Pannen, Debatten und Aufreger: Diese Geschichten bewegten die Region 2023
Im vergangenen Jahr gab es viele spannende Geschichten in der Region um Wolfratshausen und Geretsried. Diese fünf Geschichten interessierten Sie am meisten.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Emotionale Geschichten, Aufreger-Debatten und kuriose Zwischenfälle bewegten unsere Leser im vergangenen Jahr am meisten. Das zeigt die Rangliste unserer meistgelesenen Artikel auf dem Online-Portal des Isar-Loisachbote/Geretsrieder Merkur. Diese fünf Geschichten wurden dort im vergangenen Jahr am häufigsten gelesen.
Platz 1: Wasser im Tank legt Autos lahm
Mit weitem Abstand am häufigsten angeklickt wird eine kuriose Geschichte, die sich im Dezember abspielt: Nach dem Besuch einer Tankstelle in Geretsried bleiben reihenweise Autos liegen. Die Gemeinsamkeit: Sie alle tankten Super. Eine Untersuchung ergibt, dass Wasser in dem Benzin-Tank gelandet ist. Der Betreiber der Freien Tankstelle an der Böhmerwaldstraße versichert, dass kein Autofahrer auf seinem Schaden sitzen bleiben soll. „Wir haben natürlich die Kosten für das Auspumpen und Wiederbefüllen übernommen“, sagt der Unternehmer – für die falsche Tankfüllung natürlich auch. Ein ADAC-Fachmann besucht einzelne Kunden, entfernt das Wasser aus dem Tank und tauscht es mit Benzin aus. Die Ursache für den Zwischenfall soll im Januar geklärt werden. Die Geretsrieder Polizei konstatiert gegenüber unserer Zeitung: „Zum derzeitigen Stand der Ermittlungen kann ausgeschlossen werden, dass eine vorsätzliche Schädigung stattfand.“
Platz 2: Testpflicht für Senioren am Steuer?
Die Debatte, ob ältere Menschen regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit nachweisen müssen, schlägt auf unserem Online-Portal hohe Wellen. Im Artikel spricht Fahrlehrerin Hildegard Schulz. Sie hält Pflichtkontrollen für ein „klares No Go“. Sie bietet für Ältere eine sogenannte Kraftfahreignungsberatung an. Sie weiß: „Den Führerschein zu verlieren, ist für viele eine komplette Blamage.“ Die Leiterin der Fahrerlaubnisbehörde im Landratsamt Stefanie Schmid weiß, dass nur wenige Menschen ihren Führerschein freiwillig zurückgeben – drei Rückgaben im Jahr stellen schon eine Häufung dar. Christian L. hat seine Fahrerlaubnis nicht mehr. Der 82-Jährige hat sich freiwillig dazu entschieden, nachdem er einen Halswirbelbruch erlitt. Seither kann er seinen Kopf nicht mehr richtig drehen, rückwärts einparken geht überhaupt nicht mehr. Er hat Wege gefunden, auch ohne eigenes Auto zurechtzukommen – geht viel zu Fuß und mit dem Rollator oder er nutzt die Öffentlichen.
Platz 3: Nahversorger gibt früh auf
Nur ein halbes Jahr nach der Eröffnung schließt der Nahversorger im Geretsrieder Ortsteil Stein schon wieder. „Es war einfach zu viel Aufwand für uns als Familie bei zu wenig Umsatz“, sagt Viktoria Pedatella gegenüber unserer Zeitung. Sie wollten einen Laden „von Steinern für Steiner“ aufbauen, gerade Ältere sollten von dem fußläufigen Angebot profitieren – Anfang des Jahres 2023 ist das Geschäft in den ehemaligen Apotheken-Räumen am Tegernseeweg wieder dicht.
Platz 4: Badende zeigen ungleiches Paar an
Ein 51-Jähriger sitzt vor Gericht. Der Herr hatte sich mit einer 17-Jährigen getroffen. Am Bibisee in Königsdorf hatten die beiden in seinem Auto Geschlechtsverkehr – einvernehmlich. Die beiden waren aber so leidenschaftlich laut, dass sich Badegäste von dem Stöhnen aus dem Autofenster gestört fühlten und die Polizei riefen. Der Angeklagte hatte das Mädchen zwei Jahre vor dem Treffen auf einer Internetplattform kennengelernt, „wo Kinder Pferdespiele und Elfenspiele spielen“, wie ein Polizeibeamter vor Gericht aussagt. Das Amtsgericht verurteilt den Münchner wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu einer Geldstrafe. Er bestreitet die Tat: „Wir hatten keinen Geschlechtsverkehr.“ Der ganze Ärger beruhe nur darauf, „dass das Mädchen so jung war“.
Meine news
Platz 5: Jungbäuerin wird ständig angezeigt
Sabrina Urban hat eine ganze Herde Jakobsschafe. Die Tiere leben auf der Königsdorfer Weide und haben dort alles, was so ein Schafsherz begehrt: Sieben Hektar nur für sich, Klettermöglichkeiten, Grünfutter und einen Stall, der sie vor Wind und Wetter schützt. Trotzdem wird Sabrina Urban regelmäßig angezeigt. Der Vorwurf: nicht artgerechte Tierhaltung. Urban wehrt sich dagegen, sie erklärt auf Infozetteln, dass die Tiere alle Freiheiten haben – dass sie etwa selbst entscheiden dürfen, ob sie in die wärmende Stallung oder auf das Feld gehen. Das Veterinäramt prüft die Haltung regelmäßig. Fazit des Landratsamts: „Es gab nichts zu beanstanden“, sagt Pressesprecherin Marlis Peischer. „Frau Urban schaut regelmäßig nach den Tieren. Sie sind versorgt und haben auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.“