Der Herzschlag setzte vor 30 Jahren ein – und er sollte nie mehr aussetzen: Der Förderverein Notarztgruppe Schlierach-/Leitzachtal feiert Jubiläum. Eine wichtige Ehrung gab es auch.
Landkreis – Der Herzschlag setzte vor 30 Jahren ein – und er sollte nie mehr aussetzen: Der Förderverein Notarztgruppe Schlierach-/Leitzachtal kümmert sich seit seiner Gründung Anfang April 1994 um die „Beschaffung notwendiger Einrichtungen für die ärztliche Behandlung akut Erkrankter in Notfällen“. Für die Finanzierung der Ausrüstung ist der heute aus 104 Mitgliedern bestehende Verein regelmäßig auf Spenden angewiesen. Und die sind in den vergangenen drei Jahrzehnten sehr reichlich geflossen, wie Vorsitzender Jens Zangenfeind nun im Rahmen der Hauptversammlung berichtete: Rund 180 000 Euro habe man seit der Gründung in verschiedene Projekte investiert. Alleine 50 000 Euro flossen 2017 unter dem Titel „Herzschlag“ in zwei Diagnostik- und Überwachungsgeräte. Dass sich die Investition mehr als gelohnt hat, daran besteht laut Zangenfeind kein Zweifel. So hätten die Geräte bereits mehrfach ihre lebensrettende Funktion bei schwerstkranken Patienten unter Beweis gestellt.
Anlass für Gründung war Gesundheitsreform
„Ihre medizinische Notfallversorgung liegt uns am Herzen“: Mit diesem Satz verkündeten die Initiatoren um den damaligen Vorsitzenden Arnfried Färber, die Stellvertreter Helena Tiefenbacher-Leitner und Norbert Sprenger sowie Schriftführer Rolf Dombrowsky die Gründung 1994. Anlass waren die Auswirkungen des Gesetzes zur Gesundheitsreform, die zusätzliche Mittel für die Ausstattung von Notarzt- und Rettungswagen notwendigen gemacht hätten. Vorsorglich betonte Dombrowsky damals gegenüber unserer Zeitung, dass man nicht auf Konfrontationskurs mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) gehen wolle. „Wir sind bereit, auch in deren Fahrzeuge zu investieren.“ Als Vorbild diente vielmehr der bereits 1988 gegründete Förderverein Notarztgruppe Tegernseer Tal/Waakirchen. Mit dem Verein im Schlierach-/Leitzachtal sollte auch vermieden werden, dass ein Leistungsgefälle in der Versorgung von Notärzten im Landkreis Miesbach entstehe.
Dies sei letztlich auch gelungen, stellte Zangenfeind jetzt in seinem Bericht heraus. Zumal sich das Spektrum der Unterstützung in den vergangenen Jahren noch vergrößert habe. So liege mittlerweile ein Schwerpunkt auf der Anschaffung von Defibrillator-Geräten für Hilfsorganisationen wie die Feuerwehren, die oft als erste am Unfallort eintreffen. „So können die hoch qualifizierten Einsatzkräfte selbst Leben retten“, erklärt Zangenfeind.
Neuer Vize-Vorsitzender gewählt
Die turnusgemäßen Neuwahlen des Vorstands standen dann unter einem besonderen Stern: Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender Norbert Sprenger stellte sich nach 30 Jahren nicht mehr für ein Amt im Vorstand zur Verfügung. Umso wichtiger war es seinen Kollegen, ihn für seine Verdienste zum Ehrenmitglied zu ernennen. Sprenger bedankte sich mit der Zusicherung, den Verein weiterhin nach Kräften zu unterstützen und bei Fragen zur Verfügung zu stehen.
Zum Nachfolger Sprengers wählten die Mitglieder ein bekanntes Gesicht der notärztlichen Versorgung nicht nur im Landkreis Miesbach: Florian Meier, Landesarzt des BRK. „Ich schätze ihn sehr, er ist unglaublich aktiv und sehr gut vernetzt“, lobt Zangenfeind seinen neuen Stellvertreter. Meier könne dazu beitragen, die ohnehin „hervorragende und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“ zwischen dem Förderverein und den Aktiven in Notfallmedizin und -versorgung weiter zu verbessern. Zangenfeind selbst wurde bei der Neuwahl als Vorsitzender bestätigt, zweiter stellvertretender Vorsitzender ist Florian Gottstein, Finanzreferent Sascha Dombrowsky.