Warnung vor Attentaten: Putins Schergen setzen berühmte Ukrainer auf Todesliste

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Der ukrainische Geheimdienst befürchtet gezielte Morde Prominenter – schon im Frühjahr solle ihr Ausmaß zutage treten.

Moskau – Geheimdienstchef Kyrylo Budanow erhebt schwere Vorwürfe gegen Wladimir Putin. Dessen Regime plane demnach, „prominente“ Personen aus der Ukraine zu ermorden, um im Ukraine-Krieg „Zwietracht“ im Land zu sähen und den Kampfeswillen der ukrainischen Soldaten zu schwächen. Der Plan Putins solle in diesem Frühjahr seinen „Höhepunkt“ erreichen, zitierte das Wall Street Journal den HUR-Kommandeur.

Die gezielten Morde an Prominenten sollten mit militärischen Angriffen Russlands einhergehen, um die folgenden Unruhen „auszunutzen“. Der Bericht unterfüttert die Aussagen mit Äußerungen des ukrainischen Ex-Präsidenten Petro Poroschenko. Der reiste wegen eines angeblich gegen ihn geplanten Attentats nicht zur Sicherheitskonferenz in München.

Budanow hingegen kam laut Wall Street Journal auf Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew zu sprechen – der unterstelle Emmanuel Macron, dieser sei aus Furcht vor einem Attentat der Ukraine ferngeblieben. Frankreichs Präsident hatte vergangene Woche eine Reise nach Kiew wegen der „Sicherheitslage“ kurzfristig abgesagt. Ein Bericht das französischen Senders France 24 sollte das belegen.

Deepfake im Ukraine-Krieg: Geheimdienst-Chef sieht darin Strategie Russlands

Dieser France-24-Beitrag wiederum war nach Angaben des Senders nicht echt. Es handelte sich um einen „Deepfake“, in dem mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Stimme des Moderators nachgestellt wurde. Ein prorussisches Propaganda-Portal namens pravda.fr habe den Beitrag als Erstes in die sozialen Medien gehievt. Dort zirkuliere er jetzt noch.

Budanow sieht in dem Vorfall laut Wall Street Journal eine Methode vor dem Hintergrund der Gefechte in der Ukraine: „Es sind alles Elemente derselben großen Idee“.

Wladimir Putin: Russlands Präsident bei einem Treffen in Tatarstan
Wladimir Putin will die Ukraine offenbar mit einer Desinformations-Kampagne destabilisieren lassen. © Sergei Bobylev/Imago

Medwedew lästert über Nawalny und handelt sich ein „Drecksack“ ein

Medwedew hat derweil in einem von ihm auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Interview gegen den getöteten Kremlkritiker Alexej Nawalny und dessen Witwe Julia Nawalnaja verbal nachgetreten. Über Nawalny könne er nichts Gutes sagen, sagte er zunächst, ehe er über Nawalnaja herzog.

„Schauen Sie sich das lächelnde, glückliche Gesicht der Nawalny-Witwe an: Es hat den Anschein, als ob sie all die Jahre darauf gewartet hat, um ihre politische Karriere zu starten“, behauptete er den vielen Bildern zum Trotz, auf denen die Trauer Nawalnajas zu erkennen ist. Das Team Nawalnys beantwortete die Verleumdungen Medwedews mit dem Kommentar: „Drecksack. Mieser Drecksack“. (frs)

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