Homepage, Logo, Hüte, Briefpapier: In einem Kooperationsprojekt mit der Technischen Hochschule Augsburg entstand ein neues Corporate Design für das Carl-von-Linde-Gymnasium.
Kempten – Ein Jahr lang arbeiteten Samira Niedermayer, Jennifer Graewe, Lisa Minkner und Lea Füglein an einem umfangreichen Projekt. Die vier Studentinnen der Technischen Hochschule Augsburg besuchten das Carl-von-Linde-Gymnasium (CvL) immer wieder, tauchten ein in das Schulleben, organisierten (Zeichen-)Workshops und sprachen mit Schülerinnen, Lehrern und Kemptenern. Ihre Mission: zusammen mit der Schulfamilie ein neues Logo und ein neues Corporate Design für das CvL kreieren. Herausgekommen ist ein frisches, modernes Erscheinungsbild, das die Macherinnen kürzlich präsentierten.
Die Schule in Person
„Stellt euch vor, Carl-von-Linde-Gymnasium wäre eine Person. Wie würde diese aussehen?“, mit dieser Fragestellung hatten die Schülerinnen und Schüler zum Buntstift gegriffen und losgezeichnet. Ganz unterschiedlich und ziemlich bunt sahen die Persönlichkeiten aus, die dabei entstanden sind. Neben vielen Interviews und gebastelten Sonnensystemen halfen die Bilder den vier Studentinnen, mehr über die Identität der Schule zu erfahren.
Aus allem, was sie erfuhren, filterten die Expertinnen die Essenz heraus, die sie vor gut einer Woche im Großen Musiksaal der Öffentlichkeit vorstellten: Dabei hoben sie den starken Zusammenhalt an der relativ kleinen Schule hervor. Das Verhältnis von Lehrern und Schülern sei ein besonderes. Während das Äußere, das veraltete Schulgebäude, immer wieder für Diskussionsstoff sorgt, herrschten innen starke Werte, wie Achtsamkeit gegenüber der Umwelt und den Menschen. Engagement und Hilfsbereitschaft würden großgeschrieben.
Bei den Bewohnern der Stadt habe das CvL dagegen eher ein verstaubtes „Römer-Latein-Image“. Bei einer Befragung in der Fußgängerzone waren Begriffe gefallen wie, „elitär“, „altbacken“, „traditionell“. Und diesem Vorurteil sagt das neue Logo nun den Kampf an.
Ein Logo mit Geschichte für das Carl-von-Linde-Gymnasium in Kempten
Es zeigt einen Kreis, der sich mit einem weiteren schmäleren überlappt. Immer schmäler werden die Ellipsen, die Farbe intensiver. Am Ende steht eine gerade Linie. Welches Konzept steht dahinter? Die runde Form symbolisiert die ganzheitliche Bildung am CvL, die soziale und die akademische. Diese Persönlichkeitsentwicklung hat Ausstrahlung, bildet das Fundament für die Zukunft der Schüler, die sich dem Weltgeschehen zuwenden. „Und irgendwann strahlen die Schüler in die Welt zurück“, erklären die Designerinnen.
… und ein bisschen Selbstironie
In vier verschiedenen Farben können die Lehrer und das Direktorat das Markenzeichen der Schule nun einsetzen: in luftigem Flieder, bodenständigem und naturverbundenem Moosgrün, einladendem „Morgenrot“ oder einem frischen Gelb. Aber damit nicht genug.
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Die vier Studentinnen entwickelten auch Aufkleber für die Wände und Fenster des Schulgebäudes, überlegten sich Plakate und Visitenkarten, gestalteten einen Jahresbericht, einen neuen Webauftritt, Flyer und Pins, entwarfen T-Shirts, Hüte und Liegestühle. Für die Anstecker griffen sie auf Details aus den Schülerzeichnungen zurück. Sie zeigen Sterne, Blumen oder die Sprechblase „Handy weg! Wuff“, die die Gäste bei der Präsentation im Musiksaal herzlich lachen ließ.
Positive Resonanz bei der Präsentation
Großen Applaus ernteten die vier kreativen Köpfe am Schluss. „Wir sind sehr glücklich und hochzufrieden“, sagte Schulleiter Dr. Stefan Dieter, „damit verleihen wir der Schule frischen Wind.“ Vom Direktorat gab es Blumen in den neuen Farben.
Auch bei den Schülersprecherinnen kam der neue Schulauftritt an: Clara Liebald gefiel die zugrundegelegte Geschichte, „wie das CvL die Identität der Schüler formt“. Julia Baldauf wiederum lobt den modernen Stil, „damit das Image wegkommt vom konservativen alten“. „Frisch, neu, unverfänglich“, „aufgeräumt“: So beschrieben zwei Lehrer den neuen Auftritt. Florian Haggenmüller dachte dabei ans Praktische und merkte an: „Die Homepage mit den Schülerbildern muss man immer wieder aktualisieren.“ „Sie haben den Charakter der Schule sehr gut erfasst“, findet Elternbeiratsvorsitzender Achim Weber.
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