Sieben Neubauten an der Römerstraße geplant – Rund 75 neue Wohnungen
Nun wird es ernst für das große Wohnbauprojekt des katholischen Ulrichswerks an der Römerstraße in Weilheim: Rund 75 Wohnungen mit Sozialbindung sollen dort in sieben Neubauten entstehen. Am Donnerstag leitet der Stadtrat das Bebauungsplan-Verfahren dafür ein.
Weilheim – Die Pläne sind groß, aber nicht ganz neu: Schon fast fünf Jahre ist es her, dass Weilheims Stadtrat grundsätzlich grünes Licht gab für erhebliche Nachverdichtung auf kirchlichen Grundstücken an der Ecke Römerstraße/Hardtkapellenstraße. Rund um das „Haus Emmaus“ will das St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg dort sieben zusätzliche Wohnhäuser errichten. So viel stand schon 2020 fest (wir berichteten). Doch die weiteren Planungen, hieß es jetzt in der Mai-Sitzung des städtischen Bauausschusses, hätten sich bei den Grundeigentümern „aus verschiedenen Gründen bis heute gezogen“.
Jetzt wurde ein „modifiziertes und mit dem Stadtbauamt abgestimmtes Planungskonzept“ vorgelegt, mit dem das Bebauungsplan-Verfahren eingeleitet werden soll. Kommenden Donnerstag, 16. Mai, entscheidet der Stadtrat in öffentlicher Sitzung darüber (ab 18 Uhr im Rathaus).
Das Quartier wird „quasi autofrei“
Die Grundzüge blieben unverändert, wie Stadtbaumeisterin Katrin Fischer bei der Vorberatung im Bauausschuss erläuterte. Alle sieben Neubauten seien dreistöckig mit flach geneigtem Dach vorgesehen, in der Mitte ein geräumiger Platz mit Begegnungsflächen und Spielmöglichkeiten für Kinder. Dort seien auch große Bäume möglich, weil die Tiefgarage – eine gemeinsame Tiefgarage für alle Wohnblocks – so angelegt werde, dass ein größerer Innenbereich ohne Unterbauung bleibt. Auch mehrere überdachte Fahrrad-Abstellplätze seien eingeplant. Oberirdische Auto-Stellplätze kämen an den Rand des Areals (wobei die Alleebäume entlang der Römerstraße zu erhalten sind), das Quartier selbst werde „quasi autofrei“ und nur mit Fußwegen erschlossen, so Fischer.
Lob von der Stadtbaumeisterin: „Gutes Beispiel für Nachverdichtung“
Die Stadtbaumeisterin befand das Konzept für „sehr, sehr stimmig“ und lobte die Planung als „gutes Beispiel für Nachverdichtung“. In den Gesprächen mit dem Ulrichswerk habe die Stadtverwaltung durchgesetzt, lieber „etwas mehr Wandhöhe“ und dafür flachere Dächer zu realisieren, wodurch auch bessere Solarnutzung möglich werde. BfW-Sprecherin Brigitte Holeczek bat im Bauausschuss, vor allem auch Ausgleich für überbautes Grün und „Möglichkeiten für Verdunstung“ zu schaffen – etwa Gründächer.
„Massive Auswirkungen auf Kita-Plätze“
Insgesamt entstehen auf dem Areal nach Schätzung des Stadtbauamtes rund 75 Wohnungen (die genaue Anzahl steht noch nicht fest), und zwar allesamt mit Sozialbindung. Insbesondere Letzteres begrüßte auch Marion Lunz-Schmieder (CSU), die Stadtratsreferentin für Soziales und Familien. Sie verwies aber auch auf die „massiven Auswirkungen auf Kita-Plätze“ und bedauerte, dass bis dato keine überdachten Begegnungsräume vorgesehen sind. Solche Räume wären insbesondere im Winterhalbjahr „wichtig für das Quartier“. Und bei einem kirchlichen Projekt könne man diesbezüglich auch „andere Maßstäbe ansetzen“. Das „Haus der Begegnung“ wird bekanntlich für die Neubebauung abgerissen. Ein neues Pfarrheim ist nicht geplant.
Nur eine Gegenstimme: CSU-Mann ist die Planung „zu eng und zu viel“
Weilheims Bauausschuss hat dem Bebauungskonzept des Ulrichswerks bei der Vorberatung zugestimmt. Dagegen votierte nur Klaus Gast: „Gott sei Dank bleibt jetzt die Mittelfläche frei, aber insgesamt ist es dennoch zu eng und viel zu viel, um das sozial zu gestalten“, begründete der CSU-Vertreter seine Ablehnung.
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Die Bitte um einen Begegnungsraum, so versicherte das Stadtbauamt, werde an den Bauherren weitergegeben. Zudem wolle man ihm vorschlagen, eine Kindertagesstätte in einem der Gebäude einzurichten und in dieser Form seinen Anteil an den Folgekosten zu erbringen.