Offene Ganztagsbetreuung: Millionen-Investitionen in Grundschulen
Mit der Grundschule Graßlfing ist in Olching ein Leuchtturm-Projekt entstanden. Dort ist die offene Ganztagsbetreuung bereits Standard. Nun sollen die anderen Grundschulen nachziehen.
Olching – Doch das erfordert Millionen-Investitionen in der Zukunft. Und vielleicht tut sich noch etwas bei den Sprengeln.
Hauptsache, das Kind ist am Nachmittag aufgeräumt, wenn die Eltern in der Arbeit sind: Ganz so leicht will man es sich im Olchinger Rathaus offenbar nicht machen. „Die gesetzlichen Anforderungen für die Ganztags-Betreuung ab Ende 2027 erfüllen wir bereits. Da droht uns kein Ungemach. Aber es ist politischer Wille, alle drei Grundschulen gleichzusetzen“, erklärte Bürgermeister Andreas Magg (SPD) in der Sitzung des Bildungs- und Sozialausschusses.
Grundschule Graßlfing
Die Grundschule Graßlfing gilt als Vorzeigeprojekt. Nach der Sanierung und dem Umbau für 25 Millionen Euro konnte das Konzept der offenen Ganztagsschule angeboten werden. Hierbei geht es nicht nur um Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Die Kinder sollen vielmehr in lockeren Strukturen auch Freizeitangeboten nachgehen und Fördermöglichkeiten nutzen. Laut Magg ist die Nachfrage in Graßlfing immens hoch: Sie liegt bei 90 Prozent. Bei der Olchinger Grundschule sei man davon mit um die 50 Prozent (mit Horten) noch weit entfernt.
Nun muss man sagen: „Mittagsbetreuung kostet die Eltern Geld, offener Ganztag nicht“, erklärte Ewald Zachmann (FO). Magg betonte in diesem Zusammenhang, dass dies nur gelte, wenn man die (kostenpflichtigen) Zusatzbuchungen, etwa am Freitagnachmittag, nicht berücksichtige, die allerdings eh nicht genutzt würden.
Grundschule Olching
Die Diskussion war aufgekommen, als es bei den Vorberatungen des Haushalts 2024 um die Investitionen in die Schullandschaft im Laufe dieses Jahrzehnts ging. Die Grundschule Olching macht einen wesentlichen Posten aus: Für Erweiterung und Sanierung mit Ausbau zur Ganztagsbetreuung ist ein geschätzter Kostenrahmen von maximal 20 Millionen Euro vorgesehen. Kalkuliert wird derzeit mit etwa 13 Millionen Euro. „Wir werden das planerisch noch untersuchen müssen“, erklärte Rathauschef Magg. Eine Viertel Million Euro sind für 2024 als Planungskosten vorgesehen.
Bislang habe Bauamtsleiter Markus Brunnhuber eine Vorstudie gemacht. Es geht dabei um die Frage, wie man auf dem Grundstück, das nicht mehr so viele Möglichkeiten bietet, mehr Platz für die Kinder und modernere Unterrichtsräume schaffen kann. Soll an die Turnhalle angebaut werden? Soll es vielleicht sogar ein Stockwerk mehr werden? Wie bekommt man weiter 500 Kinder auf dem Pausenhof unter? Viele offene Fragen.
Für CSU-Fraktionsvorsitzenden war die Schwierigkeit bei der Frage nach der Kubatur nicht nachvollziehbar. Er kritisierte, dass der Prozess so so lange dauere. „Ich sehe keinen echten Fortschritt.“ Länge und Breite, das müsste man doch in einigen Stunden ausrechnen können.
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Grundschule Esting
Für die Schüler der Grundschule Esting könnte es in der Zukunft besonders spannend werden. Laut Bürgermeister Magg besteht die Möglichkeit, dass das „älteste Schulgebäude“ der Stadt abgerissen und dafür in der Nähe auf einem Grundstück der Stadt neu gebaut wird. Kalkulierte Kosten: maximal 25 Millionen Euro.
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Hier lautet die Schlüsselfrage: Sanierung oder Neubau? Die Antwort will wohl durchdacht sein: In den kommenden drei Jahren sind jeweils 100 000 Euro Planungskosten vorgesehen. Das wiederum betrachtete CSU-Stadtrat Bauer kritisch. Magg entgegnete: Das sei wohl so eine Art Hommage an den ehemaligen Stadtrat Andreas Teichmann (der weggezogen ist). Dieser hatte immer gemahnt, vorausschauend Kosten einzuplanen.
Der Vermögenshaushalt 2024 wurdet von den bei der Abstimmung anwesenden Ausschussmitgliedern einstimmig abgesegnet. Da wird sich aber möglicherweise noch etwas tun: Die Beratungen im Hauptausschuss folgen noch, das letzte Wort hat dann der Stadtrat.
Sprengeländerung
Rathauschef Magg erwähnte außerdem noch, dass die Sprengel, also die Einzugsgebiete, durchaus noch einmal auf dem Prüfstand seien. Das sei eine Empfehlung der Regierung von Oberbayern. Denn: „Die Schulen sind unterschiedlich stark belegt.“ Es könnte also sein, dass mehr Kinder in andere Grundschulen als bisher gehen können.
Maximilian Gigl (CSU) befürwortete diesen Weg, etwas flexibel in Sachen geographischer Zuordnung zu werden. Immerhin: „Die Amper ist von Gott geschaffen. Aber der Mensch hat Brücken drüber gebaut.“
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