Sunak geht Scholz aus dem Weg: Britischer Premierminister meidet Kanzler

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Rishi Sunak, britischer Premierminister und Chef der Konservativen Partei. © TOLGA AKMEN

Der britische Premierminister lässt sich Zeit für seinen ersten Besuch in Berlin. Ob er sich überhaupt noch in Deutschland blicken lassen wird, ist fraglich.

London – Britischer Premierminister Rishi Sunak scheint Olaf Scholz zu meiden. In den 16 Monaten, in denen das neue Oberhaupt der Konservativen Partei in Downing Street verweilt, hat er sich in Berlin noch nicht blicken lassen. Das verwundert.

Trotz Telefonate zwischen Scholz und Sunak – ein Besuch lässt auf sich warten

Scholz telefonierte erst am 19. Januar mit dem britischen Premierminister zur Lage der Ukraine. Sie waren sich einig, die Ukraine weiterhin in „ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg substantiell und nachhaltig zu unterstützen“, wie es in einer Pressemitteilung der Bundesregierung heißt. Doch trotz reichlich Gesprächsstoff und ähnlichen Zielen wie die Unterstützung Kiews lässt sich der Brite im Bundeskanzleramt nicht blicken.

Sunak wurde nach dem Rücktritt von Liz Truss neuer Parteichef und Premierminister Großbritanniens. Dass der britische Premier sich nicht in Deutschland blicken lässt, stößt auf. In Frankreich bei Macron und in Italien bei Meloni war Sunak bereits. Dennoch vernachlässigt er die – auch für das britische Königreich eigentlich wichtigen – deutschen Beziehungen.

Stimmen aus Westminister Abby kritisch, Sunak hätte Scholz schon längst besuchen müssen

Auf Politico sind einige anonyme Stimmen zum Ausbleiben des Besuchs zusammengetragen worden. Eine Stimme aus dem britischen Regierungsviertel relativierte Sunaks Abwesenheit wie folgt. „Es ist Wahljahr und er verschwendet nicht mal mehr als zehn Minuten im Zug.“ Weiter meinte die Stimme, man würde die Britisch-Deutschen Beziehungen im Hinblick auf das Ausbleiben eines persönlichen Besuches etwas „schleifen“ lassen.

Ein politischer Berater kommentierte Politico gegenüber: „Sunak hätte schon längst nach Deutschland als Priorität reisen müssen – als wichtige Kraft in Europa und Nato-Verbündeter. Das Ausbleiben eines Besuchs des britischen Premierministers ist in Berlin durchaus zur Kenntnis genommen worden und trifft auf Verwirrung“, so der Berater.

Auch bei der Siko keine Spur des britischen Premierminister Sunak

Auch bei der Sicherheitskonferenz in München blieb ein Besuch Sunaks aus. Stattdessen waren Grant Shapps, Verteidigungsminister und David Cameron, Außenminister als Vertretung britischer Interessen vor Ort. Mit den anstehenden Wahlen im Vereinigte Königreich könnte sich der Premierminister ohnehin bald ändern. Und mit der Labour Party, die in Umfragen aktuell führt, hat Scholz bessere Beziehungen. (SiSchr)

Auch interessant

Kommentare