Putin-Sprecher sieht positive Signale bei Trump: „Er redet nicht von Konfrontation“

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Der Kreml-Sprecher von Wladimir Putin deutet Gesprächsbereitschaft des russischen Regimes mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump über den Ukraine-Krieg an.

Moskau – Wie geht es im Ukraine-Krieg weiter? Darüber entscheiden neben Kiew maßgeblich die US-Regierung in Washington und das Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin in Russland.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg? Wladimir Putin sieht Signale von Donald Trump

Der gewählte US-Präsident Donald Trump hatte behauptet, er werde den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden beenden. Der Republikaner ließ jedoch offen, ob er damit den 24 Stunden nach seinem Wahlsieg am 5. November oder den Tag nach seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 meinte. Der Krieg geht jedenfalls weiter, die ukrainischen Streitkräfte flogen massive Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt Moskau.

Und dennoch könnte es zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand kommen? „Die Signale sind positiv“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen: „Trump hat während des Wahlkampfes davon gesprochen, alles durch Deals zu erreichen. Dass er einen Deal machen könnte, der zum Frieden führen würde.“

Werden sie über die Ukraine reden? Russland-Autokrat Wladimir Putin (li.) und der künftige US-Präsident Donald Trump. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / SNA / UPI Photo

Ukraine-Krieg: Team von Donald Trump hat angeblich „Friedensplan“ ausgearbeitet

Peskow meinte weiter: „Zumindest redet er von Frieden, er redet nicht von Konfrontation, er redet nicht davon, dass er Russland eine strategische Niederlage zufügen will. Und das unterscheidet ihn auf günstige Weise von der derzeitigen Regierung.“ Laut dpa wird es in Moskau für möglich gehalten, dass der künftige US-Präsident noch vor der Amtseinführung ein Telefongespräch mit Putin führen wird.

Das Wall Street Journal (WSJ) hatte zuletzt berichtet, dass das politische Team Trumps dem künftigen Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten einen möglichen „Friedensplan“ für den blutigen Ukraine-Konflikt vorgelegt habe. Am Freitag (8. November) gab es eine erste Reaktion aus Russland auf den amerikanischen Verhandlungsvorstoß.

Zumindest redet er von Frieden, er redet nicht von Konfrontation, er redet nicht davon, dass er Russland eine strategische Niederlage zufügen will.

Moskau-Regime aus Russland: Wladimir Putin wohl bereit für Gespräch mit Donald Trump

Konkret: Laut Peskow sei der russische Präsident bereit zu einem Gespräch mit Trump über den Ukraine-Krieg. Wie Peskow erklärte, würden die russischen Ziele in der Ukraine aber unveränderbar bleiben. „Der Präsident hat nicht ein einziges Mal gesagt, dass sich die Ziele der militärischen Spezialoperation ändern“, erklärte der willfährige Kreml-Sprecher.

Die Interessen Russlands und der in der Ukraine lebenden russischen Bevölkerung müssten gewahrt bleiben, meinte Peskow weiter: „Von einer Änderung war nicht die Rede.“ Ferner behauptete der 57-Jährige, Putin „habe wiederholt und früher über die Bereitschaft zum Dialog gesprochen“. Putin hatte Trump am Donnerstag öffentlich zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl gratuliert. Trump handele weniger vorhersehbar, sagte Peskow. Deshalb bleibe abzuwarten, ob er seine Ankündigungen aus der Zeit vor der Wahl wahrmache, meinte der Vertraute Putins.

Friedensplan für die Ukraine? Funkstille zwischen Joe Biden und Wladimir Putin

Ein Szenario des republikanischen „Friedensplans“ sieht laut WSJ vor, dass die Ukraine angeblich 20 Jahre auf einen Nato-Beitritt verzichtet. Dann würde es demnach weiter Waffen aus Washington geben. Auch wegen Bedenken, die Amerikaner könnten unter Trump die umfangreichen Waffen-Lieferungen einstellen oder zumindest herunterfahren, ließ Kiew zuletzt die Entwicklung eigener Waffen-Systeme forcieren. So soll etwa die Kurzstreckenrakete Hrim-2 der Ukrainer bald fertig sein.

Ein anderes Szenario sieht eine entmilitarisierte Zone entlang der derzeitigen ukrainischen Front vor. Trump soll eine dritte Option vorliegen, wonach Kiew regelrecht an den Verhandlungstisch zu gezwungen werden könnte, indem Waffen-Lieferungen aus den USA an die ukrainischen Streitkräfte zurückgehalten werden. Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine seit Februar 2022 und dem Beginn des russischen Angriffskrieges Waffen im Wert von geschätzt 129 Milliarden Euro geliefert. Sie gelten damit mit Abstand als größter Waffen-Lieferant. Zwischen dem noch amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und Putin herrscht Funkstille. (pm)

Auch interessant

Kommentare