Ungewöhnliche Plan-Änderung im Neubaugebiet „Am Gögerl“ in Weilheim: Statt zwei Häusern auf zwei Grundstücken soll dort nun ein einziger, etwas längerer Neubau entstehen.
Weilheim – Aus zwei mach’ eins: Das gilt für zwei Grundstücke im Neubaugebiet „Am Gögerl“ in Weilheim. Die Eigentümer von zwei nebeneinander liegenden, noch unbebauten Parzellen an der Josef-Port-Straße haben eine Änderung des dort geltenden Bebauungsplans beantragt, um statt zwei Häusern dort ein einziges, dafür etwas längeres Haus bauen zu können.
Beide Grundstücke gehörten einer Familie, hieß es in der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses zum Hintergrund des Antrags. Geplant sei nun, ein Wohnhaus zu errichten, das eine etwas größere Grundfläche erhalten soll als die jetzt festgesetzten 13 auf 12,50 Meter – und dafür auf das zweite Baurecht zu verzichten. Der gewünschte Neubau „würde nicht groß herausstechen“, erläuterte Stefan Kirchmayer seitens des Stadtbauamtes, „das ist alles im städtebaulich normalen Rahmen“. Eventuell wäre eine Einliegerwohnung vorgesehen, dafür liege aber noch keine konkrete Planung vor.
„Widerspricht das nicht dem Gedanken der Nachverdichtung?“
Zwei Wohneinheiten dürfen in dem Neubau auf jeden Fall entstehen. Mit diesem Hinweis antwortete das Stadtbauamt auf die Frage von Gerd Ratter (ÖDP), ob diese Änderung „nicht dem Gedanken der Nachverdichtung widerspricht“. Doch den Verzicht auf das zweite Baurecht müsse man in der Bebauungsplan-Änderung „ausdrücklich festschreiben“, betonte Manfred Stork, der Leiter der städtischen Bauverwaltung: „Das muss sichergestellt sein.“
Auch interessant: Eine tonnenschwere Überraschung an der Ammer
Grüne wollen möglichen zweiten Bau nicht ausschließen
„Es wäre schade, einen zweiten Bau jetzt auszuschließen“, meinte dagegen Karl-Heinz Grehl (Grüne), „denn Fläche ist das, was wir am allerwenigsten haben“. Ähnlich seine Fraktionskollegin Brigitte Gronau: „Warum soll nicht irgendwann ein zweites kleines Haus auf dem Grundstück möglich sein?“, so ihre Frage. „Dann würde durch die Hintertür mehr Baurecht entstehen“, antwortete Stork. Zudem sei die Änderung ja „ausdrücklicher Wunsch des Bauherren“.
CSU-Vertreter: „Was dann mal in 50 Jahren ist, entscheiden andere“
„Das ist halt mal eine andere Planung“, befand Klaus Gast (CSU), „da spricht nichts dagegen“ – „und was dann mal in 50 Jahren ist“, so fügte er hinzu, „das entscheiden dann andere“. Der aktuell zur Debatte stehenden Bebauungsplan-Änderung nach dem Motto „Aus zwei mach’ eins“ stimmte der Bauausschuss letztlich einmütig zu.
Meine news
Lesen Sie auch: Marnbacher Theater: Deftige Sprüche und ein unsittlicher Deal