KITSO nennt sich ein Zusammenschluss, mit dem zehn Oberland-Kommunen die IT-Ausstattung in der Region verbessern möchten. Ein Projekt mit Vorbildcharakter?
Damit Grund- und Mittelschulen im Oberland für das digitale Zeitalter besser gewappnet sind, haben zehn Kommunen aus den Kreisen Miesbach, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Gründung eines gemeinsamen Schuldienstes zum Ziel hat. Aufgabe von KITSO (Kommunaler IT-Schuldienst Oberland) ist die Bereitstellung und Betreuung der Schul-IT. Das teilte Weyarns Bürgermeister Leonhard Wöhr (CSU) in seiner Funktion als Vorsitzender des Projektlenkungsausschusses mit.
Schul-IT: Vor Oft fehlen oft die Experten
Bekanntermaßen verpflichtet das Bayerische Schulfinanzierungsgesetz die Gemeinden, den Schulaufwand der Grund- und Mittelschulen zu tragen. Dieser umfasst den für den ordnungsgemäßen Schulbetrieb und Unterricht erforderlichen Sachaufwand sowie den Aufwand für die Dienstkräfte, die zur Verwaltung und Bewirtschaftung der Schulanlage erforderlich sind. Hierzu gehören insbesondere die Bereitstellung und der Unterhalt der Schul-IT sowie die personellen Ressourcen für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Schul-IT.
„Die IT-Betreuung der Grund- und Mittelschulen stellt die Kommunen aktuell vor große Herausforderungen. Die Gemeinden sehen sich bereits heute kaum in der Lage, die Schul-IT im notwendigen Umfang und in der erforderlichen Qualität zu gestalten und zu betreuen“, heißt es in der Mitteilung. Demnach fehlten den Lehrkräften definierte Supportstrukturen, sodass sie mit atypischen Aufgaben überlastet seien. Die Zuständigkeiten seien nur ungenügend definiert.
KITSO soll ermitteln, wie eine gute und wirtschaftliche IT-Gestaltung gelingen kann
Hinzu komme, dass in wenigen Jahren der Austausch der vorhandenen Hardware anstehe. „Die Konzeption der Ersatzbeschaffung sowie deren Ausschreibung und Implementation stellen dabei für die Gemeinden eine große und vielfach auch atypische Aufgabe dar.“
Vor diesem Hintergrund schließen sich die zehn Gemeinden zusammen, um im Rahmen von KITSO herauszufinden, wie und in welcher Organisation eine gute und wirtschaftliche IT-Gestaltung an den Grund- und Mittelschulen gelingen kann.
Zweckverband hilft bei der Beschaffung
Die Regierung von Oberbayern hat für das Organisations-Entwicklungsprojekt einen staatlichen Zuschuss bewilligt. Die Mitgliedsgemeinden entscheiden nach Abschluss der Konzeptionsphase, welche Aufgaben sie künftig gemeinsam wahrnehmen wollen. In die Konzeption sollen Schulämter und Landkreis-Schulkoordinatoren eng einbezogen werden. Außerdem wollen die Projektverantwortlichen eine Dienstleistung des Zweckverbands Kommunale Dienste Oberland (ZV KD Oberland) nutzen, den viele Bürger primär als Wächter des ruhenden Verkehrs kennen. Doch der Verband verteilt nicht nur Knöllchen an Falschparker: Er verfügt auch über eine zentrale Beschaffungsstelle, die Gemeinden bei der Durchführung von Vergabeverfahren unterstützt. Diese Expertise wollen die Kommunen nutzen. Mit dem früheren Geschäftsführer des ZV KD Oberland, Michael Braun, stehe den Gemeinden ein Fachmann für interkommunale Aufgaben zur Seite, der langjährige Erfahrung in der Einführung neuer Serviceprodukte aufweisen könne.
Meine news
Lesen Sie auch: Schulstart im Landkreis Miesbach: Mehr Personal und neue Klassenformen – Schulamt zuversichtlich
„Die unterzeichnenden Pilotgemeinden sehen sich als innovative Pioniere im Oberland, die in Zukunft eine expansive Organisation anstreben, um entsprechend große Synergien zu schaffen“, teilt Wöhr mit. Man sei von vornherein bestrebt, eine landkreisübergreifende Zusammenarbeit zu schaffen, was in dieser Intention bislang einmalig in Bayern sei.