Putins Luftwaffe büßt weiter ein: Russischer Nuklear-Bomber abgestürzt

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Schwerer Verlust für Putins Luftwaffe: Russischer Nuklear-Bomber abgestürzt

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Am Boden steht Putin nach dem Grenzübertritt ukrainischer Streitkräfte in Kursk unter Druck. Aber auch in der Luft ist Russland anfällig. Dafür sorgen ukrainische Truppen und technische Fehler.

Kiew/Moskau – Etwas über eine Woche dauert die ukrainische Offensive auf die Region Kursk (6. August) im äußersten Westen Russlands nun an. Eigenen Angaben zufolge kontrollieren ukrainische Streitkräfte inzwischen über 70 Siedlungen sowie rund 1000 Quadratkilometer russisches Gebiet in Kursk. Mehrere Hunderte russische Soldaten sollen sich aktuell in Kriegsgefangenschaft der Ukraine befinden. Während Wladimir Putin weitere Bodentruppen nach Kursk verlegt, um der Ukraine auf eigenem Staatsgebiet etwas entgegenzusetzen, reißen die Probleme für Russland im Ukraine-Krieg allerdings auch in der Luft nicht ab. 

Rückschlag für Putins Luftwaffe: Kampfjet-Debakel für Russland im Ukraine-Krieg

So eliminierte die Ukraine in dieser Woche einen Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-34 über Kursk, wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Mittwoch (14. August) meldete. Russische Militärblogger berichteten außerdem von rund zehn Luftangriffen auf den Luftwaffenstützpunkt Savasleika in der Region Nischni Nowgorod.

Der Militär-Flugplatz liegt gemäß Luftlinie etwa 270 Kilometer östlich von Moskau. Laut Ukrainska Prawda wurden bei den Attacken zwei russische Jagdbomber und Abfangjäger MiG-31 zerstört oder zumindest schwer beschädigt. Nun aber gibt es bereits neue schlechte Nachrichten für Putins Luftwaffe.

Während Wladimir Putin in der Region Kursk im äußersten Westen Russlands unter Druck steht, gelingt es der Ukraine immer wieder, russische Militärflugzeuge zu zerstören.
Ein russischer Tupolew Tu-22M3-Streichbomber nimmt bei strategischen Militärübungen © IMAGO / SNA

Bitterer Verlust für Putins Luftwaffe: Russlands Mittelstreckenbomber Tu-22M3 stürzt bei Routineflug in Sibirien ab

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag (16. August) meldete, hat Russland jetzt auch noch einen Mittelstreckenbomber vom Typ Tu-22M3 (Nato-Code: „Backfire“) bei einem Absturz in Sibirien verloren. Die Maschine sei bei einem Routineflug am Donnerstag in der Nähe der Großstadt Irkutsk auf unbewohntes Gebiet gestürzt, wie aus Informationen der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass hervorgeht. Als Ursache für den Zwischenfall wurde ein technisches Problem des viersitzigen Überschallbombers angenommen.

Die Besatzung habe das Flugzeug nach Erkennen des technischen Defekts von einem Wohngebiet weg lenken und sich zunächst per Schleudersitz aus der unmittelbaren Gefahr retten können. Auf dem Messengerdienst Telegram (Kanal „Baza“) veröffentlichten Anwohner Videoaufnahmen, denen zufolge der Mittelstreckenbomber noch am Himmel Feuer fing. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag mitteilte, kam ein Pilot infolge des Absturzes ums Leben: „Einer der Piloten konnte nicht gerettet werden“, erklärte Irkutsks Regionalgouverneur Igor Kobsew am Freitag im Messengerdienst Telegram unter Verweis auf das Militärkommando des Verteidigungsministeriums.

Weiteres Kampfjet-Debakel für Putin: Überschallbomber Tu-22M3 kann mehrere Raketen abfeuern – auch Nuklear-Sprengköpfe

Mittelstreckenbomber vom Typ Tu-22M3 wurden bereits seit Ende der Sechzigerjahre entwickelt und bis ins Jahr 1993 hinein in diversen Varianten gebaut. Ursprünglich als Langstreckenbomber konzipiert, fiel nach Abrüstungsverhandlungen der Tankstutzen weg, die Maschine wurde dadurch zu einem sogenannten Mittelstreckenbomber.

Die Tu-22M kann eine Vielzahl von Waffen transportieren, darunter Marschflugkörper, Freifallbomben, gelenkte Bomben und sogar Nuklearsprengköpfe. Sie ist möglicherweise auch in der Lage, mit der Hyperschallrakete „Kinschal“ beladen zu werden. Der russischen „Kinschal“-Rakete wird nachgesagt, mit Hyperschallgeschwindigkeit Ziele in bis zu 2000 Kilometer Entfernung erreichen zu können – darüber hinaus kann sie mit Nuklear-Sprengköpfen bestückt werden.

Das Flugzeug wird von zwei leistungsstarken Turbojet-Triebwerken angetrieben, die es in Kombination mit seiner aerodynamischen Gestaltung zu einem Überschallbomber machen. Im Ukraine-Krieg werden von den Bombern vor allem Mittelstreckenraketen abgefeuert.

Russland-Bomber abgestürzt: Technische Probleme bei Putins Kampfjets sind keine Seltenheit

Dass Russland seine Militärflugzeuge im seit Februar 2022 währenden Ukraine-Krieg nicht nur durch gegnerische Einwirkung, sondern auch aufgrund technischer Probleme einbüßt, kommt dabei längst nicht das erste Mal vor. Einen vergleichbaren Vorfall hatte es bereits im April gegeben. Eine Tu-22 stürzte im Bezirk Krasnogvardeisky im südrussischen Oblast Stawropol ab, als sie nach einem Kampfeinsatz in der Ukraine auf dem Rückflug war, wie das russische Verteidigungsministerium zum damaligen Zeitpunkt preisgab.

Drei Besatzungsmitglieder seien von den Rettungskräften evakuiert worden, der Pilot war zunächst als vermisst gemeldet worden. Auch stürzte die Maschine offenbar wegen eines technischen Defekts ab.

Kampfjet-Verluste für Putin: Russlands SU-34-Bomber und zwei Kampfflugzeuge abgestürzt

Im Juni war ein russischer SU-34-Bomber während eines Routine-Trainingsflugs im Kaukasus-Gebirge abgestürzt. Die Besatzung kam nach russischen Angaben ums Leben. „In der Republik Nordossetien-Alanien stürzte ein Su-34-Flugzeug der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte während eines planmäßigen Trainingsflugs in einem gebirgigen Gebiet ab“, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA das Verteidigungsministerium.

Und im Juli stürzten sogar innerhalb von nur einer Woche gleich zwei russische Kampfflugzeuge wegen technischer Probleme ab. Am Donnerstag (25. Juli) war in der russischen Region Kaluga ein Kampfhubschrauber vom Typ Mi-28 abgestürzt. Die zwei Insassen starben nach Angaben des Ministeriums. Und am Samstag (27. Juli) traf es einen Bomber vom Typ Suchoi Su-34 im Oblast Wolgograd bei einem planmäßigen Trainingsflug in menschenleerem Gebiet, wie es aus dem Kreml hieß. (fh)

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