Perfide Masche: Geld, Gold und Schmuck an Betrüger übergeben
Ein Ehepaar aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist Trickbetrügern auf den Leim gegangen. Im Garmisch und Ingolstadt wurden Bargeld, Münzen und andere Wertsachen übergeben.
Bad Tölz-Wolfratshausen/Ingolstadt/Garmisch-Partenkirchen – Ein Ehepaar aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wurde von Trickbetrügern um eine hohe Summe Bargeld, wertvollen Schmuck und andere Wertgegenstände gebracht. Die Übergaben gingen in Garmisch-Partenkirchen und Ingolstadt über die Bühne.
Viele betrügerische Anrufe im Tölzer Land am Mittwoch
Am Mittwoch hatte das Polizeipräsidium schon gewarnt, dass es in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen vermehrt zu betrügerischen Anrufen von falschen Polizeibeamten kommt. Eine unbekannte Anruferin, die sich als Tochter der Eheleute ausgab, hatte die beiden am Telefon in ein Gespräch verwickelt und ihnen erzählt, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und nun eine Kaution für deren Freilassung gezahlt werden müsse. Dabei fingierte sie ihre Festnahme durch Polizei und Staatsanwaltschaft.
Ehemann übergibt Wertsachen in Garmisch-Partenkirchen
Im Laufe des Mittags übergab der 79-jährige Ehemann gegen 13.45 Uhr in Garmisch-Partenkirchen laut Polizei schließlich Bargeld sowie einige Schmuckgegenstände, Münzen und einen Goldbarren im Wert eines mittleren fünfstelligen Euro-Betrags an die Betrüger. Eine Abholerin nahm alles an sich nehmen und entfernte sich unerkannt von der Örtlichkeit.
Frau will vermeintliche Kaution in Ingolstadt aushändigen
Die am Wohnort verbliebene Ehefrau des 79-Jährigen wurde zur selben Zeit erneut durch die Betrüger telefonisch kontaktiert. Dabei gab sich der Anrufer als Staatsanwalt aus und forderte für die Freilassung der festgenommenen Tochter weiteres Bargeld und Wertgegenstände. Die 74-Jährige begab sich daraufhin noch vor der Rückkehr ihres Ehemannes nach Ingolstadt. Dort übergab sie gegen 16.30 Uhr Münzen im Wert eines niedrigen fünfstelligen Euro-Betrags an einen männlichen Abholer. Im weiteren Verlauf flüchtete der Betrüger mit seiner Beute.
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Die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen. Zur Klärung des Sachverhalts bittet die zuständige Kriminalpolizei die Bevölkerung um Hinweise in dem Fall unter der Telefonnummer 0 80 31/200-0 oder jede andere Polizeidienststelle.
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Beschreibung der beiden Täter
Die Abholerin in Garmisch ist etwa 30 Jahre alt, 1,50 bis 1,60 Meter groß, unauffälliger mitteleuropäischer Typus. Sie hat helle Haut, eine schlanke Figur und sprach gebrochen Deutsch mit ausländischem Akzent. Sie trug einen auffällig runden Strohhut sowie eine helle, weite dreiviertellange Hose. Die Frau führte eine geflochtene helle Tragetasche mit sich.
Der Abholer in Ingolstadt ist etwa 25 Jahre alt, circa 1,70 Meter groß, hat einen normalen Haarschnitt und vermutlich dunkelbraunes Haar. Sein Aussehen wird als ausländisch beschriebe. Bekleidet war der Mann mit einem weißen T-Shirt und kurzer Hose
Polizei warnt und gibt Verhaltenstipps
Immer wieder gelingt es Betrügern, mit derartigen Maschen, Menschen übers Ohr zu hauen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd warnt weiterhin eindringlich und gibt Verhaltenstipps: „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen oder eine Kaution, die unbedingt zu bezahlen ist“, schreibt die Polizei. „Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen. Legen Sie einfach auf.
Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über Ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände.“ Generell sollte niemand in die Wohnung gelassen werden. „Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück. Drücken Sie keine Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen Sie dann den Notruf 110.“ Die Polizei rät zudem dazu, immer Anzeige zu erstatten – auch im Versuchsfall. Insbesondere die Jüngeren werden ausdrücklich gebeten, über die perfiden Maschen der Telefonbetrüger zu sprechen und so Eltern oder Großeltern dafür zu sensibilisieren.