De Alwis blitzt mit neuem Hotel-Projekt ab

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Kurhotel statt Apartmenthaus: Für das „Kuh am See“ in Fischhausen hatte Junior-Chef Marcel de Alwis neue Pläne. Bei der Vorstellung im Bauausschuss erntete das Projekt Kritik. © THOMAS PLETTENBERG

Nach dem Schlierseer Hof versucht es die Familie de Alwis nun in Fischhausen: Aus dem Apartmenthaus „Die Kuh am See“ soll ein Kurhotel werden. Der Bauausschuss sah die Pläne kritisch. Das Projekt liegt jetzt erstmal auf Eis. Auch die Zukunft des Schlierseer Hofs ist weiter unklar.

Schliersee – Marcel de Alwis wollte noch einmal ein Hotel-Projekt wagen. In Fischhausen, direkt am See, wollte er das Apartmenthaus „Die Kuh am See“ neu und größer aufstellen. Im Schlierseer Bauausschuss stellte de Alwis sein Projekt formlos vor. Dem Gremium ist das Vorhaben jedoch zu groß.

Aus Apartmenthaus soll Kurhotel werden

Nachdem die Pläne für den Schlierseer Hof an einem Bürgerentscheid gescheitert waren (wir berichteten), wolle er ein „kleineres Bauprojekt starten“, erklärte de Alwis im Ausschuss. Für das Apartmenthaus, das die Familie 2018 erworben hatte, plant er eine Neuausrichtung: ein Kurhotel für Langzeitaufenthalte. Die Ferienwohnungen sollen vorwiegend Einzelzimmern für Personen, die sich mit sich selbst beschäftigen wollen, weichen. Das Hotel solle ein Rückzugsort werden, für Menschen mit Schlafstörungen oder zur Entgiftung. An der Anzahl der Zimmer, aktuell sind es 26 Ferienwohnungen mit 17 Stellplätzen, will de Alwis festhalten.

Das Kurhotel soll zudem Möglichkeiten für Yoga, Vorträge, Behandlungen und Massagen bieten. Auch Ruheräume seien vorgesehen. Ein Restaurant nur für Gäste soll es ebenso geben wie eine Terrasse. Auch ein Sauna- und Poolhaus direkt am See kann sich de Alwis vorstellen. Die Größe des Apartmenthauses werde etwas überschritten, erklärte de Alwis. Wie bisher soll das Gebäude dreigeschossig werden, mit einem Flachdach mit Dachterrasse.

Pläne liegen vorerst auf Eis

„In der Größe ist es ohne eine Bauleitplanung nicht genehmigungsfähig“, erklärte Bauamtsleiterin Birgit Kienast. Die Mitglieder im Ausschuss sahen das Vorhaben kritisch: „Das Erscheinungsbild hat nichts mit der Umgebung zu tun“, merkte Heinz Blees, beratender Architekt im Ausschuss, an. Er monierte zudem, dass laut Plan fast das komplette 3650 Quadratmeter große Grundstück bebaut werde. Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) hatte sich als Nachbar des Grundstücks wegen persönlicher Betroffenheit aus der Diskussion zurückgezogen.

Vize-Bürgermeister Philipp Krogoll (Die Schlierseer) begrüßte das Konzept grundsätzlich. „Bei der Bauweise sehe ich aber enorme Schwierigkeiten.“ Er legte dem Junior-Chef des Schlierseer Hofs nahe, etwas kleiner zu bauen. Das Flachdach, verschiedene Dachformen und die massive Bebauung stießen im Gremium auf Missfallen.

Die Pläne habe er nach der Kritik aus dem Bauausschuss vorerst verworfen, erklärte de Alwis auf Anfrage. Deshalb nenne er auch keine konkreten Zahlen zur Größe des Hotels. Die Ablehnung wolle er erst einmal sacken lassen. „Leider erkennen die Leute in Schliersee nicht, wie sich die Welt außenrum bewegt“, sagt er mit Blick auf seine Hotel-Projekte. Er werde sich nun Gedanken machen, ob und was er auf dem Grundstück umsetzen will.

Zukunft des Schlierseer Hofs noch ungewiss

Gedanken machen muss sich die Familie auch über die Zukunft des Schlierseer Hofs. Wie berichtet, hat die Familie dem Landratsamt den Schlierseer Hof und das benachbarte Siebzehnrübl zur Unterbringung von Geflüchteten angeboten, was unter anderem Schnitzenbaumer gar nicht gefällt. De Alwis erklärt auf Anfrage, noch keine Informationen aus dem Landratsamt zu haben.

Derzeit befindet sich der Schlierseer Hof ebenso wie das Apartmenthaus noch in der Winterpause. Ob der Schlierseer Hof im April wieder eröffnet, hänge auch an der Wiedereröffnung von „Walter's Bar“. Wie berichtet, musste diese im vergangenen Jahr wegen nicht genehmigter Hütten geschlossen bleiben beziehungsweise war den Übernachtungsgästen vorbehalten. „Ob das ,Walters‘ wieder aufmachen darf, ist noch unklar“, sagt de Alwis. Die Holzhütten habe man bereits entfernt. Die Entscheidung liege nun bei der Gemeinde und dem Landratsamt.

Er sei weiterhin zu Gesprächen mit der Gemeinde bereit, um gemeinsam eine Zukunft für den Schlierseer Hof zu finden, sagt de Alwis. „Wir sind in Warteposition.“ sf

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