Mit einem Fackelzug durch die Stadt und der Segnung eines neuen Dienstfahrzeugs feierte die Freiwillige Feuerwehr Geretsried ihr 75-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten fanden in den Ratsstuben statt, wo die Geschichte und Leistungen der Feuerwehr gewürdigt wurden.
Geretsried – Ein beeindruckendes Bild bot am Samstagabend der Fackelzug der Freiwilligen Feuerwehr Geretsried durch die Stadt. Von der Feuerwache Nord an der Elbestraße marschierten die Frauen und Männer in ihren dunkelblauen Uniformen mit leuchtenden Fackeln in der Hand zu den Ratsstuben, wo sie ihr 75-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Ehrengästen feierten. Zuvor hatte der katholische Pfarrer Andreas Vogelmeier, selbst aktives Mitglied der 100 Mann starken Truppe, in der Fahrzeughalle der Wache das neue Dienstfahrzeug gesegnet. Es ist ein Audi Q5 mit Allradantrieb und somit guter Geländegängigkeit, der zudem über wichtige Kommunikations- und Assistenzsysteme verfügt. Er wird sowohl für Einsätze als auch Dienstfahrten genutzt. Kommandant Erik Machowski dankte Bürgermeister Michael Müller und dem Stadtrat dafür, dass die Wehr stets mit dem nötigen Equipment ausgestattet werde.
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Kranz am Gedenkstein beim Rathaus niedergelegt
Am Gedenkstein vor dem Rathaus legte der Feuerwehrvereins-Vorsitzende Florian Effenberger nach dem Fackelzug einen Kranz zu Ehren der Verstorbenen nieder. In den Ratsstuben wurde das dreiviertel Jahrhundert Freiwillige Feuerwehr dann gebührend gewürdigt. Kommandant Machowski ließ die Vereinsgeschichte Revue passieren – von der Gründung am 16. November 1949 nach dem verheerenden Lagerbrand auf der Böhmwiese im Juli über das erste Fahrzeug (ein LF 15) und die Gründung von „Löschgruppen“ in den verschiedenen Stadtteilen bis zum Bau der Wachen Süd (1991) und Nord (2007). Heute sei die Stadtfeuerwehr aufgrund ihrer Ausrüstung, ihrer guten Ausbildung und der engagierten Mitglieder „äußerst schlagkräftig“, wie Machowski lobte: „Zu Recht und mit Stolz kann ich behaupten, Kommandant einer der jüngsten und stärksten Wehren im ganzen Landkreis zu sein.“
Feuerwehr ist älteste öffentliche Einrichtung der Stadt
Rathauschef Müller erinnerte daran, dass die Feuerwehr die älteste öffentliche Einrichtung der Stadt sei – älter als diese selbst. Geretsried wurde erst am 1. April 1950 zur Gemeinde erhoben. Ohne die Freiwilligen wäre es schlecht bestellt um die Kommune, sagte der Rathauschef. Es sei bei Weitem keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen ehrenamtlich ihre Freizeit opferten, um anderen zu helfen. Auch aus dem sozialen und kulturellen Leben sei der Verein nicht mehr wegzudenken.
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Zengerle würdigt Geretsrieder als unverzichtbar
Kreisbrandrat Erich Zengerle würdigte die Geretsrieder mit ihrem Spezialbereich Gefahrgut als „unverzichtbaren Bestandteil des landkreisweiten Sicherheitskonzepts“. Er dankte den Aktiven sowie der Jugend für deren Engagement und den „frischen Wind“, den sie mitbrächten. Allen wünschte er „stets das nötige Maß an Kameradschaft und Zusammenhalt“. Die Freiwillige Feuerwehr Gelting als Patenverein gratulierte statt mit vielen Worten mit zwei kleinen Kisten Schnaps fürs Stüberl.
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Zu Ehrenmitgliedern wurden im Anschluss Sebastian Wirag und Alfred „Charly“ Herbrik ernannt. Seit 70 Jahren gehören Kurt Barton und Helmut Elgas der Wehr an, wofür sie ebenfalls geehrt wurden. Vor dem Essen sammelten die Ehrenamtlichen noch Spenden für einen ihrer Kollegen: den Berufsfeuerwehrmann Michael aus München, der an Leukämie erkrankt ist und für den bereits Typisierungsaktionen für eine Stammzellenspende laufen (wir berichteten). Es kamen 1500 Euro zusammen, die der Verein noch einmal verdoppelte. Von Tanja Lühr