Eine Bockerlbahn für Schwabbruck?
Der Pfarrgarten in Schwabbruck soll umgestaltet werden. Gerald Siegl hätte dazu schon eine Idee, die er nun dem Gemeinderat vorstellte: eine Bockerlbahn.
Schwabbruck – Bevor er in die Detailplanungen gehe und weitere Menschen ins Boot hole, wollte Gerald Siegl erst einmal abklären, wie der Schwabbrucker Gemeinderat überhaupt zu seiner Idee stehe, erklärte er in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Für den Pfarrgarten könnte sich der Schwabbrucker nämlich eine sogenannte Bockerlbahn vorstellen.
Eine solche gibt es etwa in Peißenberg neben dem Bergbaumuseum oder im Schongauer Märchenwald. Es handelt sich um eine kleine Lok mit mehreren Anhängern, auf denen Kinder sitzen können. Wie berichtet, wird derzeit das Schwabbrucker Rathaus umgebaut für die Kindergartenerweiterung.
Die Gemeindeverwaltung soll ins Pfarrhaus ziehen, und im Rahmen der Umbaumaßnahmen soll auch der Pfarrgarten neu gestaltet werden.
Es gab schon einmal eine Mini-Eisenbahn in Schwabbruck
Tatsächlich hat es vor einigen Jahren bereits einmal eine Miniatur-Eisenbahn auf dem Schwabbrucker Pfarrgarten-Areal gegeben, erinnerte Siegl. Diese gehörte Axel Gutmann, zuletzt hatten sich Gerald Siegl und sein Bruder darum gekümmert.

Der Zug sei allerdings recht groß und auch sehr schwer gewesen – die neue Bahn soll eine ähnlich kleine wie die Peißenberger Bockerlbahn sein, und der Betrieb deutlich ungefährlicher werden.
Ein Anschauungsobjekt hatte Siegl mit in die Gemeinderatssitzung gebracht. Zum Ende trugen er und seine Kinder Lok, Schienen und Wagen mühelos die Treppen hinunter. Die Bahn soll außerdem von mehreren Personen betrieben werden können, von Eltern oder Großeltern etwa.
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Angebot richtet sich vor allem an kleinere Kinder
Denn das Angebot richte sich vor allem an kleinere Kinder. Das wäre auch eine gute Ergänzung, schließlich haben die älteren Kinder und Jugendlichen kürzlich einen Skaterpark in Schwabbruck bekommen, meinte Gemeinderat Christian Huber.
Damit die Bahn nicht kaputtgemacht wird, soll sie nicht rund um die Uhr im Pfarrgarten stehen, sondern nur zu bestimmten Anlässen fahren. Zum Beispiel, wenn man das mit dem Kindergarten ausgemacht hat oder zu Festen, schlug Siegl vor. In Peißenberg würde man Fahrten mit der Bockerlbahn an zwei Sonntagen im Monat anbieten – auch ein Angebot nach diesem Muster sei vorstellbar, so Siegl. Er wolle noch nicht zu viel vorgeben, sondern einfach die Idee einbringen. Man sollte aber auf keinen Fall an denselben Tagen fahren wie die Peißenberger.
Eine Bockerlbahn für Schwabbruck? Das sagen die Gemeinderäte
Der Schwabbrucker Gemeinderat zeigte sich offen für diese Idee. Mit welchen Kosten zu rechnen sei, wollte Rathauschef Norbert Essich wissen. Je nach Länge der Schienen und Anzahl der Fahrgestelle sei man da sehr variabel, so Siegl.
Für 400 bis 500 Euro könne man einen fahrbaren Untersatz bauen. Für die Gleise, die man mit Schweißschablonen auch gut selber bauen könne, rechne er mit circa 1200 Euro. Die Schienen könnten – auf Schotterwegen als Untergrund – so ins Gelände verlegt werden, dass man noch problemlos mit dem Rasenmäher darüber fahren könnte.
Ein Umlegen der Schienen sowie eine mögliche Erweiterung, wonach sich Hubert Pfettrisch erkundigte, sei grundsätzlich möglich, problematischer sei, dass man dann auch den Untergrund immer entsprechend anpassen müsste.
Interessant fand auch Norbert Schreiber die Bockerlbahn-Idee: Zuerst werde man sich zwar um die Gebäude kümmern, bevor man die Pfarrgarten-Umgestaltung anpacke, aber er könne sich die Umsetzung gut vorstellen. Zumal das Ganze ja auch Historie habe. Er schlug vor, das ganze über Netzwerk „Auerbergland“ als Kleinprojekt fördern zu lassen.
Das warf auch Silvia Richter in den Raum: Bis zu 5000 Euro könnte man über diese Förderung bekommen. Außerdem freute sie sich über das Bürgerengagement, sah allerdings auch einen Knackpunkt: „Wir brauchen eine Versicherung“, darüber hatte sie sich im Vorfeld der Sitzung bereits informiert.