Panne bei der Bundeswehr: Panzer bleibt auf dem Weg nach Litauen liegen

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Ein Fahrzeug der Bundeswehr wird nicht an der Nato-Übung an der Ostflanke teilnehmen. Mitten in Hessen muss der Panzer abtransportiert werden.

Petersberg – Weit ist der Bundeswehr-Panzer nicht gekommen: Statt in Litauen an einer großen Einsatzübung der Nato teilzunehmen, endete die Reise für eins der großen Kampffahrzeuge bereits in Petersberg im Kreis Fulda. Die Fuldaer-Zeitung berichtete vergangenen Dienstag (9. April) über die Panzer-Panne. Die Groß-Waffe der deutschen Bundeswehr stammt aus der Jägerbataillon 1 der Knüll-Kaserne aus Schwarzenborn in Hessen. Der liegengebliebene Panzer wurde abtransportiert.

Teilnahme an der Übung Saber Strike: Panzer-Panne nicht der erste Bundeswehr-Fauxpas

Eigentlich sollten die Kräfte der Bundeswehr nach einer kurzen Osterpause wieder den rund 1.300 km langen Weg an die NATO-Ostflanke als Teil der Übung „Saber Strike“ antreten. Saber Strike ist eine Teilübung des NATO-Großmanövers „Steadfast Defender 24“, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur (dpa).

Aber anscheinend taugt das Arsenal der Bundeswehr wenig. Und es ist nicht der erste peinliche Fauxpas, der unter Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) passiert. Erst im Herbst letzten Jahres stellte sich heraus, dass neue bestellte Funkgeräte nicht zu existierenden Waffensystemen passen. Rund 1,3 Milliarden hat damals die Anschaffung gekostet. Eine teure Fehlinvestition für die Bundeswehr, die neben Personalnot auch mit einer knappen Haushaltskasse zu kämpfen hat.

Pistorius warnt vor Folgen unzureichender Mittel für Bundeswehr

Kürzlich warnte Pistorius vor den Folgen unzureichender Mittel für die Bundeswehr. Vor allem mit Blick auf die laufenden Haushaltsberatungen hat der Verteidigungsminister vermutet, dass die Bundeswehr nicht genug Geld zur Verfügung haben wird. Die bisher für den Wehretat 2025 vorgesehenen Mittel von 52 Milliarden Euro reichten nicht aus, um die Streitkräfte weiter zu modernisieren, sagte Pistorius laut dem Spiegel bei einem nicht öffentlichen Auftritt (9. April) in der Grünen-Fraktion. Das Magazin berief sich auf Angaben von Teilnehmenden.

Ein Bundeswehr-Panzer blieb auf dem Weg nach Litauen in Petersberg bei Fulda liegen.
Ein Bundeswehr-Panzer blieb auf dem Weg nach Litauen in Petersberg bei Fulda liegen. © Fuldamedia

Ohne eine deutliche Aufstockung des Einzelplans drohe der Bundeswehr ein „Rüstungs-Stopp“, sagte der Minister demnach. Pistorius habe vorgerechnet, dass ihm wegen der hohen Betriebs- und Personalkosten der Bundeswehr im kommenden Jahr kaum noch Spielraum für neue Investitionen bleibe. Konkret habe er nach derzeitigen Berechnungen seines Hauses von den gut 52 Milliarden Euro nur 500 Millionen Euro für neue Anschaffungen übrig, der Rest des Budgets sei bereits gebunden.

Wehretat muss steigen: Pistorius meldet bei Lindner 6,5 Milliarden Euro mehr an

Bis zum Ende dieser Wochen (19. April) sollen die einzelnen Minister bei Finanzminister Christian Lindner (FDP) ihre Finanzbedarfe für 2025 anmelden. Laut Spiegel wird im Verteidigungsministerium davon ausgegangen, dass der Wehretat um mindestens vier bis 6,5 Milliarden Euro steigen müsse, um notwendige neue Investitionen in neue Waffensysteme zu ermöglichen. Zudem sei dieses Plus nötig, damit Deutschland die sogenannte Nato-Quote von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bei den Verteidigungsausgaben erreicht (bg/dpa).

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