Dem Außenauftritt Wolfratshausens wird eine Frischzellenkur verpasst: Die Stadt hat gemeinsam mit dem „Superbüro“ in Eurasburg einen Styleguide entwickelt – inklusive Farbenlehre.
Wolfratshausen – Das Ergebnis des Dachmarkenprozesses, der vom Münchner Institut für Stadt- und Regionalmanagement begleitet wurde, war unter anderem ein Markenbuch. In dem ist die neue Kernbotschaft, neudeutsch Claim, der Kommune festgeschrieben: Wolfratshausen ist inzwischen „mächtig im Fluss“. Nun wird das Prozessergebnis nach Worten von Stadtmanager Dr. Stefan Werner sukzessive „in eine einheitliche externe Kommunikation überführt“ und das Corporate Design der Stadt aktualisiert. Zum neuen Auftritt Wolfratshausens gehört ein Styleguide nebst speziell entwickeltem Farbkonzept. Beides stellte Kirsten Vogler, Geschäftsleiterin im Rathaus, den Stadträten kurz vor dem Jahreswechsel vor.
„Das Erscheinungsbild der verschiedenen Kommunikationsmittel stellt auch immer eine Visitenkarte für eine Kommune dar“: Das zur Erklärung von Stadtmanager Werner vorab. Die Richtlinien für das künftig einheitliche Corporate Design sind in Zusammenarbeit mit dem Grafik-Design-Studio „Superbüro“ in Eurasburg erarbeitet worden, ergänzte Vogler. Bis dato habe in Wolfratshausen „ein wenig Wildwuchs“ geherrscht, was Plakate, Flyer, Internetpräsenz und Soziale Netzwerke betreffe. „Irgendwie was mit Welle und Woge“ sei als Logo verwendet worden. Dies sei angestaubt und „aus der Zeit gefallen“, sagte Vogler. Zudem: Mit einigen Schriften und Farben hätten externe Agenturen, die unter anderem Plakate für die Kommune gestalten und drucken, „nichts mehr anfangen können“, weil sie längst aussortiert worden seien.
Zum Einsatz kommen Primär- und Sekundärfarben sowie eine Akzentfarbe
„Also haben wir ein Facelifting gemacht“, so Vogler – und dem Corporate Design eine Frischzellenkur verpasst. An dieser Stelle nahm Stadtmanager Werner potenziellen Protesten aus den Reihen der Räte den Wind aus den Segeln: „Das bekannte Stadtlogo bleibt“ – an die Silhouette eines Flößers, der mit seinem Holzgefährt auf der Loisach beziehungsweise der Isar unterwegs ist, wurde nicht Hand angelegt. Auch der mächtige neue Claim ersetzt die Botschaft „Wolfratshausen – die Flößerstadt“ nicht, sondern kann laut Werner parallel eingesetzt werden.
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„Nicht zu bunt“, so Vogler, sollte der verjüngte Außenauftritt der Kommune sein. Dennoch gibt’s eine neue Farbenlehre. „Die Farbwelt entwickelt sich aus den Farben des Stadtlogos“, ließ die Rathaus-Geschäftsführerin den Stadtrat wissen. Zum Einsatz kommen zwei Primärfarben, sechs Sekundärfarben sowie eine Akzentfarbe. „Das Loisachblau bleibt“, erläuterte Vogler, dazu gesellt sich ein „Mintfarbton, der Frische und Dynamik addiert“. Ganz wichtige Infos werden dem Betrachter in der „Akzentfarbe Himbeerton“ vor Augen geführt. Vogler: „Wir nennen das ,Störer im Himbeerton’.“
Stadträtin Berchtold: „60.000 Euro für Marketing und ein Dachmarkenkonzept?“
Die Räte nahmen zur Kenntnis, dass sie sich auf „neue, farbenfrohe Plakate“ freuen dürfen. Ein Anlass für eine Diskussion war der Styleguide für die Mandatsträger nicht. Allein Gerlinde Berchtold (SPD) hatte zuvor bei der Vorstellung des zweiten Entwurfs des städtischen Haushalts für 2024 kritisch nachgefragt: „60.000 Euro für Marketing und ein Dachmarkenkonzept?“ Es war eine rhetorische Frage.
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Bürgermeister Heilinglechner steht hinter Corporate Design, Styleguide und dem himbeerfarbenen Störer. Er konstatierte: „Das ist wichtig für die Stadt.“ (cce)
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