Schwieriges Projekt: Straße durch den Eibenwald wird saniert

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Die Kreisstraße durch den Eibenwald bei Paterzell ist in beklagenswertem Zustand. Ende August soll sie deswegen saniert werden. Die Aufgabe ist wegen strenger Naturschutzauflagen schwierig. © StBA Weilheim

Das letzte Teilstück der Kreisstraße WM 29 soll heuer saniert werden. Es ist zwar nur 825 Meter lang, aber extrem aufwändig und teuer. Denn die Straße führt mitten durch den streng geschützten Eibenwald.

Paterzell – Prinzipiell, meinte Andreas Lenker, Abteilungsleiter Straßenbau für den Landkreis Weilheim-Schongau beim Staatlichen Bauamt, sei das Teilstück „gar nicht mal so schwierig zu bauen“. Allerdings seien die Genehmigungsverfahren lang und schwierig gewesen und die Auflagen sehr hoch ausgefallen. Das liege daran, dass das Teilstück zwischen dem Ortsausgang von Paterzell und der Kreisstraße WM 8 direkt durch den Eibenwald führe.

„Dadurch ist die obere Naturschutzbehörde zuständig“, so Lenker. Und nur dem unermüdlichen Einsatz der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes, die immer wieder vermittelt habe, sei es zu verdanken, dass man jetzt loslegen könne. Einige Kompromisse musste das Staatliche Bauamt dennoch eingehen. Die Straßenbreite beträgt nur maximal 5,50 Meter und nicht die 6,50 Meter, die für Kreisstraßen normalerweise üblich sind. „Wir können die Straße nicht verbreitern, weil der Entwässerungsgraben neben der Fahrbahn unbedingt erhalten bleiben muss“, führte Lenker weiter im Ausschuss aus. Denn dieser Graben trage dazu bei, die anschließenden Moore zu bewässern.

Freistaat sichert Fördermittel wegen „Härtefall im ökologischen Bereich“ zu

Das sei wiederum der Grund, dass die Straßenränder „standfest“ ausgebaut werden. Aufgrund der geringen Straßenbreite könne nicht ausgeschlossen werden, dass sie befahren werden. Da brauche es die nötige Stabilität, damit nichts in den Graben abrutscht. Dazu kommen noch vergleichsweise viele Durchlässe und der Umstand, dass „das, was wir da bauen, ein Kompromiss, aber nicht zu 100 Prozent regelkonform ist“, räumte Lenker ein. Um Probleme mit den Fördermittelgebern vom Freistaat von Vornherein auszuschließen, habe man alles bereits abgeklärt und es sei eine generelle Förderfähigkeit bestätigt worden, weil es sich um einen „Härtefall im ökologischen Bereich“ handele.

Der Abschnitt, an dem gearbeitet wird, ist insgesamt 825 Meter lang.
Der Abschnitt, an dem gearbeitet wird, ist insgesamt 825 Meter lang. © StBA Weilheim

Dass Fördermittel fließen ist dringend notwendig, denn der Mehraufwand schlägt sich auch in einem Mehrpreis wieder. Das Staatliche Bauamt rechnet mit Kosten von rund 891 000 Euro für die gerade einmal 825 Meter lange Strecke. „Das ist schon ein sehr teurer Kilometersatz“, räumte Lenker ein. Schaue man sich den Zustand der Strecke an, gebe es keine Zweifel, dass die Investition notwendig sei. Das habe auch die Zustandsanalyse der Kreisstraßen deutlich gemacht, bei der alle vier Jahre sämtliche Straßen befahren werden.

Das würde jeder bemerken, der da mal unterwegs sei, meinte Klaus Gast (CSU/Weilheim) im Ausschuss. Er hoffe, dass man aus den Problemen gelernt habe, die es beim letzten Bauabschnitt – der Ortsdurchfahrt von Paterzell – gegeben habe. „Ich gehe von einer hervorragenden Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wessobrunn aus“, entgegnete Kreiskämmerer Norbert Merk.

Zwei Eiben wurden gefällt

In Vorbereitung der Baumaßnahme, die voraussichtlich Ende August starten und drei Monate dauern sollen, seien bereits zwei Eiben gefällt worden, berichtete Andreas Lenker. Das sei allerdings mit den Naturschutzbehörden abgestimmt und vom Forst selbst durchgeführt worden. Die beiden Bäume hätten direkt im Entwässerungsgraben gestanden und hätten ohnehin keine Chance gehabt. Am Ende stimmte der Kreisausschuss einstimmig dafür die Arbeiten anzugehen.

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