Antwort auf Russlands „Z“: Ukraine-Panzer tragen bei Kursk-Vorstoß weiße Dreiecke
Ukrainische Fahrzeuge sind ähnlich wie die russischen deutlich gekennzeichnet. Kiew richtet derweil in Kursk eine Militärkommandantur ein.
Kursk - Ein einziger Buchstabe, ein weißes „Z“, prangte im Frühjahr 2022 auf vielen russischen Fahrzeugen, als sie in die Ukraine einfielen. Bis heute nutzt das russische Militär den Buchstaben als Militär- und Propagandazeichen. Vor allem in Russland, aber auch in anderen Ländern, klebten sich Putin-Fans und Unterstützer des russischen Angriffskriegs ein „Z“ auf ihre Autos.
Nun berichtet die britische Zeitung The Telegraph, dass beim Angriff auf die russische Region Kursk die ukrainischen Fahrzeuge alle dasselbe Symbol tragen: ein weißes Dreieck. Panzer, Lastwagen, Kampffahrzeuge sind allesamt versehen mit diesem Zeichen, das entweder aufgesprüht oder mit Klebeband angebracht wurde. Seit Beginn der ukrainischen Offensive mussten rund 180.000 russische Bürger aus der Region Kursk und der angrenzenden Region Belgorod evakuiert werden.
Antwort auf russisches „Z“: Ukrainische Fahrzeuge mit weißem Dreieck gekennzeichnet
Erste Beobachter nennen den ukrainischen Angriff – die erste Invasion auf russischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg – nun „Operation Dreieck“. Mehr als 20 Kilometer hinter der ukrainisch-russischen Grenze, in der Nähe der Stadt Cherkasskoe Porechnoe, wurde schon Panzer und weitere Fahrzeuge mit dem Symbol gesichtet, schreibt The Telegraph. Auch als ukrainische Soldaten im russischen Dorf Guevo die Flagge durch ihre eigene ersetzen, ist ihr Pickup mit dem weißen Dreieck markiert.
Erstmals entdeckt und dokumentiert wurde die Markierung im Juni dieses Jahres, als sie von der in der Nähe der Grenze zu Weißrussland stationierten Gruppe Operational Command West genutzt wurde. Ukrainische Quellen sprechen davon, dass die taktische Markierung lediglich dazu dient, Feind und Freund voneinander unterscheiden zu können.
Krieg in der Ukraine: Kiew richtet Militärkommandantur in Kursk ein
Solche Markierungen sind in der modernen Kriegsführung üblich, insbesondere dann, wenn beide Seiten über ähnliche Ausrüstungsgegenstände verfügen oder ähnliche Uniformen tragen. Die ukrainischen Soldaten binden auch deshalb gelbe oder blaue Bänder über ihre Uniformen und Helme.
Am Donnerstag gab der Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs, Olexander Syrskyj, bekannt, dass Kiew nach dem Vorstoß in Kursk dort eine Militärkommandantur für die kontrollierten Gebiete einrichtet. Die Kommandantur solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zum Leiter der Kommandantur sei Generalmajor Eduard Moskaljow ernannt worden.
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Syrskyj sagte weiter, das ukrainische Militär habe seit Beginn der Offensive 82 Orte und 1150 Quadratkilometer Territorium unter seine Kontrolle gebracht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit dem 6. August in der russischen Region Kursk mit einer großen Bodenoffensive an. Es ist der erste Vorstoß dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. (fmü/dpa)