Wechselbad der Gefühle: In Grafing freuen sich 95 Absolventen über die bestandene Abiturprüfung

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Ebersberg

KommentareDrucken

Vollbesetzt war die Grafinger Stadthalle zur feierlichen Zeugnisübergabe an die diesjährigen Abiturienten. Dazu gab es launige Reden und bejubelte Musik. © Artist S.ROSSMANN

Feierliche Übergabe der Abizeugnisse an 95 junge Leute in der Grafinger Stadthalle. Sie werden ermutigt, Freude an Entscheidungen zu haben.

Grafing - „Wir haben gelacht, geweint und geschrien”, bekannten sich in ihrer Abiturrede die Grafinger Absolventen Sofia Aneski, Robert Banovic, Verena Kaltner und Louis Menzel stellvertretend für ihre Mitschüler zu ihrer Gemütsverfassung in den vergangenen Monaten. Die Anspannung wich bei ihnen und bei den 95 anderen, erfolgreichen Absolventen, als sie am Freitag in der Grafinger Stadthalle endlich das Zeugnis für ihr bestandenes Abitur in Händen hielten. Wie viele dabei in den Noten eine „Eins“ vor dem Komma hatten, fand keine extra Erwähnung, und dass das vielleicht auch gar nicht so wichtig ist, dafür lieferte Landrat Robert Niedergesäß in seinem kurzen Grußwort selbst ein Argument. Er sei in seiner Schulkarriere mehr als einmal nur ganz knapp vorgerückt. Aber wie man sehe, habe das seiner Karriere in der Politik nicht im Wege gestanden, meinte er sinngemäß.

„Macht euch nicht zu viel Stress und denkt daran, das Beste kommt noch”, ermunterte Grafings Bürgermeister Christian Bauer die Absolventen des Max-Mannheimer-Gymnasiums, die jetzt zwar einen großen Schritt geschafft, aber doch noch viele Prüfungen in ihrem Leben vor sich haben. Und als Start in diesen Abschnitt gab es von Stefan Klopfer, dem Vertreter des Elternbeirates einen Rat in Mundart: „Griaß de Leit, scheiß da nix und bläd darfst ned sei.” Er wünschte den Absolventen „Freude an Entscheidungen” und riet ihnen, dabei auch auf ihr „Bauchgefühl“ zu vertrauen.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Ebersberg-Newsletter.)

Das „Oberstufenbüro“, bestehend aus den Koordinatoren Meike Burger und Marc Schuster bescheinigte der diesjährigen Absolvia, dass es sich dabei um einen resilienten, also widerstandsfähigen Jahrgang gehandelt habe, der auch mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen hatte. Allerdings war der Abiturrede zu entnehmen, dass nicht jeder dem Home-Schooling negativ gegenüberstand.

Die Anzahl der Ausreden sei dabei gewachsen, etwa was das im eigenen Heim angeblich zusammengebrochene WLAN oder ein urplötzlich nicht mehr funktionierendes Mikrofon am Computer betraf. Schuster und Burger bestätigten den Absolventen darüber hinaus, dass sie einem Jahrgang angehören, der durch „Offenheit und gegenseitigen Respekt” glänzt.

Für Offenheit und gegenseitigen Respekt

Die einzelnen Programmabschnitte der Feier waren wie alle Jahre durch musikalische Einlagen getrennt, die Katharina Notter am Klavier, der Lehrerchor, unterstützt von Simon Paster und Jakob Skudlik, aber vor allem auch die Oberstufenband bestritten. Ihr gehörten an Sophia Betzold, Marinus Gaar, Jan Koller, Julian Kursawe, Louis Menzel, Katharina Schild, Lisa Vogel und Antonia Wach.

Das Ensemble erhielt donnernden Applaus für seine Darbietungen. Besonders Betzold (E-Bass und Gesang) hinterließ einen Eindruck im Publikum.

„Nach dem Abitur ist vor dem Abitur” blickte die Grafinger Schulleiterin Nicole Storz in die Zukunft, räumte aber ein, dass sie und ihr Kollegium im nächsten Jahr diesbezüglich eine „Verschnaufpause” einlegen können.

Denn durch den Wechsel vom G8 zum G9 gibt es in Bayern 2025 nur an ausgewählten Schulen die Möglichkeit, das Abitur abzulegen.

Viel musikalische Unterhaltung

Diejenigen, die es heuer nicht geschafft haben, können dem Vernehmen nach in Bruckmühl oder in Vaterstetten einen neuen Anlauf unternehmen. „Es würde mich freuen, wenn die Lehrer den Schülern auch Vorbild waren”, betonte Storz, bevor es endlich die Zeugnisse gab.

Auch interessant

Kommentare