Ammerschule bekommt zusätzliche „Kleinsporthalle“
Erweiterungsbau für 17 Millionen Euro: Grundschule bekommt auch zusätzliche „Kleinsporthalle“
Die Zeit drängt: Ende 2027 muss der Erweiterungsbau fertig sein, den die Ammerschule für zusätzliche Klassen und die vorgeschriebene Ganztagsbetreuung braucht. Deshalb setzt die Stadt rasch alles in Bewegung – trotz einiger Hiobsbotschaften.
Die Notwendigkeit der Schul-Erweiterung steht außer Frage: Ab 2026 besteht nach und nach ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen, mindestens 90 Prozent der Kinder werden diese laut Prognosen nutzen. Zugleich wächst die Schülerzahl an der Ammerschule: Aktuell werden dort rund 350 Kinder in 14 Klassen unterrichtet, in einigen Jahren werden es wohl 18 Klassen sein. Da hilft nur ein zusätzliches Gebäude, das südlich des bestehenden Schulhauses errichtet werden soll – im Bereich des Hartplatzes, der dafür bis direkt an den benachbarten Wohnmobilstellplatz gerückt wird.
Für den Neubau ist eine aufwändige Gründung mit Großbohrpfählen nötig
Weil es schnell gehen muss und die Schule im Hochwassergebiet liegt, sind Kompromisse in Sachen Nachhaltigkeit gefordert: Ein Stahlbetonbau mit vorgehängter Fassade entweder in Holz oder mit Faserzementplatten ist nun geplant, erläuterte Stadtbaumeisterin Katrin Fischer diese Woche im Bauausschuss des Stadtrates. Weil der Boden nicht tragfähig ist, braucht es eine aufwändige Gründung mit Großbohrpfählen. Zudem muss das Erdgeschoss im Neubau etwas höher liegen als im Bestand, um hochwassersicher zu sein; auch eine entsprechende Abdichtung ist verlangt.
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Und nicht nur das treibt die Kosten nach oben. Um den Schulsport gewährleisten zu können, muss eine Kleinsporthalle gebaut werden – deutlich größer und höher (mindestens 5,50 Meter lichte Höhe) als der ursprünglich dafür vorgesehene Bewegungsraum. Letzterer wäre für Schulsport nicht zulässig, monierte die Regierung von Oberbayern. Die Kleinsporthalle wird ins Untergeschoss des Neubaus integriert, das oberirdisch halbgeschossig in Erscheinung tritt. Immerhin kann in Absprache mit der Regierung auf zusätzliche Duschen dort verzichtet werden. Die bestehende Sporthalle ist laut Stadtverwaltung mangels Platz nicht erweiterbar, der Neubau einer Zweifachturnhalle für die Stadt nicht finanzierbar. Deshalb die 216 Quadratmeter große Kleinsporthalle, die laut Fischer auch für Vereinssport nutzbar ist und dafür einen Extra-Zugang erhält: „Dort ist sicher nicht alles möglich, aber zum Beispiel Tischtennis oder Gymnastik.“

Die veränderten Anforderungen lassen die Kosten nach oben schnellen: Auf 17 Millionen Euro werden die Kosten jetzt beziffert, drei Millionen mehr als bisher geschätzt. Doch zugleich bekommt die Stadt dafür wohl höhere staatliche Zuschüsse als bisher angenommen. In Analogie zum Förderbescheid für die Hardtschul-Erweiterung – wo derzeit schon der Bau beginnt, man also genauere Erkenntnisse hat – muss die Stadt für die Ammerschule wohl knapp 5,3 Millionen Euro selbst schultern. Im Haushalt eingeplant hat man dafür über 6,1 Millionen Euro. So gesehen ist man für das Projekt trotz massiver Kostensteigerung im grünen Bereich. „Aus haushaltstechnischer Sicht kann die weitere Planung und Realisierung befürwortet werden“, heißt es dazu aus der Stadtkämmerei.
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Erweiterung der Ammerschule: Im Februar 2026 soll Baubeginn sein
Im Februar 2026 soll Baubeginn sein für die Ammerschul-Erweiterung. Um das zu schaffen, muss der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag, 15. Mai, einige Entscheidungen treffen. Unter anderem gilt es Planungskosten in Höhe von rund 150 000 Euro bereits auf dieses Jahr vorzuziehen – was laut Kämmerei durch Mehreinnahmen aus einem Grundstücksverkauf gedeckt werden kann.
Der Bauausschuss hat dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehen bei der Vorberatung einmütig zugestimmt. Klaus Gast (CSU), Schulreferent des Stadtrates, lobte die „guten Überlegungen“ des Stadtbauamtes zur Planung, sah aber angesichts der Hochwassergefahr die Lage der Kleinsporthalle im Untergeschoss kritisch. Gleichwohl erlaube der Zeitplan kaum Änderungen: „Wir müssen weiterkommen, es bleibt uns nichts anderes übrig, als hier anzuschieben.“ Ähnlich BfW-Fraktionssprecherin Brigitte Holeczek: „Wir müssen einfach pragmatisch sein und schauen, dass wir das so schnell wie möglich hinbekommen.“
Schulleitung ist mit Planung hochzufrieden: „Eine ganz tolle Sache“
Mit der kleinen Sporthalle im Untergeschoss wird der Neubau laut Stadtbauamt dreieinhalbgeschossig erscheinen, aufs Flachdach kommen Lüftungsanlagen, Photovoltaik-Module und Grünflächen. Durch einen Aufzug im Neubau ist die Ammerschule künftig barrierefrei erschlossen, beheizt wird der gesamte Komplex dann mit Fernwärme, und zwar über die geplante Energiezentrale der Stadtwerke bei der Kläranlage. Der neue Haupteingang zur Schule liegt dann etwas weiter südlich. Im bestehenden Schulhaus erfolgen zugleich kleinere Umstrukturierungen.
Julia Schinzel, Konrektorin der Ammerschule, nannte die Erweiterungsplanung in der Bauausschuss-Sitzung „eine ganz tolle Sache“: „Wir haben wirklich das Gefühl, da wurde das Allerbeste für die Schüler rausgeholt.“