zu sehen. 

Ein Mann, der neben der Reisenden stand, konnte auch nicht weiterhelfen. Gefragt, ob er auch mit dem Zug hätte fahren wollen, entgegnete er: „Eigentlich schon, ich bin nämlich der Lokführer, der diesen Zug ab hier fahren sollte, aber wo der abgeblieben ist, kann auch mir keiner sagen.“

Plötzlich gehen die Lichter aus: Fahrgast muss aus rollendem Zug springen

Noch dicker kam es für einen Reisenden in einem Regionalzug. Der Leser beschreibt, wie er in einen vermeintlich verspäteten Zug einstieg, der komplett leer war. Kurz nach der Abfahrt ging das Licht aus, und der Zug nahm langsam Fahrt auf. Der Fahrgast konnte die Tür noch öffnen und sprang aus dem fahrenden Zug, wobei er vor den Füßen eines anderen Mannes landete.

Dieser half ihm auf und bot ihm ein alkoholisches Getränk an. Die beiden lachten, tranken zusammen und warteten auf den richtigen Zug. Eine Stunde später kam der Reisende etwas angetrunken zu Hause an.

Flixtrain
Flixtrain geht in die Offensive und macht der Deutschen Bahn mehr Konkurrenz. Imago

Personal mit Herz und Schnauze

Oftmals rettet das Personal die Reisenden mit einer Alternativroute oder einer spontanen Reaktion. So auch bei einer Leserin, deren Zugfahrt ohne verfügbare Toiletten stattfand. 

Das Zugpersonal informierte die Fahrgäste gleich zu Beginn der Fahrt über die Situation: „Liebe Fahrgäste, leider sind alle unsere Toiletten nicht verfügbar“, hieß es in der Durchsage. Falls es dringend wird, könnten die Passagiere beim Personal eine „Pinkelpause“ erbitten.

Doch nicht immer bleiben die Schaffner höflich und zuvorkommend. Einem Mann, der als Zugbegleiter arbeitet, platzte im Streit mit einer Frau der Kragen. Sie hatte als Trauzeugin nur 20 Minuten Puffer berechnet, um mit der Bahn zur Hochzeit zu kommen.