„Es bleibt spannend“: Geltinger Dorfladen hangelt sich von Monat zu Monat
Der Geltinger Dorfladen kämpft weiterhin ums Überleben. „Es bleibt spannend“, sagt die Genossenschaftsvorsitzende Silke Noeller-Granget.
Gelting – Der Geltinger Dorfladen hangelt sich von Monat zu Monat. „Es bleibt spannend“, sagt die Genossenschaftsvorsitzende Silke Noeller-Granget. Wie berichtet stand das Geschäft im Herbst 2022 kurz vor der Pleite. Während des Gesprächs mit unserer Zeitung räumt Noeller-Granget die nagelneue Tiefkühltruhe ein, die die Firma Eismann dem Laden zur Verfügung gestellt hat.
Eine große Auswahl in der nagelneuen Tiefkühltruhe
Seit Kurzem gibt es dort eine Auswahl an Produkten des Lieferservices. Die Röstis, Maultaschen und Co liegen neben Gustavo-Gusto-Pizzen und Beindlhof-Eis. Die drei neuen Kühlschränke gegenüber hat man dank Spenden beim Isartaler Elektromarkt gekauft. Jedes der energiesparenden Geräte kostete um die 1000 Euro. Das Team ist stets bemüht, das Sortiment zu erweitern und zu verfeinern. Ein Holzregal hat es mit Spezialitäten des toskanischen Feinkostherstellers „La Selva“ mit Sitz in Gräfelfing und Lager in Geretsried bestückt. Gut sichtbar ist das Regal mit den „Unser-Land“-Produkten, die Silke Noeller-Granget sehr am Herzen liegen. Neu sind die Soßen vom Konradhof in Gröbenzell.
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Oktober und November liefen schlechter als erwartet
Noch steht der kleine Weihnachtsmarkt beim Obst und Gemüse, mit hübschen Geschenken von Georg Merold, verschiedenen Weinen und allem rund um die Biene – von Kerzen über Honig bis zu Met. Gut gingen laut der Genossenschafts-Vorsitzenden heuer die Nürnberger Lebkuchen, ganz ohne Mehl und als vegane Variante erhältlich. Doch der Dezember mit dem traditionell erfreulichen Umsatz habe leider die Ausnahme gebildet. „Oktober und November liefen schlechter als erwartet“, sagt die Vorsitzende. Jetzt zittert sie vor dem Januar und Februar, erfahrungsgemäß mit die schwächsten Monate. Hinzu kommen ab 1. Januar einige Preissteigerungen. Der Mindestlohn steigt von 12 auf 12,41 Euro. Im Dorfladen arbeiten zwölf Mitarbeiter in Vollzeit, Teilzeit und als Minijobber.
Hoffnungsschimmer: Das Ostergeschäft
Die Anhebung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie trifft den Brotzeit- und Cafébetrieb. „Unsere beiden Bäcker, der Burger und die Königsdorfer Backstuben, haben uns außerdem schon eine Liste mit Erhöhungen geschickt“, sagt Silke Noeller-Granget. Dennoch will die Geltingerin, die sich seit gut zehn Jahren in der Genossenschaft mit aktuell 280 Mitgliedern engagiert, den Kopf nicht in den Sand stecken. Die Vorstandschaft, der Aufsichtsrat und das Verkaufsteam würden weiter um „ihren“ Laden kämpfen, sagt sie – mit Aktionen, Flyern, Sortimentsanpassungen und freundlichem Service. „Unsere Stammkunden halten uns zum Glück die Treue. Mit den verschiedenen Aktionen gewinnen wir auch immer wieder neue Kunden“, berichtet Marlies Wyrwoll, Verkäuferin der ersten Stunde, also seit 15 Jahren. Ihr Hoffnungsschimmer: das Ostergeschäft.
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Und ab April, Mai, wenn man wieder auf der Terrasse sitzen und einen Cappuccino trinken kann, belebt sich das Geschäft meist – bis zur nächsten Durststrecke, den Sommerferien. Noeller-Granget: „Es bleibt spannend und schwierig“. Von Tanja Lühr
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