Wetterrückblick: Sommer 2024 statistisch zu nass und weniger warm als in den vergangenen Jahren

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„Von unserer Couch aus können wir fast täglich diesen Sonnenuntergang genießen“, schrieb uns Norbert Pohus aus Hohenpeißenberg zu dem Bild, das er uns geschickt hat. © Norbert Pohus

Der meteorologische Sommer war statistisch zu nass und weniger warm als in den vergangenen Jahren, auch wenn es der viertwärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen war. Das geht aus dem Wetterrückblick des Observatoriums auf dem Hohen Peißenberg hervor.

Fangen wir mit dem Juni an, der in unserer Gegend nur etwas zu warm war, jedoch vor allem sehr feucht. Diese Niederschläge hatten wir vor allem Luftmassengrenzen zu verdanken, die häufig über Süddeutschland lagen, die mal warme Mittelmeerluft brachten, auf der anderen Seite kühle Nordseeluft. Dies führte nicht nur zu stark schwankenden Temperaturen – mal war es zu kalt, mal zu warm –, sondern auch zu ziemlich labilen Wetterlagen mit vielen Schauern und Gewittern, oft war Hagel mit im Spiel.

Über die DWD Warnwetter-App haben Benutzer uns eine Vielzahl an Beobachtungen zugesandt, im Juni wurden im Umkreis von 25 Kilometer um den Hohen Peißenberg zum Beispiel neun Tage mit Hagel gemeldet. An dieser Stelle vielen Dank für diese wertvollen Informationen.

Zusammenfassend war der Juni auf dem Hohen Peißenberg 15,3 Grad warm, was im Vergleich mit dem 30-jährigen Mittel 1991–2020 um 0,8 Grad zu warm war. Dagegen fiel 161 Prozent (insgesamt 246,9 Millimeter) des normalerweise zu erwartenden Niederschlags, und zwar oft in Form von Starkregen, der örtlich, zum Beispiel im Allgäu, zu heftigen Überschwemmungen führte.

Diese Unwetterserie setzte sich ähnlich im Juli fort. Wiederum war die Luftmassengrenze verantwortlich, jedoch waren die Schwankungen der Temperatur weniger ausgeprägt. Abgesehen von einem kurzen Kälteeinbruch Anfang des Monats war es fast durchgehend zu warm, so dass das Monatsmittel der Temperatur bei 17,7 Grad lag, 1,4 Grad mehr, als man erwarten konnte. Die Niederschlagshöhe lag bei 194,5 mm und 128 Prozent der zu erwartenden Summe. An fünf Tagen wurden Hagelereignisse in unserer Umgebung gemeldet.

Gewitter an 32 Tagen

Der August war dagegen wesentlich trockener. Insgesamt war er mit 18.9 Grad der wärmste Monat des Jahres und lag mit 2,5 Grad über dem langjährigen Mittel – es war der viertwärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Monatshöchsttemperatur von 29,3 Grad Celsius wurde am 12. August gemessen, die Monatstiefsttemperatur von 9.9 Grad am 25. August. Es gab elf Sommertage (Höchsttemperatur über 25 Grad).

Niederschlag fiel nur 73.9 mm, was 46 Prozent des Normalen entspricht. Dementsprechend weniger Unwetter gab es in unserer Umgebung. Hagel wurde nur an zwei Tagen gemeldet. Den höchsten Tagesniederschlag gab es am 18. August mit 32,7 Millimeter.

Die Sonne schien insgesamt 254,2 Stunden. Dies entspricht 114 Prozent der normalen Erwartung von 223,6 Stunden. Die höchste Windgeschwindigkeit des Monats wurde am 14. August mit 76 km/h gemessen. Starker Wind (Windstärke 6) wehte an drei Tagen.

Insgesamt lag die mittlere Temperatur des Sommers auf dem Hohen Peißenberg bei 17,3 Grad und war 1,6 Grad zu hoch. Es gab dabei 25 Sommertage, aber keine heißen Tage (Maximumtemperatur über 30 Grad) Möchte man diesen Sommer einordnen, so war er weniger warm als die letzten Jahre und liegt auf Platz 6 der wärmsten Sommer.

Die höchste Temperatur des Sommers wurde am 31. Juli mit 29,6 Grad gemessen, die kälteste am 11. Juni mit 4,4 Grad. Durch den sehr nassen Juni war die Jahreszeit mit 110 Prozent des zu erwartenden Niederschlags zu feucht, es fielen 515,3 mm Niederschlag und die Sonne schien 682,8 Stunden, was fast dem Normalen entspricht.

Insgesamt wurden an der Station am Hohen Peißenberg an 32 Tagen Gewitter beobachtet, was schon eine stattliche Zahl ist. Nur 2012 gab es etwas mehr.

Stefan Schwarzer
Meteorologisches Observatorium auf dem Hohenpeißenberg.

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