Ukraine-Angriff auf Krim-Brücke mit 1100 Kilo Sprengstoff – neue Geheim-Operation gegen Russland

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Wieder überraschender Schlag im Ukraine-Krieg: Der SBU meldet einen Sprengstoff-Angriff auf die Krim-Brücke. Russland dürfte das gar nicht gefallen.

Kiew – Im Ukraine-Krieg hat Kiew offenbar den nächsten schweren Treffer gelandet. Wie der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) am Dienstag bekannt gab, befand sich diesmal die Krim-Brücke im Fokus der Attacke. Bei einem massiven Sprengstoffangriff wurden demnach Teile der Brücke beschädigt.

Atacke auf Krim-Brücke: 1100 Kilogramm Sprengstoff verwendet – Brücke „im Ausnahmezustand“

Mehrere Monate soll die Vorbereitung und Durchführung der Operation gedauert haben, gab der SBU bekannt. Am Dienstag, 3. Juli, um 4.44 Uhr morgens habe man dann den ersten Sprengsatz gezündet. Der SBU gibt weiter an, dass es bei der Aktion keine zivilen Opfer gegeben habe. 1100 Kilogramm Sprengstoff soll demnach für die Aktion verwendet worden sein. Die Explosion habe die Unterwasserstützen der Pfeiler der Brücke schwer beschädigt, vermeldet man aus Kiew. Die Brücke befinde sich „im Ausnahmezustand“.

Die Krim-Brücke soll bei einem Angriff der Ukraine beschädigt worden sein. © IMAGO / ITAR-TASS + Screenshot X/ServiceSsu (Montage)

„Gott liebt die Dreifaltigkeit, und der SBU führt seine Pläne stets zu Ende und wiederholt sich nie. Zuvor hatten wir die Krim-Brücke bereits zweimal, 2022 und 2023, getroffen. Diese Tradition setzen wir heute unter Wasser fort“, wird Wassyl Maljuk, Leiter des SBU in der offiziellen Mitteilung zitiert. Er bezeichnete die Krim-Brücke als „legitimes Ziel“ und sprach von einer „illegalen russischen Einrichtung“.

Krim-Brücke „legitimes ziel“: Ukraine veröffentlicht Aufnahmen von Angriff

Aufnahmen, die der SBU auf X veröffentlichte, zeigen in einem kurzen Ausschnitt die Explosion am Brückenpfeiler, ein weiteres Foto zeigt eine Beschädigung an der Brücke. Die Geheim-Aktion kommt nur kurz, nachdem der Ukraine ein großer Erfolg im Krieg mit Russland gelungen ist. Erst kürzlich vermeldete die Seite von Präsident Wolodymyr Selenskyj, tief in Russland zahlreiche Kampfjets von Wladimir Putins Armee beschädigt oder zerstört zu haben. Von Putins „Pearl Harbor“ war teils die Rede. Zuerst hieß es dort, 41 Jets seien betroffen. Die Ukraine korrigierte die Zahl unlängst allerdings nach unten.

Ein Prestige-Erfolg war die Kampfjet-Geheimaktion unter dem Decknamen „Operation Spinnennetz“ allerdings allemal, zeigt sie doch, wie verwundbar Russland selbst tief in den eigenen Landesgrenzen sein kann. Die Krim-Geheimoperation ist als ähnliches Signal zu werten. Nicht nur, weil die Krim-Brücke als absolutes Prestige-Projekt von Wladimir Putin und Symbol der völkerrechtswidrigen Annektierung der Krim durch Russland dient. Sondern auch, weil sie die Unberechenbarkeit der ukrainischen Armee unter Beweis stellt. Kiew deutete in der Vergangenheit häufig an, dass die Brücke Ziel der Angriffe werden könne. Die Brücke ist eine der wichtigsten Transportrouten für russische Truppen im Ukraine-Krieg.

Nächste Ukraine-Geheimoperation erfolgreich: Angriff auf Krim-Brücke dürfte Putin gar nicht gefallen

Wie stark die Auswirkungen der Explosion an der Krim-Brücke wirklich sind, blieb zunächst offen. Ebenso, ob die Geheim-Operationen gegen die Kampfjets wie auch jetzt gegen die Krim-Brücke eventuell Auswirkungen auf die Verhandlungsposition der Ukraine in Gesprächen mit Russland über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs haben werden. Gespräche zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul endeten am Montag ohne konkrete Ergebnisse – beide Seiten übergaben allerdings Memoranden mit Bedingungen.

Russland dürfte die Beschädigung jedoch sicherlich gar nicht gefallen. Aus dem Kreml betonte man stets, Angriffe auf das auch Kertsch-Brücke genannte Bauwerk würden zu einer neuerlichen Eskalation der Lage im Krieg führen. Auch in Bezug auf mögliche Waffenlieferungen aus Deutschland steht die Brücke immer wieder im Fokus. Rund um eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern sprach auch Friedrich Merz im Frühjahr davon, man könne diese gegen die Krim-Brücke einsetzen – was Putins Propagandisten in Rage versetzte.

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