Nato-Generalinspekteur hat „keinen Zweifel“ an Sieg über Putins Russland auf dem Schlachtfeld
Angesichts der Gefahr des von Putin regierten Russlands muss die Bundeswehr verteidigungsfähig sein. Generalinspekteur Breuer gibt seine Einschätzung.
Berlin – Nach Donald Trumps Aussagen, er würde Russland „ermutigen“ Nato-Mitgliedsstaaten anzugreifen, rückt das Thema Nato und Aufrüstung wieder in den Mittelpunkt des politischen Diskurses. Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, zeigt klare Kante gegen Wladimir Putin. Sollte der russische Präsident im Osten angreifen, würde die Nato ihn schlagen. Weiter führt er aus, er habe „keine Zweifel“, dass die Nato und Deutschland in den baltischen Staaten russische Truppen abwehren können.
Lettland zeigt sich besorgt über den Ukraine-Krieg und Putin
Gerade im Osten ist man nach wie vor alarmiert über die Situation im Ukraine-Krieg und einem möglichen Angriff Putins auf die baltischen Länder wie Lettland. Erst vergangenen Dienstag (20. Februar) warb die lettische Premierministerin für mehr Unterstützung. Sie zeigte sich besorgt über Putins Pläne und forderte Zusammenhalt in Europa. In einem Interview der Tagesschau sagte sie: „Wenn wir nicht genug tun, um ihn dort zu stoppen, wird es weitergehen. Bei jedem weiteren Schritt wird er noch mutiger werden.“

Deutschland erreicht das Nato Zwei-Prozent-Ziel - Ukraine-Krieg spornt zum Aufrüsten an
Diese Ansicht spiegelt sich auch in dem Fakt, dass Deutschland erstmals seit dem Kalten Krieg das Zwei-Prozent-Ziel der Nato erreicht und sogar knapp überbietet. Recherchen der dpa ergaben, dass Deutschland für das Jahr 2024 über 70 Milliarden für Militärausgaben angesetzt habe. Ein Rekordwert in absoluten Zahlen. Der Ukraine-Krieg ist ebenfalls bei den anderen Nato-Ländern zu spüren. Insgesamt schaffen dieses Jahr zwei Drittel der 31 Nato-Mitgliedstaaten das Zwei-Prozent-Ziel, wie die Tagesschau berichtet.
Nato kann einen Angriff Putins abwehren: „Ich habe daran keinen Zweifel“
Generalinspekteur Breuer zeigte sich sehr zuversichtlich in einem Interview des Telegraphs mit Blick auf die Nato. Auf die Frage, ob Nato-Kräfte aktuell einen Angriff an der baltisch-russischen Grenze abwehren können, sagte Breuer: „Ja. Ich habe daran keinen Zweifel. Aber vor allem ist es eine Sache der Abschreckung. Unserer aktuellen Einschätzung nach ist eine russische Invasion in naher Zukunft keine meiner Sorgen.“
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„Für mich als Generalinspekteur ist es vielmehr von höchster Bedeutung, die Einsatzbereitschaft der deutschen Streitkräfte innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erreichen“, so der 59-Jährige. Die Kriegstüchtigkeit müsse wiederhergestellt werden, nachdem die Bundeswehr jahrelang vernachlässigt wurde.
Baustelle Bundeswehr – Geld alleine reicht nicht, um schlagkräftig zu werden
Die volle Kriegstüchtigkeit nun wiederherzustellen, dauert. Es benötigt mehr als nur Geld, um die Bundeswehr wieder schlagkräftig zu machen. Die langjährige Sparpolitik hinterlässt tiefe Wunden im Verteidigungsapparat. Wie die FAZ berichtet, müssen Bürokratie und langwierige Bestellprozesse abgebaut werden, um das Geld auch effektiv einsetzten zu können. In vergangenen Jahren versickerte einiges an Geldern für die Bundeswehr im kostspieligen Verwaltungsapparat. Das nun umzustellen, braucht vor allem Zeit. Dass es nicht nur Geld braucht, sondern auch eine Umstrukturierung, zeigt der teuerste Panzer der Welt.
Der Puma-Schützenpanzer, wie die FAZ berichtet, ist zwar modern und theoretisch sehr gut, allerdings auch extrem teuer. Durch zahlreiche Sonderwünsche, die sich sukzessive in der Produktion ergaben, dauerte das Projekt um ein Vielfaches länger, sodass sich der Preis verdoppelte. Durch Fehlplanung und Kostenexplosion steht der Puma-Panzer exemplarisch für das ineffiziente Beschaffungswesen der Bundeswehr.
Die Bundeswehr ist auf dem richtigen Weg eine führende Rolle in Europa einzunehmen
Breuer sieht die Kehrtwende in der deutschen Politik seit dem Ukraine-Krieg positiv. Die Bundeswehr und Deutschland seien auf dem richtigen Weg, unabhängig und souverän in Europa agieren zu können – egal wer die nächste US-Wahl gewinnt. Der Generalinspekteur führte im Telegraph weiter aus: „Wir sind verpflichtet, unsere Anstrengungen in einer Welt, die von zahlreichen Krisen geprägt ist, zu verstärken. Dazu gehört auch, dass Deutschland eine Rolle als europäische Großmacht spielt.“
In einer Befragung der Unternehmensberatung PwC spiegelte sich der aktuelle politische Kurs in der deutschen Bevölkerung wider. Laut Studie standen 68 Prozent der Deutschen hinter dem Ausbau der Bundeswehr. 57 Prozent der Befragten befanden auch das Zwei-Prozent-Ziel der Nato als sinnvoll. (SiSchr)