Sportgymnasium in Geretsried: Verantwortliche wollen Pläne auch bei Herausforderungen weiter verfolgen
Projektleiterin Ute Hennekes erklärt, warum sie trotz Herausforderungen am Sportgymnasium festhalten.
Geretsried -Viele Geretsrieder können sich nicht mit den Plänen für ein Sportgymnasium anfreunden. Vor allem, dass eine große Waldfläche am Schulzentrum dafür weichen müsste, stößt vielen sauer auf. Die neu gegründete Interessengemeinschaft (IG) Wald startet nun ein Bürgerbegehren, das einen Bürgerentscheid zum Schutz des Walds zum Ziel hat. Wie die München Süd Sportschule Projekt & Immobilien Verwaltungs GmbH, die die Schule plant, mit dem Widerstand umgeht und warum es sich in ihren Augen lohnt, solche Herausforderungen zu meistern, erklärt Projektleiterin Ute Hennekes.
Frau Hennekes, bei vielen Geretsriedern regt sich großes Unverständnis, so viel Wald für ein Sportgymnasium abzuholzen. Haben Sie mit so viel Widerstand gerechnet?
In Deutschland stoßen nahezu alle Neubauprojekte, ob Kindergarten, Krankenhaus oder Schule, auf Bedenken und Widerstände. Persönliche Anliegen stehen dabei oft im Vordergrund, selbst bei Projekten wie unserer gemeinnützigen Schule, die dem Gemeinwohl dienen.
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Gibt es auch Geretsrieder, die das anders sehen?
Ja, wir erhalten viel Zustimmung und positives Feedback von Bürgerinnen und Bürgern, die Sport, Gesundheit und alternative Bildungsangebote schätzen. Sie erkennen den Wert eines modernen Schulkonzepts, das nicht nur die sportliche und akademische Ausbildung ihrer Kinder fördert, sondern auch deren ganzheitliche Entwicklung unterstützt. Zudem sehen sie in dem Projekt eine einzigartige Gelegenheit, Geretsrieds Position als führenden Bildungs- und Sportstandort zu sichern. Ein Schulcampus, der sich nach außen öffnet, bietet die Möglichkeit, die Lebensqualität für alle in Geretsried zu steigern, und langfristige Vorteile für die gesamte Gemeinschaft zu schaffen.
Laut IG Wald sei Ihnen nur der anvisierte Standort an der Adalbert-Stifter-Straße vorgeschlagen worden, und nicht etwa die Fläche beim Eisstadion oder die des alten Hallenbads. Könnte Ihr Projekt auch dort realisiert werden? Wurden diese Standorte geprüft?
Die Stadt Geretsried hat nach interner Prüfung und unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte diesen Standort ausgewählt. Die Nähe zu den bereits bestehenden Sportanlagen und die Anbindung an den Bildungscampus Geretsried bieten immense ökologische und soziale Vorteile.
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Welche Vorteile sind das genau?
Durch die Nutzung vorhandener Sportstätten und des bestehenden Parkhauses wird die zusätzliche Versiegelung von Flächen minimiert. Die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln verringert den individuellen Autoverkehr und die Anbindung an das städtische Heizkraftwerk vor der Tür ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung.
Der Standort ist optimal in den bestehenden Bildungscampus eingebunden und bietet damit zahlreiche Möglichkeiten für schulartübergreifende Kooperationen, die Bereitstellung unserer Sportanlagen für die Nachbarschulen und Vereine oder die Planung einer gemeinsamen Mensa mit regional erzeugten frisch zubereiteten Schulessen.
Diese Vorteile machen den Standort ideal für das Sportgymnasium und fördern eine nachhaltige und integrative Entwicklung.
Durch ein Bürgerbegehren könnte sich der Zeitplan für den Bau des Sportgymnasiums verzögern. Sie hatten eine Eröffnung für 2027 in Aussicht gestellt. Halten Sie bedingungslos an Ihrem Projekt hier in Geretsried fest, auch wenn es um einiges länger dauern würde als angedacht?
Wir sind überzeugt, mit der Stadt Geretsried den richtigen Partner für unser Schulprojekt an der Seite zu haben. Sei es bei den Gesprächen mit der Stadt, mit Geretsrieder Bürgerinnen und Bürgern oder beim Alpenland Firmenlauf, wir spüren dieses positive Mindset überall. Die Menschen sind stolz auf ihre Stadt, die für Innovation, wirtschaftliche Dynamik und kulturelle Vielfalt steht.
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Also nehmen Sie solche Hürden gerne in Kauf?
Ja. Denn wir sehen in diesem Projekt eine einmalige Chance, Geretsried als Vorreiter für moderne Bildung und Sportförderung zu etablieren. Dafür lohnt es sich, gemeinsam Herausforderungen zu meistern und im konstruktiven Dialog die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden.