Energiegenossenschaft für Wolfratshausen: Umweltschützer suchen Dachflächen für Photovoltaik
Die Wolfratshauser Energiegenossenschaft steht in den Startlöchern. Die Initiatoren, Umweltschützer von „Wor for future“, suchen aber noch geeignete Dachflächen für Photovoltaik.
Wolfratshausen – Interessenten gibt es genug und technische Möglichkeiten auch. Wie Dr. Jan Reiners kürzlich im Restaurant „Costa Smeralda“ im Isar-Loisach-Stadion erklärte, gibt es eine neue Initiative in der Stadt. Zusammen mit einigen Mitstreitern strebt Reiners eine Energiegenossenschaft an.
Die Grundidee stellte er beim Treffen der Klimaschützer von „Wor for Future“ vor: Genossenschaftsmitglieder legen zusammen für eine Solaranlage, ein Unternehmen, das seine Dachfläche nicht selber nutzt, stellt den Platz zur Verfügung und erhält eine Pacht von der Genossenschaft. Dann wird Strom erzeugt, und das Projekt wird zum Win-Win-Modell. So zumindest der Plan. Der ist allerdings noch höchst theoretisch. Denn bislang hakt das Ganze vor allem an einem: Die Energiegenossenschaft hat noch kein Dach für das „Energie-Sharing“ (Reiners) in Aussicht.
In der jüngeren Vergangenheit haben einige Mitstreiter der Gruppierung erste Gespräche mit Gebäude-Eigentümern geführt. So schrieb Stefan Butzko einige Gewerbebetriebe am Hans-Urmiller-Ring an. Die Resonanz: überschaubar. Wie Hans Gärtner anmerkte, würden auch große Fassaden für Solarenergie in Frage kommen – wie die des XXXLutz-Möbelhauses, mit dem Butzko allerdings schon Kontakt aufgenommen hatte.
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Bisherige Resonanz ist überschaubar – Bündnis steht mit Stadt im Austausch
Reiners warb dafür, die Augen weiter offen zu halten. In Frage kämen Dächer mit über 150 Quadratmetern Fläche. „Für den Anfang möchten wir mit Photovoltaik auf einfachen Dächern starten“, schreibt Reiners in einem Informations-Flyer. Als Partner konnte die Initiative die Energiegenossenschaft Fünfseenland (EGF) gewinnen – ein erfahrener Zusammenschluss mit über 700 Mitgliedern, die schon seit über zehn Jahren ähnliche Beteiligungsprojekte verwirklicht hat. „Wir erfinden das nicht neu: Die Bürgerenergie Wolfratshausen wollen wir innerhalb der EGF gründen“, erklärte Reiners. Ein Vorteil der Idee sei finanzieller Natur: Die Gewerbesteuer komme der Stadt Wolfratshausen zugute.
Apropos: Mit der Kommune steht das Bündnis auch im Austausch. „Wir denken über mehrere Dächer nach“, so Reiners. Wie der Umweltreferent des Stadtrats, Dr. Hans Schmidt erklärte, gab es erste Gespräche übers Dach des Feuerwehrhauses am Hatzplatz. Ein Ergebnis stehe noch aus. Eine Anfrage an die Kreisklinik habe eine Absage zur Folge gehabt. Im Vordergrund, das betonte Reiners, stehe bei Genossenschaftsmodellen nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Nachhaltigkeit und die Energiewende.
Info: Interessierte Eigentümer und Kooperationspartner melden sich bei Dr. Jan Reiners per E-Mail an info@worforfuture.de.
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