Auslieferung von Schützenpanzern verzögert sich – Software-Probleme beim Puma

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Nachgerüstete Pumas sollten eigentlich Ende 2023 an die Bundeswehr geliefert werden. Doch der modernste Schützenpanzer der Welt hat mit Software-Problemen zu kämpfen.

Bonn – Die Bundeswehr muss länger als geplant auf die Auslieferung mehrerer modernisierter Schützenpanzer Puma warten. Wegen Software-Problemen können die Panzer laut Bundesverteidigungsministerium erst im Februar 2024 geliefert werden.

Ein deutscher Schützenpanzer Puma steht auf einer Wiese, halb verdeckt von einem Baum.
Der Puma zählt als der modernste Schützenpanzer der Welt. © IMAGO/Frederic Kern

Im Dezember 2022 hatte die Bundeswehr Probleme mit dem Schützenpanzer vermeldet. Unter anderem habe es bei Schießübungen Totalausfälle bei den Pumas gegeben. Im April teilte der Rüstungskonzern Rheinmetall mit, dass die Bundeswehr 143 der Pumas für insgesamt 770 Millionen Euro nachrüsten lasse.

Feuerkraft und Führungsfähigkeit des Schützenpanzers Puma soll verbessert werden

In einem Schreiben an die Führung des Heeres und an das Verteidigungsministerium berichtete der Kommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, dass bei den Übungen im letzten Jahr vor allem Fehler an der Elektronik aufgetreten seien. Bei den Übungen waren alle 18 eingesetzten Pumas ausgefallen.

Um die Schützenpanzer wieder einsatzfähig zu machen, kündigte Rheinmetall an, die Feuerkraft und Führungsfähigkeit der Pumas nachbessern zu wollen. Laut Bundesverteidigungsministerium geht es bei der Modernisierung um „umfangreiche Verbesserungen“. Das Ministerium und die Bundeswehr stünden „im engen und konstruktiven Austausch mit den industriellen Partnern“.

Ausfall der Schützenpanzer Puma: Debatte um menschliches Versagen

Laut Bericht der Süddeutschen Zeitung von Januar 2023 hat der Ausfall der Schützenpanzer Puma vor allem an Bedienungsfehlern der Truppe gelegen. Spitzenvertreter von Ministerium und Heer hatten im Verteidigungsausschuss des Bundestags eingeräumt, dass die Einheiten schlecht vorbereitet sowie mit dem System zu wenig vertraut gewesen seien. Außerdem habe es an Ersatzteilen und Werkzeug gefehlt.

Die zum Zeitpunkt des Ausfalles der Pumas amtierende Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Verantwortung für das Debakel mit den Schützenpanzern zunächst der Industrie zugeschoben. Der CSU-Verteidigungsexperte Florian Hahn sagte damals der Süddeutschen Zeitung: „Ausbildung, Planung und Logistik rund um den Puma waren mangelhaft.“

Puma ersetzt Schützenpanzer Marder – Lieferung des älteren Modells an die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Schützenpanzer Marder bereits seit Anfang der 1970er Jahre. Seit 2015 wird er schrittweise durch das Nachfolgemodell Puma ersetzt. Zur Unterstützung im Krieg gegen Russland hat Deutschland bislang 80 Marder-Panzer an die Ukraine geliefert.

Neben dem Marder hat die Ukraine noch den Kampfpanzer Leopard 1A5 und den Kampfpanzer Leopard 2A6 von Deutschland erhalten. Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 hat Deutschland insgesamt 228 gepanzerte Fahrzeuge und Panzer an die Ukraine geliefert. Allerdings ist Deutschland mit den versprochenen Waffenlieferungen an die Ukraine im Rückstand. (mag)

Auch interessant

Kommentare