Tag der virtuellen Liebe: Ehepaar lernt sich online kennen - und erzählt seine besondere Geschichte
Der Tag der virtuellen Liebe soll zeigen, dass es kein Tabu ist, sich übers Internet kennenzulernen. Sondern eine Möglichkeit, den Partner fürs Leben zu finden. Genauso wie bei Familie Kozur aus Königsdorf.
Königsdorf - Facebook kennen die meisten als Internetplattform zum Informieren und Chatten, nicht als Dating-Forum. Michaela und Chris Kozur aus Königsdorf fanden jedoch genau auf diesem Weg die große Liebe. Anlässlich des heutigen Tags der virtuellen Liebe erzählte das Ehepaar unserer Zeitung seine besondere Liebesgeschichte. Der Aktionstag soll zeigen, dass es kein Tabu ist, sich übers Internet kennenzulernen. Sondern vielmehr eine von vielen Möglichkeiten, den Partner fürs Leben zu finden.
Genau wie bei den Kozurs. Alles begann während des zweiten Lockdowns, im Oktober 2020. Chris Kozur, niedergeschlagen von seiner ersten gescheiterten Ehe, traf sich mit Freunden in Schongau. Um den Kumpel aus seinem Tief zu holen, knipsten sie von dem gebürtigen Berliner ein Foto und überredeten ihn, dieses in die Facebook-Gruppe „Singles aus Oberbayern“ zu stellen. „Es war eine spontane Aktion, ohne große Erwartungen“, erinnert sich der 42-Jährige.
Anstatt auf Dating-Forun: Ehepaar lernt sich auf Facebook kennen
Mit verblüffendem Erfolg: Allein 600 Personen reagierten auf das Bild. Als Kozur sich durch die Rückmeldungen scrollte, blieb er am Profil der Königsdorferin hängen. „Dieses strahlende Lächeln – ich war total geflasht und schrieb sie sofort an. So etwas habe ich davor noch nie gemacht.“ Für die heute 39-Jährige war das Ganze ebenso eine Premiere: „Bisher war ich stummer Leser in der Gruppe.“ Doch das Schwarz-Weiß-Foto sprach sie an. „Angeschrieben hätte ich Chris aber nie. Ich will schließlich erobert werden“, gesteht sie mit einem Augenzwinkern.
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Die zwei verstanden sich auf Anhieb. Bis spät in die Nacht chatteten sie miteinander. „Egal, welches Thema wir anschnitten, überall stießen wir auf Gemeinsamkeiten“, schwärmt ihr Ehemann. Relativ schnell war den Singles klar: Sie mussten sich unbedingt treffen. Wenige Tage später verabredeten sie sich am Starnberger See, beide hatten denselben Lieblingsplatz. „Wir fuhren sogar dasselbe Auto, einen Opel Astra, nur in unterschiedlichen Farben“, erzählt die Biotechnikerin.
Es folgte ein mehrstündiger Spaziergang. „Zwischendurch holten wir uns einen Kaffee to go, mehr war wegen Corona ja nicht erlaubt“, sagt der Fertigungsleiter und grinst. Bei Einbruch der Dunkelheit setzen sie ihr Gespräch auf einer Bank fort. „In diesem Augenblick wusste ich: Ela ist meine Traumfrau. Entweder die – oder keine.“ Ein glückliches Lächeln zieht über sein Gesicht.
In diesem Augenblick wusste ich: Ela ist meine Traumfrau, entweder die – oder keine.
Kurz darauf folgte das Wiedersehen, dieses Mal spazierten sie durch Schongau. „Abends fand unser erstes Date statt: eine Pizza-to-Go am Stadtplatz“, erzählt die 39-Jährige. Beim nächsten Treffen zeigte die Biotechnikerin Kozur ihre Heimat Königsdorf. Er blieb das ganze Wochenende.
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Im November saßen die beiden in Michaelas Küche. „Wir überlegten, ob wir nun zusammen sind oder nicht.“ Sie entschieden sich dafür. Zunächst führen das Paar eine Wochenendbeziehung. Im nächsten Schritt zog sie zu ihrem Liebsten nach Schongau.
Leben in Königsdorf: Berliner hat anfangs mit Sprachbarrieren zu kämpfen
Seit diesem Jahr lebt das Paar in Königsdorf. Anfangs hatte der gebürtige Berliner dort mit Sprachbarrieren zu kämpfen. „Ihre Freundinnen dachten zuerst, ich mag sie nicht, weil ich oft ruhig war“, berichtet der 42-Jährige und lacht. „Dabei habe ich sie einfach schwer verstanden.“ Inzwischen hat sich dieses Problem gelöst.
Genauso wie die anfängliche Skepsis von Michaelas Kozurs Vater über ihre Bekanntschaft aus dem Internet. Ihr Mann hat in Königsdorf seine zweite Heimat gefunden.
Doch das reichte ihm nicht. Er wollte seine Traumfrau heiraten. Auf der Hochzeit eines Freundes stellte Kozur seiner großen Liebe die Frage aller Fragen. Nach dem Eröffnungstanz der frisch Vermählten drückte die Braut der überraschten Königsdorferin ihren Brautstrauß in die Hand. „Der DJ legte unser Lied auf, Ela drehte sich um – und sah mich vor sich, kniend mit dem Ring. Es war sehr emotional.“
Meine Mama schrieb, sie weiß, dass der Chris der Richtige für mich ist. Das sieht sie an den Blicken, wie ich ihn anschaue.
Im September 2023 traten sie vor den Traualter. Gefeiert wurde – natürlich – am Starnberger See, wo alles begann. Ein Satz aus der Hochzeitskarte ihrer Mutter hat sich bei Michaela Kozur aus Königsdorf besonders eingeprägt: „Meine Mama schrieb, sie weiß, dass der Chris der Richtige für mich ist. Das sieht sie an den Blicken, wie ich ihn anschaue.“ kof